Hilfe für Patienten

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

Moderatoren: jan, NL, Marc

unknown

Beitrag von unknown » 11.11.2008, 17:03

Hallo Hubert!

Ich finde Dein Vorhaben sehr gut und respektvoll. An so etwas habe ich schon seit langen gedacht.
Als selbst an Leukämieerkrankte möchte ich nach den drei Jahren Chemotherapie und Gesundung auch einiges zurückgeben, was ich von einigen Menschen bekommen habe.

Ich selbst bin 2005 an AML M3 erkrankt und lag sehr viele lange, nicht endenwollende Tage auf einer Krebsstation. Ich selber spreche jetzt von meinen Eindrücken und Erfahrungen.

In dem Krankenhaus in dem ich war, gab es die grünen Engel. Ehrenamtliche Helferinnen. Sie kamen einmal wöchentlich auf die Stationen. Sie boten Gespräche an, kleine Botengänge zu erledigen. Oder wenn einem in einer sehr schlechten Phase der Krankheit nicht nach Reden war, sagte man auch mal gar nichts. Manchmal dachte ich für mich, oh lasst mich doch einfach in Ruhe. Nicht schon wieder nachfragen wie es einem geht. Aber an vielen Tagen war ich dankbar, das auch eigentlich "fremde"" Menschen da waren, um mal sein Herz auszuschütten zu können.Denn auch wenn die Familie hinter einem stand und da war, tat es gut auch mit solchen "Engeln" zu reden.

Man selber hat auch viel von Ihnen erfahren können. Aus welchen Beweggründen sie diese ehrenamtliche Aufgabe übernommen haben. Manche von Ihnen haben auch selbst ein schweres Schiksal hinter sich und möchten etwas für andere tun.

Ich finde egal welche Hilfe man anderen Menschen anbietet, die von Herzen kommt, ist richtig.

In Hannover ist eine Zimmernachbarin transplantiert worden. Ich habe lange Gespräche mit ihr geführt und zu diesem Zeitpunkt stand auch bei mir noch nicht fest, ob ich ins MHH komme.

Ich würde einfach mal dort bei dem Klinikpersonal nachfragen.

lg Daggi

unknown

Beitrag von unknown » 11.11.2008, 10:24

Ich habe einen Pastor, der auch Notfallseelsorger ist, als Freund, der sich auch schon bereit erklärt hat mir in meinem Vorhaben zu helfen. Ich komme aus Hannover und wollte dies in der KMT Station der MHH machen. Die Umsetzung ist grundsätzlich kein Problem. Nur weiß ich nicht, wie die Patienten auf einen Notfallseelsorger reagieren, oder einen kleinen Gottesdienst in der Station. Ich möchte, so wie auch Lea geschrieben hat, Mut machen, zuhören usw. Aber was will man als Patient, wenn man dort im Krankenhaus liegt? Ist das die richte Form zu helfen?
Gruß Hubert

Joern
Beiträge: 97
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Joern » 10.11.2008, 21:28

Moin Hubert,
Das ist eine ganz tolle Idee.
Suche Dir ein christliches Haus in der Nähe aus.
KMT Stationen sind allerdings meist -nur- in UNI Kliniken zu finden und die sind in der Regel nicht christlich organisiert. Was nicht heissen soll, dass dort keine Seelsorge angeboten wird.
Meist gibt es schon Ehrenamtliche die irgendwie organisiert sind. Setze Dich ansonsten mit dem Sekretariat in Verbindung. Einfach im Telefonbuch / Internet die Nummer raussuchen und anrufen, oder noch besser, einfach vorbeischauen.
Ich weiss nicht wo Du wohnst, in Hamburg könnte ich den Kontakt zur KMT Station herstellen, kein Problem (http://www.foerderverein-kmt.de)
Hubert, Deine Hilfe wird dringend gebraucht.
Gruss Jörn

[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 08.11.2008, 00:07

Guten Abend Hubert

Bei mir (27) wurde im Sept. 06 CML diagnostiziert. Nach div. Medikamentenwechsel geht es mir sehr gut! Das ist für mich überhaupt nicht selbstverständlich und isch schätze das sehr!

Ich werde immer wieder darauf angesprochen, wie zufrieden und "aufgestellt" ich trotz der Krankheit bin. Natürlich habe ich auch Tage an denen es mir nicht gut geht, dh. an denen ich nur "schwarz" sehe. Aber die gehen immer rasch vorbei. Zu meinem Erstaunen, da ich doch eigenllich nicht immer so optimistisch war.

Daher habe ich mir auch schon überlegt, anderen, denen es nicht gut geht, irgendwie zu helfen mit zB. Besuchen oder Schreiben von Briefen, Telefonaten etc. Gerne würde ich von meinem Lebensmut weitergeben. Der Ausgang meiner Krankheit ist sehr ungewiss und die letzten Blutwerte, welche ich erhalten habe, sind ebenfalls nicht gerade vielversprechend. Zwangsläufig habe ich mich während der ganzen Krankheitszeit auch schon mit dem eigenen Sterben auseinander gesetzt. In der ersten Minute hatte ich Panik! Mittlerweile kann ich den Tod akzeptieren und habe auch aus tiefstem Herzen keine Spur mehr von Angst. Das ist sehr beruhigend. Selbstverständlich will ich leben und bei meinen Liebsten sein. Aber ich denke dass es, eigentlich nicht nur wenn man eine ernstzunehmende Krankheit hat, von grösster Bedeutung ist, dass man weiss, woher man kommt und wohin man geht.

Ich möchte einfach Mut machen, zuhören, einfach da sein usw.

Bis jetzt habe ich noch nicht viel unternommen in dieser Hinsicht. Wenn jemand das wünscht oder irgendwer kennt, welcher das wünscht, bin ich gerne bereit Kontakt aufzunehmen.

Für mich war auch dieses Froum eine grosse Hilfe. Vorallem in der ersten Zeit, da ich überhaupt keine Ahnung hatte, was nun plötzlich mit meinem doch "gesunden" Körper passiert sein soll. Vielen Dank an die Initianten!!
¨
Grüsse
Lea



SiL-X
Beiträge: 97
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Beitrag von SiL-X » 06.11.2008, 12:23

Hallo Hubert,

die Idee und das Engagement ist sehr gut und löblich von dir.
Für Gläubige ist ein Gottesdienst bestimmt schön und erwünscht. Genaueres müsstest du aber mit der Uni-Klinik direkt absprechen.
Die Ärzte werden dir dann auch sagen, was du vor Ort beachten müsstest.
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 05.11.2008, 13:53

Hallo,
ich würde gerne den Leukämie Erkrankten in der Uni-Klinik in meiner Nähe etwas Gutes tun und Helfen. Geld an die Carreras-Stifung überweisen reicht mir nicht, ich will helfen und den Menschen in der Klink zu Weihnachten eine Freude machen. Nur was kann ich machen, was ist erlaubt und gewünscht? Welcher ehemalige Patient kann mir Erfahrungen berichten. Ich habe z.B. schon zu Weihnachten an einen Gottesdienst in der KMT Station gedacht?
Gruß Hubert

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste