Särge und Urnen

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

Moderatoren: jan, NL, Marc

Optimist_1966
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Beitrag von Optimist_1966 » 04.08.2007, 20:27

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
Auch für die Wahl der Anonymität kann es gute Gründe geben.
Sei es, daß der Betreffende aus guten Gründen fürchtet, anders für manche hier zu erwartenden Leser auf dem Indizienweg identifizierbar zu werden und er das aus irgendwelchen Gründen nicht will,
sei es, daß er für einstmals offen, durchaus sachlich und fördernd vorgebrachte oder jedenfalls so gemeinte, aber unwillkommene Meinungen sich nur allzu deutliche Abstrafungen eingehandelt hat, das als ungerecht empfindet und nun halt daraus die Konsequenz zieht.
Abgesehen davon, daß auch ein registrierter Nutzer mit Phantasienamen meist de facto anonym ist.

In diesem Sinne plädiert für einen weiten, milden und wohlwollenden Blick
ein Anonymus aus den genannten Gründen.
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Ich denke das mit dem Aufsuchen dieser Seite, wenn du nicht grad einschlägig bekannte Tricks verwendest, Deine IP geloggt ist. Somit ist die Überlegung bezüglich Anonymität mehr oder weniger obsolet. Eine Registierung wäre doch nett, um wenigstens ein wenig das Gefühl zu bekommen ob hier Interesse an der Sache vorhanden ist oder einfach lustig reingepostet wird :wink:

Anmerkung:
Auch ich bin zumindestens teilweise drauf bedacht einen Teil meiner Identität zu wahren.
Es sind auch nur wenige Members, die Telefonnummer, Familennamen und/oder genaue Adresse bekanntgeben und wenn dann vermutlich über PM <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_rolleyes.gif">

LG Arno

unknown

Beitrag von unknown » 04.08.2007, 04:07

Hallo,

auch ich sehe in der Startfrage keineswegs sicher einen bösen Scherz.
Und hätte daher ähnlich wie annachristine geantwortet, und damit gut.

Ich finde es darüber hinaus richtig, und für jemanden mit Krankheiten unserer Art erst recht, wenn man nicht bei der Mode mitmacht, vor den letzten Dingen, auch deren materiellen Aspekten, die Augen zu verschließen.
Das kann einerseits durchaus eine Äußerung von verantwortlichem Handeln sein.
Andererseits kann man aber auch gerade aus der Auseinandersetzung mit dem Tod - ja! - Optimismus schöpfen, ich habe das weiland an mir und Mitpatienten auf der Station erlebt! Und ebenso habe ich an einem Bettnachbarn gesehen, wie die gnadenlose Konfrontation mit dem stets Verdrängten das Leiden massiv vergrößern kann.
Das hat zentral mit der Frage des Sinnes und Zieles des eigenen Lebens zu tun, und bewußter Führung dieses Lebens. Etwas, was ich persönlich jedenfalls für eine der wichtigsten Sachen überhaupt halte.

Auch für die Wahl der Anonymität kann es gute Gründe geben.
Sei es, daß der Betreffende aus guten Gründen fürchtet, anders für manche hier zu erwartenden Leser auf dem Indizienweg identifizierbar zu werden und er das aus irgendwelchen Gründen nicht will,
sei es, daß er für einstmals offen, durchaus sachlich und fördernd vorgebrachte oder jedenfalls so gemeinte, aber unwillkommene Meinungen sich nur allzu deutliche Abstrafungen eingehandelt hat, das als ungerecht empfindet und nun halt daraus die Konsequenz zieht.
Abgesehen davon, daß auch ein registrierter Nutzer mit Phantasienamen meist de facto anonym ist.

In diesem Sinne plädiert für einen weiten, milden und wohlwollenden Blick
ein Anonymus aus den genannten Gründen.


Lise
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Beitrag von Lise » 03.08.2007, 15:39

Särge und Urnen.... ich kann mich Waldi nur voll und ganz anschließen.

