Das Interesse an Nabelschnurblut für die Therapie wächst weltweit, auch in Deutschland. Hier gibt es inzwischen in sechs Städten öffentliche Blutbanken speziell für dieses Plazenta-Restblut. Genutzt wird Nabelschnurblut zur Gewinnung von
Stammzellen, mit denen Patienten mit Leukämie oder angeborener Immundefizienz behandelt werden. Pro Nabelschnurblut-Spende stehen ungefähr eine Tasse voll, also etwa 100 Milliliter, zur Verfügung.
Der Vorteil dieses Blutes im Vergleich zu Knochenmarkspenden sei, daß es bei Bedarf sofort verfügbar sei, so Privatdozent Torsten Tonn von der Universitätsklinik Frankfurt am Main. Nach
Transplantation komme es seltener zu Abstoßungen, weil das Blut noch junge, wenig differenzierte Zellen enthalte.
Wie Tonn bei der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie in Frankfurt berichtete, hätten vor allem Ärzte in den USA und in Asien die meisten Erfahrungen bei der Therapie mit diesen
Stammzellen. In Deutschland würden sie im Vergleich dazu therapeutisch noch selten genutzt. Mehr als 2000 Patienten seien weltweit mit Nabelschnurblut erfolgreich behandelt worden, so Tonn.
In Deutschland gibt es außer privaten Blutbanken die öffentlichen Nabelschnurblut-Banken in Düsseldorf, Mannheim, Freiburg, München, Erlangen und Dresden. Blutproben, die während der Geburt aus der Nabelschnur gewonnen werden, werden zentrifugiert, und das Zellkonzentrat wird mit einer Konservierungslösung tiefgefroren. Gelagert wird es in Flüssigstickstoff bei unter -135 Grad Celsius.
Weiterführende Artikel:
Quelle: Ärztezeitung 22.09.2006 Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
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