cml, gehe an einsamkeit kaputt

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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Heide
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Beitrag von Heide » 06.07.2008, 21:08

Hallo r.

ich kann Dir in Köln an der Universitätsklinik das Haus Lebenswert mit seinem psychoonkologischen Team empfehlen. Ein Blick auf deren HP ist sehr informativ

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Alles Gute
mit freundlichen Grüßen
Heide
htt.://www.heides-leukaemieforum.de

unknown

Beitrag von unknown » 06.07.2008, 19:24

Hallo Kollege,

ich war einst im Johanniter-Krankenhaus beim Psycho-onkologischen Dienst. Gräßliches Wort, aber die Dame (Du findest das raus) hat eine lange lange Liste mit entsprechend ausgebildeten Leuten. Mir hat sie eine gute Psychologin (Ärztin) vermittelt, und das wäre auch der richtige Startpunkt für Dich.

Lise

unknown

Beitrag von unknown » 03.07.2008, 16:14

danke für eure antworten.

kennt vielleicht jemand von euch einen guten psychologen/psychater/neurologen im raum bonn?

gruß, r.

unknown

Beitrag von unknown » 02.07.2008, 09:14

Hallo,

ich kann schon sehr gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Was hilft ein kostbares Leben, wenn man subjektiv den Eindruck hat, dass es keine Qualität hat. Vielleicht ist das so-leben-zu-müssen auch noch schlimmer, weil es die Hoffnung auf Besserung zurückdrängt.
Ich denke, dass gerade bei einer CML die psycho-soziale Unterstützung, die man nach der Diagnose seitens der Ärzte erfährt, viel zu gering ist. Den Ärzten geht es in erster Linie um das Retten von physischem Leben die bei CML mittels Glivec recht simpel zu erreichen ist, wie die tatsächliche Lebensqualität des Patienten ist, ist allenfalls zweitrangig.
Lebensquantität geht da sozusagen vor der Qualität.

Wirbelt die CML-Diagnose die eigene kleine Lebensplanung komplett durcheinander und hat man mit Einschränkungen zu kämpfen, so ist man mit einer CML -gerade wenn man die Diagnose in jungen Jahren bekommt- in einer Mittelrolle gefangen:
Man ist zu krank um ein "normales" Leben (Familie, Karriere) führen zu können, gleichzeitig ist man aber zu gesund (man sieht es einem ja auch nicht an) um Unterstützung von anderen zu erfahren.

Hat man dieses Tief erreicht, dann wünscht man sich die Sonne zu sein die untergeht, dann sieht man in der Blumenwiese die welken Blumen und die spielenden Kinder nerven wegen ihrem Geschrei und führt einem vor Augen, dass man nie selbst welche bekommt.
Und die Hoffnung, dass alles vorbei geht, ist in diesem Zustand ein elendes Warten auf das Ende eines jeden Tages.

Wie kommt man aus diesem Zustand raus? Ich weiß es nicht.
Ich habe Antidepressiva probiert, sie helfen soweit, dass sich die Gedanken nicht nur um den Suizid drehen. Sie ändern aber nichts an den Rahmenbedingungen und dem Umgang mit der CML durch Dich selbst und durch andere. Psychotherapie? Habe ich versucht. Mir hat sie nicht geholfen, ändert sie doch allenfalls mich selbst wenn ich es zulasse, also den Auslöser des Zustands, nicht aber die Ursache (CML mit allen ihren Auswirkungen).
Selbsthilfegruppen? Dort sind fast immer nur ältere Leute, die die Probleme eines jungen Krebspatienten nicht nachvollziehen können. Und die mehr Unterstützung durch Ärzte erfahren haben, die ihre AHBs und Rehas machen konnten (auch wenn sie vielleicht ihr Berufsleben nahezu schon überstanden haben) was dazu führt, dass ich mir "verarscht" vorkomme.
Hund? Der lenkt ab und steckt mit seiner Lebensfreude an (Du musst Dir ja nicht gleich einen Basset Hound anschaffen, der immer so unendlich traurig kuckt). Partner? Ich habe das riesige Glück einen verständnisvollen Partner zu haben und dafür bin ich dankbar. Wäre mein Partner nicht da, würde ich wahrscheinlich nur noch für meinen Hund leben, wenn überhaupt.
Sport? Wenn es soweit gut geht, ist Sport ein Lebenselexier, den man unbedingt machen sollte. Sport schafft es, einen die seltenen Momente von Glück gezielt herbeizuführen (Serotoninausschüttung nach großer Anstrengung). Macht man Sport an der frischen Luft bekommt man ausserdem noch eine Ladung Licht extra ab, die antidepressiv wirkt.

