Englische Wissenschaftler haben entdeckt, dass der Cannabis-Stoff Tetrahydrocannabinol (THC) Krebszellen zerstört. Dabei hat ein Forscherteam um Wai Man Liu von der Queen Mary’s School of Medicine and Dentistry in mit THC behandelten Zellen Veränderungen bei über 18.000
Genen aufgespürt. Diese geben Aufschluss über komplexe Prozesse, die in mit dem Cannabinoid versehenen Krebszellen ablaufen und für deren Zerstörung verantwortlich sind. Ihre Studienergebnisse haben die Forscher jetzt in der aktuellen Ausgabe der Letters in Drug Design & Discovery veröffentlicht.
Bisher war bereits bekannt, dass Cannabis-Stoffe als Schmerzmittel oder Appetit-Stimulans eingesetzt werden können und Übelkeit lindern. Das Potenzial als Tumor-Killer wurde jedoch erst in der letzten Zeit entdeckt. Die Forscher aus London fanden heraus, dass THC besonders auf Leukämiezellen effektiv einwirkt, die sich bei Blutkrebs im
Knochenmark ausbreiten und dort die lebenswichtige Blutbildung stören. Die Ergebnisse von Liu und seinen Kollegen könnten sich für Leukämie-Patienten als lebensrettend erweisen. Jährlich erkranken daran etwa 10.000 Menschen in Deutschland.
Etwa ein Viertel der an Leukämie erkrankten Kinder reagieren nicht auf die herkömmliche Behandlung. Hier könnte THC einen neuen Ansatzpunkt liefern um alternative Therapien zu entwickeln. "Glücklicherweise gibt es ständig neue Erkenntnisse und Ansätze bei der Krebstherapie, auf diesem Feld tut sich sehr viel", betont Eva Kalbheim, Pressesprecherin der Deutschen Krebshilfe e.V., im Gespräch mit pressetext. Allerdings gebe es über 150 verschiedene Formen von Krebs, so Kalbheim. "Deshalb ist es schwierig, von einem Anti-Krebsmittel per se zu sprechen", erklärt die Medizinerin abschließend.
Quelle: Innovationsreport vom 01.03.2006 bzw.
Pressetext.de Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
Port
Zuführendes System, meist eine unter die Haut eingepflanzte Kunststoffkammer mit Venenkatheter, um eine kontinuierliche Medikamentengabe zu ermöglichen.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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