Natürlich ist das Forum voll von Leid, aber eine derartige Anfrage anonym irgendwo einzureichen, das kann adäquat ja wohl nur nach Art von Waldi behandelt werden, weil - wenn es anders wäre, nämlich nicht schwarzer Humor - man es mal eben im Vorbeigehen auch nicht beantworten kann.

Deswegen bin ich klar für drinlassen; auch kranke Menschen sollten mal ganz schwarz lachen können.

Und es wirft mal - im Gleichklang mit Sigfrid, denke ich - wieder meine Lieblingsfrage in diesem Forum auf: was wollen "wir" mit anonymen Beiträgen <!-- BBCode Start --><I>(Definition: 1. nicht eingeloggt, also kein Forums-Nickname und 2. kein sonstiger Name, der ein Wiedererkennen möglich macht und 3. ohne Bezug auf die persönliche Situation)</I><!-- BBCode End -->, die zusammenhangslos in den Raum gestellt werden, ohne daß man wirklich eine Chance für eine persönlich eingehende Antwort hätte?!?

Naja, ein Grundproblem, aber kein entscheidendes - in diesem Falle hat es einigen wohl herzliche Lacher ermöglicht,

meint Lise
(brav mit IE-6 eingeloggt und immer bereit für PM)


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saegensc
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Beitrag von saegensc » 03.08.2007, 09:54

Nicht nur bezogen auf den Ausgangsbeitrag halte ich es für besser, wenn sich alle, die sich mit Fragen und Meinungen im Forum artikulieren, outen müßten - das Forum könnte dadurch an Effizienz gewinnen.
Darüberhinaus würden alle anderen dennoch unsere Themen verfolgen und daraus Schlußfolgerungen für sich selbst ziehen können.
Beste Grüße aus Leipzig von
Sigfrid <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_rolleyes.gif">
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Marc
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Beitrag von Marc » 01.08.2007, 16:32

Liebe Heide,
lieber Waldi,

da Jan z.Zt im Urlaub ist, werfe ich hauptsächlich ein Auge auf die Diskussion.
Bei dieser Diskussion hatte ich bereits den Button "löschen" angehakt, mich aber
dafür entschieden den Beitrag nicht zu löschen.

Mit einer Seriösität hätte die Löschung nicht unbedingt etwas zu tun. Betrachtet
den Eintrag doch vielleicht einfach als den Hilferuf einen Menschen, der sich
vielleicht gerade solche Gedanken macht. Vielleicht sogar jemand der in diesem Forum
gemeldet ist, sich aber nicht durch seine Anmeldung identifizieren möchte.

Ich selber habe mir kurz nach meiner Diagnosestellung auch solche Gedanken gemacht,
ein Shit-Map (Akte mit Anweisungen, Testament, etc.) angelegt. Finanzielle Berechnungen
jeglicher Art duchgeführt.

Für mich war es ein Hilferuf eines Menschen. Jeder Mensch ist anders und tickt anders, eben ein Individuum und äußert seine Probleme anders. Die Entscheidung einen Beitrag zu löschen oder nicht ist nicht unbedingt einfach. Einfach wäre es nur noch gemeldete Mitglieder posten zu lassen,
aber dann würden viele Fragen nie gestellt werden .Denkt darüber mal nach.
Christin hat es wohl auch so gesehen.

Gruss

Marc






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Heide
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Beitrag von Heide » 01.08.2007, 15:40

Lieber Waldi,

ich möchte Dir zu Deinem Posting gratulieren, manchmal fragt man sich nach der Intension der Verfasser solcher Beiträge: "Särge und Urnen". Deine Art darauf "einzugehen" hat mir jedenfalls sehr gut gefallen. Es wurden seiner Zeit manche Beiträge gelöscht, die ich durchaus interessant und sachdienlich fand und die Ursprung einer kontroversen Diskussion hätten werden können. Ich frage mich warum dieses Mittel in Verantwortung für ein seriöses Forum in dem hier besprochenen Fall nicht angewandt wurde.