Lass Dir helfen. Nicht von einem Onkologen sondern von einem Psychiater oder Neurologen. Nur solche Ärzte haben für die Leere ein Verständnis, weil sie sich (auch) um Deine Seele kümmern und nicht nur um Deinen Körper.
Nach einigen Wochen Antidepressiva wird es besser gehen und Du kannst am Leben wieder wenigstens am Rande teilnehmen und musst nicht mehr nur von aussen zusehen wie die anderen Leben. Aber erwarte nicht zu viel: Sensibler wirst Du wohl immer bleiben.

Alles Gute für Dich!


unknown

Beitrag von unknown » 01.07.2008, 13:50

hallo,
jetzt hast du diese Scheisskrankheit einigermassen im Griff und willst dein kostbares Leben einfach so wegwerfen???Kann ich echt nicht nachvollziehen, da es doch so kostbar ist!!!Vielleicht hast du auch Depressionen, aber die kann man mit Medikamenten behandeln!!Da handelt es sich um eine Krankheit!Geh zum Arzt!!
Ansonsten gibt es doch soo viele schöne Dinge , an denen man sich erfreuen kann. Ein schöner Sonnenuntergang, eine Blumenwiese, spielende Kinder...usw. Ich denke du hast grad dicke Liebeskummer, und glaub mir-das geht vorbei und da draussen wartet irgendwo die richtige Frau!!Wenn du nicht mehr da bist kannst du sie auch nicht kennenlernen!!!

Gruss Floppi :) :)

unknown

Beitrag von unknown » 30.06.2008, 21:50

tscha, mein hobby ist das bassspielen, bin auch in einer band - aber da sind alle so auf ihre eigenen sachen fixiert (job, familie, hausbau, wasweißich), die merken überhaupt nicht, dass es mir im moment extrem schlecht geht.

war auch schon mal in einer internet-partnerbörse angemeldet, aber das verhältnis männer/frauen ist da realistischerweise 70/30 oder so und ich bin einfach kein baggertyp - hatte da keine chance.

ach mist, jetzt sitz ich schon wieder hier und heule. bin einfach lebensmüde, da beißt die maus keinen faden mehr ab <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_frown.gif">

unknown

Beitrag von unknown » 30.06.2008, 19:44

Hallo,
ich kenne mittlerweile viele Frauen, die ihre Partner per Internet kennengelernt haben.Heutzutage klappt das glaube ich nicht mehr so einfach in Kneipen wenn man alleine unterwegs ist. Klar-man braucht etwas Mut und beim ersten Mal ist sicher nicht die Traumfrau dabei, man merkt ja sofort ob man auf einer Wellenlänge ist und ob es einen Zweck hat.
Probier es aus!

Gruss Floppi

unknown

Beitrag von unknown » 30.06.2008, 12:03

HALLO; was hast du für ein Hobby ? Kannst du dich damit etwas ablenken ?

Oder ,wie ist es mit radfahren , heute ist schönes Wetter ,in der Natur kann ich mich oft gut

ablenken. Oder kannst du jemanden anrufen, evtl Bekannte von früher.

Grüsse Karin, Kopf hoch!!!!!! :)

unknown

Beitrag von unknown » 30.06.2008, 12:03

HALLO; was hast du für ein Hobby ? Kannst du dich damit etwas ablenken ?

