Etwa neun von zehn Kindern, die heute an einer Leukämie oder einem Lymphom erkranken, dürfen auf eine Heilung hoffen, berichten Epidemiologen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) im Journal of the National Cancer Institute.

Dass hämatologische Tumoren bei Kindern, die früher immer tödlich waren, heute in der Mehrzahl geheilt werden können, ist bekannt. Die meist genannten Zahlen stammen jedoch aus den 90er-Jahren und sind nach Einschätzung von Hermann Brenner vom DKFZ inzwischen überholt.

Der Epidemiologe legte deshalb auf der Basis einer Analyse des amerikanischen Krebsregisters SEERS (Surveillance, Epidemiology, and End Results) neue Zahlen vor. Danach haben sich die Zehn-Jahresüberlebensraten bei der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) im Jahrzehnt zwischen 1990/4 und 2000/4 von 73,4 auf 83,8 Prozent verbessert.

Für die Gegenwart sagt der Experte eine 10-Jahresüberlebensrate von 88 Prozent voraus. Etwas ungünstiger sind die Ergebnisse bei der akuten nicht lymphatischen Leukämie. Die Zehn-Jahresüberlebensraten betragen heute 63,9 Prozent, was aber ein deutlicher Fortschritt gegenüber 1990/4 ist, wo nur 38,7 langfristig überlebten.

Beim Non-Hodgkin-Lymphom dürfen heute 90,6 Prozent der Kinder auf eine Heilung hoffen, beim Morbus Hodgkin sind es sogar 94,3 Prozent. Beim Non-Hodgkin-Lymphom bedeutet dies eine Verbesserung gegenüber 1990/94, als 76,6 Prozent zehn Jahre oder länger überlebten. Beim Morbus Hodgkin ist die Zehn-Jahresüberlebensrate dagegen ein wenig abgefallen (96,1 in 1990/4).

Quelle: Ärzte Blatt vom 11.09.08. Veröffentlicht im Journal of the National Cancer Institute (2008; 100: 1301-1309).

1000 Buchstaben übrig