Wie sich in nicht-klinischen Studien herausgestellt hat, verursacht Dasatinib Schäden an Föten bei Tieren, allerdings ist die Auswirkung der Aussetzung während der Empfängnis und der Schwangerschaft bei Menschen nicht bekannt. Trotz der während der Therapie mit Dasatinib notwendigen Verhütungsmaßnahmen sind ungeplante Schwangerschaften aufgetreten. Die derzeitige Studie und Daten nach dem Marketing zeigen die Ergebnisse von Schwangerschaften, die bei 16 Patienten auftraten (8 Frauen und 8 Männer), deren Therapie mit Dasatinib erfolgte.

Unter den 8 Patientinnen, bei denen während ihrer Therapie mit Dasatinib eine Schwangerschaft festgestellt wurde, war über eine eingeleitete Abtreibung in 3 Fällen berichtet worden: 2 gemäß Entscheidung der jeweiligen Patientin und 1 aus unbekannten Gründen.

Es traten zwei Fälle von Fehlgeburten auf. Die erste erfolgte in der 8. Schwangerschaftswoche bei einer 38 Jahre alten Patientin (G1P1), deren medizinische Vorgeschichte Tabak-Kosum umfasste. Geburtsfehler des Fötus wurden nicht festgestellt; allerdings ist nicht bekannt, ob eine Autopsie durchgeführt worden war. Die andere Fehlgeburt erfolgte in der 9. Schwangerschaftswoche bei einer 33 Jahre alten Patientin (G3P3), die seit mehr als 2 Jahren mit Dasatinib behandelt wurde. Die medizinische Vorgeschichte dieser Patientin schließt Tabak- und Alkoholkonsum ein.

Im Falle der 3 Geburten, brachte eine Patientin ein vollkommen gesundes Kind zur Welt. Die zweite Patientin (Alter: 29 Jahre, G2P2) brachte ein gesundes Kind durch Kaiserschnitt im 7. Schwangerschaftsmonat zur Welt (der Grund für den Kaiserschnitt ist nicht bekannt). Diese Patientin erhielt ungefähr 4 Monate lang Dasatinib 140 mg/Tag, allerdings wurde die Nachsorge 2 Monate lang ausgesetzt und die Compliance hinsichtlich des Medikaments der Studie war nicht bekannt. Bei ihrer Rückkehr legte die Patientin einen positiven Schwangerschaftstest vor und sie befand sich zu diesem Zeitpunkt etwa in der 4. Schwangerschaftswoche. Das Kind war als “klein für den Termin” bezeichnet worden, hatte allerdings keinerlei offensichtliche Geburtsfehler.

Im letzten Fall wurde bei einer Patientin, die ca. 5 Monate lang mit Dasatinib 100 mg/Tag behandelt wurde, eine Schwangerschaft in der 21. Schwangerschaftswoche (G0P0) festgestellt. Der errechnete Geburtstermin ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments noch nicht eingetreten, die Schwangerschaft verläuft jedoch normal.

Unter den 8 männlichen Patienten, die mit Dasatinib behandelt wurden und deren Partnerinnen während der Behandlung schwanger wurden, waren in 7 Fällen gesunde Babies verzeichnet worden; das Ergebnis des anderen Falles ist nicht bekannt. Alle männlichen Patienten blieben während und nach der Schwangerschaft weiterhin in Behandlung. Bei 1 Fall litt die Mutter an Präeklampsie (Bluthochdruck während der Schwangerschaft), brachte jedoch in der 37. Schwangerschaftswoche ein gesundes Baby ohne jegliche Geburtsfehler oder Neugeborenenkomplikationen zur Welt.
Zusammenfassed kann gesagt werden, dass, obwohl die begrenzten Datensätze, über die in dieser Studie berichtet wurde, keinerlei Beweise lieferten, dass eine Behandlung mit Dasatinib eine negative Auswirkung auf eine Schwangerschaft besitzt (für die Mutter oder den Fötus); Patientinnen in Behandlung mit Dasatinib sollten daher auf angemessene Verhütungsmaßnahmen achten.

Quelle:

ASH-Abstract Nr. 3230, Pregnancy Outcomes among Patients with CML Treated with Dasatinib, Cortes, O'Brien et al, MD Anderson Cancer Center, Houston, TX. Übersetzung durch Jan und Alice, ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

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