Oder ,wie ist es mit radfahren , heute ist schönes Wetter ,in der Natur kann ich mich oft gut

ablenken. Oder kannst du jemanden anrufen, evtl Bekannte von früher.

Grüsse Karin, Kopf hoch!!!!!! :)

unknown

Beitrag von unknown » 30.06.2008, 09:04

ich versuchs. bin so fertig. ab heute hab ich auch noch urlaub und noch mehr allein <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif">

Bille
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Beitrag von Bille » 29.06.2008, 13:38

hallo,
das tut mir wirklich sehr leid, daß es ausgerechnet dich wieder getroffen hat.
warum nur trifft es immer diesselben? es besteht da wohl eine magische anziehungskraft.
nimm es als zeichen, daß du menschen entwöhnt bist und gerade deswegen verstärkt unter menschen wieder gehen sollst.
ein erneuter rückzug wäre bestimmt das falscheste, was du machen kannst.

laß dich nicht entmutigen
bille
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 28.06.2008, 18:43

toll - war tatsächlich gestern aus, um mich abzulenken. bei der rückfahrt wurde ich auf der bahnhaltestelle von einer horde ausländerkiddies angerempelt, danach war meine brieftasche mit allen papieren weg. konnte acht km zu fuß nach hause gehen, weil da auch meine bahnfahrkarte und mein geld drin war. so eine sch.... <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif">

Bille
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Beitrag von Bille » 28.06.2008, 14:04

hallo,
statt saufen ist es besser, rotwein abkochen nach einem rezept von hildegard von bingen.
hilft gegen depressionen und schlaflosigkeit.
mirihat es sofort geholfen, und das schon 7 jahre lang.
hier das rezept: rotwein aufsetzen mit einem zehntel wasser gemischt. 1-5 minuten kochen lassen. eigentlich soll man es warm trinken, wovon mir übel wird. kalt trinken hilft auch.

viel erfolg
bille
[addsig]

Bille
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Beitrag von Bille » 28.06.2008, 13:19

Hallo, r.
meine kontakte sind durch die Krankheit auch weniger geworden.
ich habe mich jetzt so weit, daß ich nicht mehr viel von anderen erwarte, mein Ich dafür umsomehr stärke durch kreativkurse an der VHS.
es gibt so viele gute angebote wie Yoga, singen, tanzen etc. ich habe fast jeden tag einen anderen kurs, den ich auch regelmäßig besuche.
wichtig ist wirklich, daß man nicht zu viel erwartet, alles andere muß sich von selbst ergeben.
ich habe gelernt, meine rolle als zaungast anzunehmen, dabei sein reicht mir schon.
sport ist natürlich auch eine gute möglichkeit, mit sich und mit anderen ins reine zu kommen.
hauptsache, viel unter leute gehen und auch auf leute zugehen.

ich wünsche dir viel mut und glück, hauptsache, nie aufgeben!!

ciao bille
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 28.06.2008, 13:14

Hallo,

Alkohol ist keine Lösung, aber ein Mittel, das unerträgliche Gefühle oder die Leere im Leben vorübergehend erträglich macht. Und solange es keine sozialschädlichen Auswirkungen hat (besoffen Auto fahren, etc.) finde ich es legitim sich zu berauschen.
Rückzug macht Dich noch einsamer, geh zum Sport, das hilft gegen o.g. Zustand und im Verein kannst Du vielleicht auch andere Leute kennen lernen.
Vielen Menschen hilft auch ein Hund, die Einsamkeit zu lindern -der Hund liebt Dich auch mit Handicap und für ihn spielt sowas auch überhaupt keine Rolle- und man hat einen Grund raus zu gehen und kommt dabei sehr leicht in Kontakt mit anderen Menschen, weil man über die Hunde immer was zu erzählen hat.
Und einer neuen Liebe gleich zu Anfang von der CML zu erzählen würde ich nicht machen. Das ist zwar nicht fair, aber etwas Egoismus kannst Du Dir in Deiner Situation erlauben.

Alles Gute!

P.S.: Frauen finden Männer mit Hund sexy und verantwortungsbewusst.

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