Zweitmeinung

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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jan
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Beitrag von jan » 20.01.2009, 12:41

Hallo Menestrel,

vielen Dank für die Links, die ich sehr interessant fand und teilweise noch nicht kannte. Ich habe sie ins <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... dex&menu=3" TARGET="_blank">Linkverzeichnis</A><!-- BBCode End --> von Leukämie-Online aufgenommen.

Viele Grüße
Jan

P.S: Arno: Prof. Hehlmann wurde im September 08 in den Ruhestand verabschiedet, ist aber weiterhin aktiv im Kompetenznetz Leukämien bzw dem ELN. Prof. Hochhaus ist kommissarischer Klinikdirektor der III Med Klinik, bis Prof Hehlmanns Nachfolger kommt.

awtwahl
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Beitrag von awtwahl » 18.01.2009, 11:53

DU HAST NICHT GESCHRIEBEN WAS DU HAST ? MANNHEIM IST SEHR O.K. UND SAGE
PROF.REITER VIELE GRUESSE VON MIR. MIR SCHEINTPROF. HEHLMANN IST NICHT MEHR
IN MANNHEIM. DU KANNST MIR ANTWORTEN UNTER/
<!-- BBcode auto-mailto start --><a href="mailto:"></a><!-- BBCode auto-mailto end -->
;ICH DENKE DU BIST IN DER 3. MED.ABTLG..

[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 18.01.2009, 11:42

hallo an alle
auch ich habe so quer durch Deutschland verschiedene Meinungen von sehr renomierten Ärzten gehört, von : sie sind kerngesund bis : sie sind schwerkrank, war so ziemlich alles vertreten.
Auch ich gehe weite Wege ( allgäu - mannheim im moment ) , und ich fühle mich sehr gut aufgehoben hier. Zumal sie auch in der Unterbringung mit ihrem Patientenhaus neue Wege gehen , die als Patient sehr sehr angenehm sind. Die Zeit der Untersuchunggen ist hart, aber was solls, Prof . Reiter und sein Team sind kompetent und auch sehr menschlich . Als Halbgötter würde ich sie wirklich nicht bezeichnen.
Menestrel. , leider habe ich wieder mal mein Passwort verloren und muß mir erst ein neues geben lassen, darum kann ich dir auf deine PN noch nicht antworten
Grüße von Chris_01

menestrel
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Beitrag von menestrel » 17.01.2009, 14:16

Moin,
alles Aspekte, die nicht unbedingt falsch sind. Richtig ist, dass es in D leider immer noch die "Halbgötter in Weiß" und die vielen guten Wissenschaftler/innen mit deren Abhängikeiten gibt - eine oft genug tödliche Situation. Oft genug gilt nämlich ein Menschenleben nichts, wenn "er" das nicht anders will! Man kann es bei Visiten erleben, wie da alle im Gänsemarsch hintereinander laufen. Ich empfinde das stets als Kasperl-Theater, mit dem Obermimen voran, den armen Statisten hinterher! Lachhaft heute so etwas!
Wir Patienten müssen viel selbstbewußter werden, auch mal so einen Halbgott bloßstellen, wenn der Scheiße baut oder nicht von seinem hohen Roß runterkommen kann!
Ich habe frühzeitig (Diagnose: MDS unspezifiziert) schon auf Rat einer lieben Mitpatientin hier Kontakt z.B. mit Mannheim (Prof. Reiter) aufgenommen, ihm die Diagnose wie letzte Blutwerte mitgeteilt und freundlich gebeten, wie er die Diagnose beurteilt. Er bestätigte im Ganzen das Ergebnis, bot aber an, dass ich nach Mannheim kommen könne, um dort untersucht zu werden.
Das habe ich dem Prof. wie meinem OA auch dann offen gesagt; das wurde vom Prof. und Klinikdirektor etwas trocken, aber insgesamt als normales Recht von mir hingestellt. Ich weiß immer noch nicht, ob dem das tatsächlich angenehm war? Denn als gebildeter Mensch sagt man oft höflich etwas, meint das aber dann innerlich doch nicht so.
Naja egal. Man kann natürlich auch sich erst einmal informieren. Über die Kliniken (s. PKV-Kliniken Suchmaschine:http://www.derprivatpatient.de/index.php?id=31) und Klinikbewertungen (Beispiel:http://www.derprivatpatient.de/index.php?id=31) sowie über die laufenden Klinik-Studien (http://www.kompetenznetz-leukaemie.de/c ... patienten/). Aber auch die Tätigkeitsberichte der einzelnen Kliniken sind lesenswert, weil man daraus auch WHO-klassifiziert die Anzahl an behandelten Patienten, die Ausstattung pp. ablesen kann.
Ich habe das getan und viel lernen können über verschiedene Erkrankungen und die jeweiligen Aspekte. Falls ich tatsächlich mal die Klinik wie Arzt wechseln müßte, könnte ich mir einige Favoriten vorstellen.
Also ran - nicht so müde!
Herzlichst
menestrel