Ich finde die Lektüre solcher Beiträge eine Zumutung und eine Geschmacklosigkeit für Menschen, die tatsächlich um ihr Leben kämpfen. Welchen Eindruck erhält der hilfesuchende Leukaemiepatient, wenn er in ein Forum kommt, wo er sich mit solchen Postings, die man milde gesagt nur dem ganz schwarzen Humor zurechnen kann, konfrontiert sieht?

Sorry, Jan!

Herzliche Grüsse
Heide
<!-- BBCode auto-link start --><a href="/http://www.heides-leukaemieforum.de" target="_blank">http://www.heides-leukaemieforum.de</a><!-- BBCode auto-link end -->



Waldi
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Beitrag von Waldi » 01.08.2007, 11:06

Hallo Jan,

Deinen Einwand gegen meinen Beitrag, den Du mir als persönliche Nachricht geschrieben hast, will ich hiermit öffentlich beantworten: nein, ich habe den Beitrag durchaus nicht gedankenlos geschrieben. Ich habe im Gegenteil lange darüber nachgedacht, warum der Gastmensch diese Frage wohl ins Forum gesetzt hat und ich bin zu dem Schluss gelangt, dass er es auf keinen Fall ernst gemeint haben kann. Überschrift und Textgestaltung der Anfrage lassen doch ganz eindeutig einen Anfall von Sarkasmus erkennen. Deine Befürchtungen über einen akuten ernsten Hintergrund der Frage teile ich deshalb überhaupt nicht. Zudem weiß jeder halbwegs intelligente Mensch doch ganz genau, an wen man sich im Ernstfall zu wenden hat, um eine Antwort auf die gestellte Frage zu erhalten. Dieses Forum ist dafür bestimmt nicht die richtige Adresse! Mein Beitrag war deshalb auch ganz bewusst nicht ganz ernst gemeint, sondern von schwarzem Humor geprägt. Er sollte dem Fragesteller aber auch in aller Deutlichkeit sagen, dass er hier an der falschen Adresse ist. Jedenfalls möchte ich hier so etwas nicht mehr lesen müssen.

Weiterhin einen schönen Urlaub in Italien wünscht Dir und Deiner Familie

Waldi

P.S: das Motto meiner SHG heißt übrigens „Gib niemals auf!“

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Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 31.07.2007, 20:52

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
Aber eine Frage habe ich auch an Dich: lebst Du eigentlich noch? Wer sich so aufgegeben hat wie Du, der ist eigentlich schon tot.
Gruß
Waldi
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Hallo Waldi,

es gab ja (früher wohl eher) schon Leute, die sich einen Sarg sogar in ihre Wohnung stellten, das hat dann weniger mit "aufgeben" zu tun, sondern eher mit einer Verbesserung der Lebensqualität. Auch ich hab mir schon Gedanken gemacht, wie teuer meine Beerdigung wird und ob die Erbschaft dann dafür reicht, die Witwenrente für meine Frau und die Waisenrente für die Kinder wird ja wohl recht klein ausfallen. Und dann habe ich z.B. schon vor Jahren meine eigene Traueranzeige formuliert.....aber keine Angst ich lebe noch gerne und hab mich noch lange nicht aufgegeben...

Gruß
Thomas
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unknown

Beitrag von unknown » 31.07.2007, 15:09

Hallo unbekannter Gast,
bei der Antwort von Waldi auf Deine Fragen nach den Kosten für die Bestattung habe ich laut gelacht. Es war richtig erfrischend eine solche Nachricht zu lesen.

Waldi hat nur den billigen Sack in seiner Aufzählung vergessen. Entsprechende Verzierungen inbegriffen.
Der Rat von Anna-Christine, dass Du Dich bei einem Bestatter nach evtl. Kosten erkundigen solltest, ist sehr gut. Hier können alle Deine Wünsche abgeklärt werden. Zur Not auch noch eine entsprechende Versicherung dafür.

