teuerer Patient...

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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unknown

Beitrag von unknown » 09.11.2007, 22:20

Hallo,

habe heute wieder die neue Glivecpackung geholt und mich über das Preisschildchen gegruselt, wie Ihr.

Tja, auch ich glaube, daß - bei allem Entwicklungsrisiko usw. - die etablierten Krebsmedikamente längst im sattesten Gewinnbereich angekommen sind.

Aber wenn man das Thema anspricht, daß es ratsam wäre, endlich mal nicht nur den Patienten, sondern vor allem der Pharmaindustrie kräftig auf die Pfoten zu hauen, dann geht das große Gekreische an - auch von manchen Patienten, die meinen, dann würden gar keine neuen Medikamente mehr entwickelt.
Tja, vor dem Privatisierungswahn und Uni-Wirtschaft-Kooperierungswahn hatte man genau für solche Fälle die öffentlich bezahlte Forschung staatlicher Universitäten.
Etwas mehr staatliche Zügel scheinen mir mancherorts schon lange angebracht, sprich Verpflichtung zu solcher Forschung und gleichzeitig radikale staatliche Gewinnabschöpfung ab einer mäßigen Höhe.
Die diesbezügliche indische Politik könnte da manchen Denkanstoß geben.

-> Nächstes Mal das Kreuzchen in der Wahlkabine besser überlegen!

Übrigens: Das Patent für die Fotografie hat 1839 der französische Staat gekauft - und der Menschheit --- geschenkt ...

NL
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Beitrag von NL » 09.11.2007, 19:33

Tja, wenn ich so sehe, was die 600 mg Glivec so kosten, wird mir auch manchmal schwindelig.
Aber dafür gibt es das Krankenversicherungssytem, sonst müsste man ja schon in frühen Jahren auf einen Sarg sparen.
Wenn das Revlimid besser als andere Produkte hilft, und die Kasse zahlt, solltest Du Dir keine Gedanken machen.
Gruss
Niko

Hady
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Beitrag von Hady » 09.11.2007, 16:57

Hallo Thomas,

ja das Thema beschäftigt mich auch, aber ich habe noch nichts über die Kosten der FC-Therapie herausbekommen.

Zitat : ob ich dies bei diesem Preis überhaupt möchte......?

ja warum nicht wenn es doch hilft, es wird soviel Geld für nutzloses Zeugs verballert, da sollte mann in unseren Fall keine Hemmungen haben.

wünsche Dir noch einen schönen Abend

Hady
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Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 09.11.2007, 11:26

rund 800.- Euro im Monat kostet alleine die bei mir seit Jahren durchgeführte Globulinsubstitution. Hin und wieder denke ich drüber nach, dass dies recht teuer ist, andererseits die aus Blutspenden gewonnenen Antikörper sind knapp und nur aufwändig zu gewinnen.
Meine fünf Rituximabinfusionen die ich vor eineinhalb Jahren bekam kosteten rd. 15.000 Euro. Wenn man herumhört wie häufig dieser Antikörper eingesetzt, frage ich mich schon, ob die teueren Entwicklungskosten nicht schon lange amortisiert sind....
Wenn ich richtig gegoogelt habe, kostet einen Monat Glivec immerhin noch rd. 3.000 Euro, obwohl inzwischen auch häufig eingesetzt....

Nun steht das Contergan-Analogon Revlimid vor der Tür. Mein Arzt möchte dies im Frühjahr bei der Kasse für mich durchsetzen, die Chancen stehen gar nicht so schlecht. Kosten : rd. 7.800 Euro im Monat, da geht mir schon durch den Kopf, ob ich dies bei diesem Preis überhaupt möchte......?

Beschäftigt Euch so was auch ? Können wir als Patienten hier nur hilflos zuschauen ???

einen nachdenklichen Gruß
Thomas
[addsig]

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