Ein Impfstoff kann bei Leukämie eine spezifische Immunreaktion gegen entarteten Blutzellen hervorrufen, so dass die Krankheit mit körpereigenen Mitteln zurückgedrängt wird. Dies sind die Ergebnisse einer Pilotstudie, die kürzlich auf der ASH-Jahrestagung in den USA vorgestellt wurde.

US-Forscher um Dr. Jeffrey Molldrem vom M.D. Anderson Krebszentrum in Houston, Texas, hatten in der Studie Patienten mit Leukämie (AML, CML, myelodysplastisches Syndrom) verschiedene Dosen der "PR1-Vakzine" verabreicht. PR1 besteht aus neun Aminosäuren und ist Teil eines Gewebeverträglichkeits-Antigens auf Leukämie-Zellen. Der Impfstoff aktiviert spezifisch T-Zellen gegen Krebszellen. 

Ziel der Phase I Studie war, die Toxizität und immunologische Aktivität des Impfstoffs zu bestimmen und eine mögliche klinische Wirksamkeit bei Hochrisikopatienten zu untersuchen. Bei vier der neun geimpften Patienten, bei denen zuvor bereits mehrere Therapien erfolglos waren, wurde eine Komplettremission erreicht. Dabei handelte es sich um die drei Patienten mit der höchsten Impfstoff-Dosis und um einen Patienten mit mittlerer Impfstoff-Dosis. Bei einem der AML-Patienten seien bereits seit fast zwei Jahren keine Leukämie-Zellen mehr nachweisbar, so Molldrem und seine Mitarbeiter. Zwei Patienten verstarben am Fortschritt der Krankheit.

Experten bewerten diese Resultate in der noch jungen Vakzinetherapie-Forschung als ermutigend. ASH-Präsident Professor Robert I. Handin sprach von einem "bedeutenden Schritt nach vorn". 

Dr. Molldrem haben schon mit einer Phase II Studie begonnen, die für weitere sechs bis 12 Monate laufen wird, abhängig davon, wie schnell die angezielten 60 Patienten für die US-Studie rekrutiert werden können.

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