_________________
menstrel

unknown

Beitrag von unknown » 29.11.2008, 03:05

Hallo,

Wesentliches ist schon gesagt. Aber ich denke, man muß es auf drei Punkte zuspitzen:

1) Muß man bei Einholung einer Zweitmeinung nicht nur bereit sein, sich ggf. ein wenig in medizinische Spezialitäten einzudenken um die Differenz zu erfassen -
man muß vor allem danach bereit sein, bei eventuell verschiedenen Meinungen, die oft alle gut begründet sind, selbständig eine ENTSCHEIDUNG zu treffen!
Wer lediglich der Unsicherheit entfliehen will, indem er auf Bestätigungen setzt, wird nachher möglicherweise unglücklicher sein als vorher.
Man steht u.U. zwischen zwei Lehrmeinungen, ggf. sogar noch von Vertretern mit Absolutheitsanspruch. In der Medizin geht es nicht anders zu als auch sonst an der Universität.
Bei meiner letzten größeren Therapieentscheidung haben mir 3 fachlich exzellente Ärzte 4 verschiedene Therapien unterbreitet, alle wohlbegründet nach den modernsten Erkennnissen - nur leider waren die Vorschläge sämtlich miteinander unvereinbar und gingen von sehr verschiedenen Aspekten der Prognose aus ...

2) Kommt es darauf an, ob man mit dem Arzt, der dann eine Behandlung durchführt, wirklich diskutieren kann oder nur abgefertigt wird. Zu einem Möchtegern-Halbgöttchen kann man in der Tat nur schwer mehr zurück, wenn man es in Zweifel gezogen hat; ebenso zu einem, dem die Organisation Patienten im 10-Minuten-Takt aufdrückt, also alles nach Schema flutschen muß.
Das eine ist m.E. immer noch, das andere zunehmend verbreitet - beides taugt nichts.

3) Kann sich daraus ein logistisches Problem ergeben. Ich habe einen Arzt gefunden, bei dem ich mich sehr gut aufgehoben fühle. Bedauerlicherweise ist aber seine Klinik rund 700 km entfernt ...
Also muß der Kontakt organisiert werden, müsse Reisen möglich sein, vor allem brauche ich dann noch einen zweiten Arzt für das Allerlei vor Ort, der dann aber bei Punkt 2) besonders positiv auffallen muß.

Dennoch! In unübersichtlichen oder kritischen Situationen oder vor schwerwiegenden Entscheidungen kann ich eine Zweitmeinung nur dringendst empfehlen!

Pascal.


Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 28.11.2008, 10:01

...es gibt sogar Kliniken die für eine Zweitmeinung spezielle Sprechstunden anbieten. So gibts in Köln jede Woche eine spezielle Cll-Sprechstunde - dort sitzen führende Cll-Spezialisten. Manche (hoffentlich viele) Ärzte holen sich ja selbst eine Zweitmeinung, so war ich am Anfang meiner Diagnose in der Filderklinik, der Arzt dort hat sich dann von Ulm eine Zweitmeinung geholt. Bis ich dann "meinen" Weg gefunden hatte, hatte ich insgesamt zwei Meinungen von zwei Unikliniken (Ulm und Freiburg) Meinung einer anthroposophischen Klinik (Filderklinik) und die eines normalen Krankenhauses mit hämatologischem Schwerpunkt. Die Empfehlungen waren extrem unterschiedlich, d.h. von einer KMT (Ulm) über die Entfernung der Milz (normale Klinik) bis zum abwarten (Freiburg) alles von renommierten (Uni)kliniken. Ich habe dabei gelernt dass es bei Krebserkrankungen den (von der Medizin gewünschten) Goldstandard in der Behandlung häufig ohnehin nicht gibt. Mehrere unterschiedliche Meinungen können für den Patienten natürlich auch belastend sein, d.h. ich muß mich entscheiden....

