Willkommen bei Leukämie-Online!

Leukämie-Online ist eine unabhängige, deutschsprachige Wissens- und Kommunikationsplattform zum Thema Leukämie. Diese wird von Leukämiepatienten betrieben und ist gemeinnützig. Das Angebot fördert aktive, informierte und selbstbestimmte Patienten durch umfangreiche Informationen über Neuigkeiten und Hintergründe zur Forschung und Behandlung von Leukämien. Interaktive Foren ermöglichen zudem den direkten Erfahrungsaustausch. 

Bei der Gentherapie von sogenannten "Blasen-Kindern" mit einer seltenen Immunschwäche in Frankreich gab es einen zweiten Leukämiefall. In der Studie war unter Zuhilfenahme von Retroviren der schwere Immundefekt SCID-X1 korrigiert worden. Die Studie wurde nun abgebrochen.

Kinder mit dem angeboren Immundefekt müssen in einer sterilen Umgebung leben und sind deshalb auch als "Bubble Babies" bekannt. Nach dem ersten Auftreten einer leukämieähnlichen Erkrankung (siehe Artikel vom 2.12.2002 auf Leukämie-Online) Ende November wurde unter Auflagen zunächst die Fortsetzung der CGD- und zweier weiterer deutscher Gentherapie-Studien empfohlen, während die französische Studie abgebrochen wurde.

Der zweite Leukämiefall markiere einen ernsthaften Rückschlag für diese Form der Gentherapie, urteilte der Vizepräsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Prof. Klaus Cichutek, der auch Vorsitzender der Kommission Somatische Gentherapie der Bundesärztekammer ist. Über die Häufigkeit des Auftretens einer Leukämie bei retroviraler Modifizierung von Blutstammzellen könne derzeit nicht abschließend geurteilt werden. Allerdings würden mit Ausnahme der zwei Leukämiefälle in Frankreich bisher keine weiteren Krebsfälle gemeldet oder bekannt, die auf die Verwendung bestimmter Vektoren oder Zellen zurückgeführt werden können. Nach einem der möglichen, derzeit allerdings unbewiesenen Erklärungsansätze könnten Leukämien bei der SCID- X1-Studie durch die Verwendung des retroviralen Gentransfers an Blutstammzellen und weitere, das Zellwachstum fördernde Konditionen verursacht werden. Zu den weiteren Konditionen gehöre als wichtiger kritischer Faktor das therapeutische Gen, das eingesetzt werde. Insofern müßten diese Fälle sehr eingehend untersucht werden , um Gewissheit darüber zu gewinnen, ob eine Stammzellgentherapie bei anderen lebensbedrohlichen Krankheiten ebenso risikobehaftet ist.

Der Fall hat auch Konsequenzen für eine deutsche Studie zur Gentherapie der erblichen Immunschwäche Chronische Granulomatose. Die Weiterführung der so genannten CGD-Studie müsse nun neu verhandelt werden, teilte Cichutek mit. Sie setzt wie das französische Verfahren auf Blutstammzellen, die mit Hilfe spezieller manipulierter lebender Viren (sog. Retroviren) gezielt gentechnisch verändert werden.

Quellen:

1000 Buchstaben übrig


Anmelden/LogIn

Schwierigkeiten beim Anmelden in Forum? Hier lesen.

Ähnliche Artikel

Keine ähnlichen Artikel


Unser Buch

Unser Buch "Manchmal ein Kunststück: 16 Drahtseilakte des Lebens mit Leukämie" porträtiert auf 128 Seiten sechzehn Menschen mit CML in Wort und Bild. Nun erhältlich!

CML 1

Unsere Seminarreihe

"Wissenshorizonte – aktuelle Perspektiven auf ein Leben mit CML“ – eine kostenlose Online-Seminarreihe für CML-Patient*innen und Angehörige. Die Aufzeichnungen der bisherigen Seminare findet Ihr hier.

252 364 max




Empfange HTML?

Joomla Extensions powered by Joobi

Neue Links