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Die Jahrestagung der Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie in Leipzig, mit 3.400 Ärzten einer der größten Medizinkongresse des Jahres, geht heute nach viertägiger Dauer zu Ende. Wichtigste Botschaft der Krebsforscher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: Der Krebs verliert schrittweise seine tödliche Wirkung. "Wir stehen vor einem sensationellen Umbruch in der Medizin", sagt Professor Dieter Lutz aus Linz und findet in diesem ungewöhnlich positiven Ausblick auch Unterstützung bei seinem Kollegen Dieter Hölzer aus Frankfurt am Main.

Die heute möglich gewordenen, auf molekulargenetischen Verfahren und Wirkstoffen basierenden Therapien begründeten tatsächlich eine neue Ära der Behandlung. Heute sei eine hohe Überlebensrate von bis zu 90 Prozent bei solchen früher zwangsläufig tödlich endenden Krebsvarianten wie der Leukämie erreicht. Während noch vor wenigen Jahren – und meist auch noch in der Gegenwart – dem Übel mit Skalpell, Bestrahlung und Chemotherapie mit enormen Nebenwirkungen zu Leibe gerückt wurde, gibt es inzwischen mehrere neue Ansätze zur Blutkrebsbehandlung, für die auch bereits zugelassene Wirkstoffe bereitstehen.

Der Leipziger Kongresspräsident Dietger Niederwieser spricht von einer Behandlungsstrategie, bei der Eiweißmoleküle blockiert werden können, die für die Vermehrung der Krebszellen verantwortlich sind. Bei einem anderen Verfahren werden mit Medikamenten die Blutgefäße stillgelegt, die Tumorzellen versorgen.

Das Besondere daran sind die Nebenwirkungen der Tabletten, die längst nicht so radikal seien wie bisher und offenbar sogar einige andere bösartige Erkrankungen gleich mit unterdrücken. Noch werde die Krankheit nur unterdrückt, der Patient spüre aber die Krankheit im Alltag nicht mehr.

Gerhard Ehninger, Professor an der TU Dresden und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, sieht nun allerdings dringenden Handlungsbedarf der Politik. Allein für die Medikamente müssten pro Jahr und Patient mindestens 30.000 Euro an Kosten kalkuliert werden, bei anderen Wirkstoffen sind auch weit höhere Beträge notwendig. Damit stoße das bisherige Kassenmodell an seine Grenzen – auch nach der Gesundheitsreform.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 08.11.2006

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