Gruß
Thomas

Sandy
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Beitrag von Sandy » 27.11.2008, 15:47

Hallo Schätzchen, hallo Jan und alle anderen,

ich habe mich das aber auch schon öfter gefragt. Ich habe AML und hatte eine allogene SZT, aber leider ein Rezidiv seit 4 Monaten. Ich werde in Ulm behandelt, denke es ist eines der besten Kliniken bei AML, und habe großes Vertrauen in meine Ärzte, sie bieten mir trotz meines Rezidivs immer wieder neue Behandlungen an, denn andere Kliniken hätten mich sicherlich schon aufgegeben nach dem Rezidiv. Für mich kommt deshalb eine Zweitmeinung nicht in Frage, da andere Kliniken sicher auch keine anderen Behandlungen für mich hätten.
Aber was ich mich wie Du auch frage ist wenn man in eine andere Klinik geht, zwecks einer Zweitmeinung, bekommt man denn da so schnell ein Termin. Denn der Arzt muß sich ja durch die Patientenakte erst mal durchlesen, und das dauert sicherlich ewig.
Hat jemand Erfahrung damit gemacht?
Liebe Grüße Sandy
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jan
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Beitrag von jan » 27.11.2008, 13:35

Hallo Schätzchen,

ich denke, man sollte hier durchaus selbstbewußt sein. Es existiert ebenso das Recht auf Zweitmeinung wie auch das Recht auf eine Kopie der Krankenakte. Gerade in der Onkologie gibt es oft verschiedene, sich widersprechende Therapieansätze, und Ärzte haben manchmal unterschiedliche Meinungen und Herangehensweisen. Ein Patient hat aber nur ein einziges Leben und muss daher seine Optionen kennen, denn er kann nicht von einem bestimmten Zeitpunkt alles nochmal anders machen.

Ein Arzt, der "beleidigt" reagiert, wenn ein Patient einen anderen Arzt befragt, um sich seiner Optionen sicher zu sein, hat meines Erachtens seinen Beruf verfehlt. Abgesehen davon, wenn er sich so sicher ist, alles genau richtig zu machen, wird seine Meinung vom zweiten Experten sicherlich bestätigt, und bestehende Zweifel des Patienten sind dann ausgeräumt. "Zum alten Krankenhaus zurück ist ja dann wohl schlecht" würde ich nicht sagen, denn so wie ein Patient akzeptieren muß, dass ein Arzt andere Patienten behandelt, muss ein Arzt auch das Recht auf Zweitmeinung als Selbstverständlichkeit und nicht den Akt des Mißtrauens verstehen.

Und abgesehen davon - was kann Dir passieren, wenn es wirklich so wäre, "dass man erst dem Arzt nicht glaubt und dann doch wiederkommt"? Selbst wenn er darüber verstimmt ist, dass man eine Zweitmeinung wollte, wird die Therapie nicht schlechter und Du wirst nicht weniger Termine bekommen. Wenn dem so wäre, wärst Du schon heute beim falschen Arzt.

Du kannst natürlich auch eine andere Strategie fahren und sagen, dass Du Dir eine Kopie der Krankenakte für Zuhause anlegen möchtest - um ein komplettes Bild und die Historie im Falle des Falles zuhause zu haben. Du musst ja nicht explizit sagen, dass Du es verwendest, um eine Zweitmeinung einzuholen.

Grüße
Jan


unknown

Beitrag von unknown » 27.11.2008, 12:18

Hallo,
alle schreiben immer man soll sich ne Zweitmeinung holen von andren Ärzten. So einfach ist das aber ja wohl nicht. Klar man muß von der behandelnden Klinik seine Unterlgen bekommen, aber wenn das Krankenhaus wo man sich zweitmeinung holt das gleiche bestätigt der zu viele patienten hat und denjenigen dann nicht aufnehmen kann dan steht man da. Zum alten Krankenhaus zurück ist ja dann wohl schlecht, erst glaubt man den nicht und dann kommt man wieder.
Gruß Schätzchen

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