Gruß
Chris

Waldi
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Beitrag von Waldi » 31.07.2007, 11:28

Hallo Gast,
weil Deine Frage sich pauschal nicht beantworten lässt, will ich Dir hier mal ein paar Hinweise geben:
Das billigste ist die Seebestattung, wobei Deine Asche von einem Schiff einfach über Bord geworfen wird. Das hat zudem den Vorteil, dass sich die Angehörigen hinterher nicht mehr mit der Grabpflege herumplagen müssen. Die nächsten Stufen der Pietät wären dann die Erdbestattung im Pappkarton, danach folgen Zinksarg und diverse Holzqualitäten. Als Beschlag kannst Du wählen von einfachem Blech, bis hin zum massiven Gold. Es sollen sogar auch schon mal irgendwo ein paar Brillis verwendet worden sein. Und die Blumen solltest Du nicht vergessen, damit kannst Du richtig Geld loswerden. Dann spielt natürlich auch die Größe der Grabstelle eine Rolle. Was willst Du denn oben drauf haben? Das Billigste ist ein Holzkreuz. Du kannst aber auch einen Hinkelstein wählen oder ein protziges Monument. Evtl. bevorzugst Du aber auch lieber gleich ein Mausoleum. Du solltest also erst einmal Deine persönlichen Ansprüche überdenken, denn der Möglichkeiten sind da viele. Es ist damit wie auf der nach oben offenen Richterskala, was sich natürlich auch bei den Preisen niederschlägt. Ich schätze aber mal, dass insgesamt das Angebot beim Billigheimer bei 1000€ beginnt, es nach oben hin aber keine Grenzen gibt. Alles klar nun?
Aber eine Frage habe ich auch an Dich: lebst Du eigentlich noch? Wer sich so aufgegeben hat wie Du, der ist eigentlich schon tot.
Gruß
Waldi

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annachristine
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Beitrag von annachristine » 31.07.2007, 08:36

Hallo liber Gast,
Deine Frage nach den Kosten für eine Bestattung sind für Dich bestimmt sehr wichtig.
Ich habe in den letzten Jahren zwei Beisetzungen hinter mich bringen müssen. eine davon noch zu DM-Zeiten und mit Erstattungsanteil der Krankennkasse, die andere vor 5 Jahren mit einem geringen anteil der Krankenkasse, der ja jetzt nicht mehr erfolgt.
Meine Schwiegermutter wollte auf der Wiese beigesetzt werden. Diese Beisetzung lag bei 3.500 DM.
Meine Schwiegermutter hatte kein Geld hinterlassen, mit dem wir die Kosten der Beisetzung bestreiten konnten und ihre Kinder brachten die Kosten dafür auf, da wir dazu auch gesetzlich verpflichtet sind. Es war für uns eine Belastung, die nicht geplant war.
Vor 5 Jahren ist mein Bruder gestorben. Seine Beisetzung, eine Erdbestattung, betrug einschließlich der Einfliedung und des Grabsteines ca. 6000 €.
Erkundige Dich bei einem Bestattungsunternehmen nach den anfallenden Kosten für eine Beisetzung und laß dich dort beraten.
Die Grabstellen im ländlichen Bereich sind oft preiswerter als in der Stadt.
Du kannst dort auch treuhändlerisch beim Bestattungsinstitut Geld für Deine Bestattung hinterlegen. Dann belastest du Deine Familie nicht damit.
Viele Grüße
Christine
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unknown

Beitrag von unknown » 30.07.2007, 18:30

Ich überlege, wieviel ich für meine Beerdigung einplanen muss. Habt Ihr eine Ahnung, was sowas kostet? Als Krebspatient habe ich meinen Angehörigen und der Allgemeinheit schon genug Geld gekostet, so dass ich diese finanzielle Last nicht auch noch den anderen aufbürden möchte.

Viele Grüße!

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