Die Behandlung mit
Imatinib (
Glivec) ist auf die ersten zwei Jahre gesehen "oft wirksamer und weniger kostspielig" als
Knochenmarktransplantation (
KMT) mit einem passenden, nicht verwandten Spender bei Behandlung
philadelphia-chromosom-positiver CML, so die Ergebnisse eines Markov-Modells.
Das Modell wurde mit Hilfe von Daten über klinische und ökonomische Ergebnisse und Wahrscheinlichkeiten konstruiert, die von publizierten CML-Studien abgeleitet wurden. Der Grundlagenanalyse beurteilte die 2-Jahres-Kosteneffizienz von
oralem Imatinib bei 400mg/Tag und
allogener KMT mit einem passenden, unverwandtem Spender bei einem einen 35jährigen männlichen Patient mit ph-positiver CML.
Entsprechend der Markov-Kohortenanalyse hätte die
Imatinib-Therapie ein durchschnittliches zusätzliches Überleben pro Patient von 91% vergleichen mit 44% bei
KMT. Zusätzlich würde die
Imatinib-Therapie durchschnittlich US-$ 78.000 pro Patient in zwei Jahren kosten, im Vergleich zu einer
KMT mit US-$ 114.000 pro Patient. Als Kosten wurden dabei angesetzt:
Imatinib und andere Arzneimittel,
Allogene Knochenmarktransplantation, Arztbesuche, Laborarbeit, Knochenmarkbiopsien und Behandlung von signifikanten Nebenwirkungen und Gegenanzeigen.
In den meisten Fallbeispielen, so die Autoren der Untersuchung, sei
Imatinib überlegen. Allerdings müssen die Ergebnisse im Zusammenhang möglicher Einschränkungen und gemachter Annahmen gesehen werden. Langzeitstudien werden benötigt, um Sicherheit in Bezug auf Kosten und Ergebnisse über den Zweijahres-Zeitraum hinaus zu gewinnen, der in dieser Studie untersucht wurde.
Quellen:
- Inpharma Weekly, Ausgabe 1483, 16. April 2005, Seite 4
Skrepnek GH, Ballard EE.Cost-efficacy of imatinib versus allogeneic bone marrow transplantation with a matched unrelated donor in the treatment of chronic myelogenous leukemia: a decision-analytic approach. Pharmacotherapy 25: 325-334, No. 3, Mar 2005
Knochenmarktransplantation
Bei der Knochenmarktransplantation werden einem Empfänger CD34-positive hämatopoetische Stammzellen, entweder eines Spenders (allogen) oder seine eigenen, zuvor entnommenen (autolog), transplantiert.
Philadelphia-Chromosom
Charakteristisches Merkmal der chronisch myeloischen Leukämie. Die Chromosomenmutation entsteht durch Transfer des Hauptteils des langen Arms von Chromosom 9 nach Chromosom 22 (= Translokation).
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Biopsie
Entnahme einer Gewebsprobe zum Zweck der mikroskopischen Untersuchung. Bei der Knochenmarkbiopsie wird Knochenmark z.B. aus dem Beckenknochen zum Zwecke der zytogenetischen Untersuchung entnommen.
Kohorte
Gruppe von Patienten mit vergleichbaren Symptomen oder anderen Gemeinsamkeiten, die über eine bestimmte Zeitspanne beobachtet werden.
Glivec
Imatinib wird unter dem Handelsnahmen Glivec (Hersteller Novartis) vertrieben.
Donor
Spender, z.B. Organ- oder Zellspender bei Transplantationen
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
Knochenmarktransplantation
Bei der Knochenmarktransplantation werden einem Empfänger CD34-positive hämatopoetische Stammzellen, entweder eines Spenders (allogen) oder seine eigenen, zuvor entnommenen (autolog), transplantiert.
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Biopsie
Entnahme einer Gewebsprobe zum Zweck der mikroskopischen Untersuchung. Bei der Knochenmarkbiopsie wird Knochenmark z.B. aus dem Beckenknochen zum Zwecke der zytogenetischen Untersuchung entnommen.
Kohorte
Gruppe von Patienten mit vergleichbaren Symptomen oder anderen Gemeinsamkeiten, die über eine bestimmte Zeitspanne beobachtet werden.
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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