Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) übt scharfe Kritik am Vorbericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Medizin (IQWiG) zur Stammzelltransplantation bei
akuter Leukämie. Der Vorbericht wurde vom IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses von Mitte 2005 erstellt. Eine der Kernaussagen des Berichts: Bei Patienten mit
akuten Leukämien gebe es keinen Beleg für den Nutzen einer
allogenen Stammzelltransplantation mit nicht-verwandten Knochenmarkspenden.
Die
myeloablative Stammzelltransplantation ist bei Patienten mit
akuter Hochrisikoleukämie heute weltweit medizinischer Standard. Sie erfolgt nach der ersten Remissionsinduktion durch eine
Chemotherapie. So behandelt werden etwa 1000 Patienten in Deutschland pro Jahr. "Nur für 30 Prozent der Patienten gibt es Familienspender", sagte Professor Matthias Freund aus Rostock bei einer Veranstaltung in Berlin.
Alle anderen erhalten
allogene Spenden von nicht verwandten Spendern. Die Langzeitüberlebensraten lä
gen bei Stammzelltransplantation bei 40 Prozent, bei
Chemotherapie dagegen nur bei etwa zehn Prozent, so Freund. Die Crux: Aus
randomisiert-kontrollierten Studien gibt es diese Daten im Vergleich zur
Chemotherapie nur für Spenden von Familienangehörigen.
Für den DGHO-Präsidenten Professor Gerhard Ehninger ist die Abgrenzung der Fremdspende völlig absurd. Registerdaten belegten, daß die Fremdspende zu deckungsgleichen Überlebenskurven führe wie die Familienspende: "Es gibt außerdem
prospektive Studien, die die Gleichwertigkeit von Familien- und Fremdspende belegen." All das werde vom IQWiG mit Hinweis auf die gewählte Methodik vom Tisch gewischt.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 26.07.2006 Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
myeloablativ
stammzellzerstörend bzw. das blutbildende System zerstörend
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
MDS
Das Myelodysplastische Syndrom (MDS) bildet eine grosse Gruppe erworbener klonaler Knochenmarkskrankheiten, die durch ein zunehmendes Versagen der Knochenmarksfunktion gekennzeichnet sind. Im Gegensatz zur aplastischen Anämie ist das Knochenmark zellreich. Da jedoch die Blutbildung (Hämatopoese) ineffektiv ist, kommt es zur peripheren Panzytopenie.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
myeloablativ
stammzellzerstörend bzw. das blutbildende System zerstörend
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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