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Neue Untersuchungsmethoden und Therapien bei der Behandlung von Tumoren geben Patienten eine immer größere Chance, geheilt zu werden. Wenn der Fortschritt auch bezahlbar ist. Damit haben sich am Wochenende der Krebsverband Baden-Württemberg und das Südwestdeutsche Tumorzentrum Tübingen bei einer Tagung auseinander gesetzt.

Professor Lothar Kanz, der Direktor des Tumorzentrums Tübingen, weiß nur zu gut, dass es zu einfach wäre, angesichts auch der beachtlichen Erfolge der Forschung einfach mehr Geld zu fordern. Das sei politisch zurzeit nicht durchzusetzen, weiß der Tübinger Mediziner, deswegen schlägt er vor, eine begrenzte Zahl von Tumorzentren zu schaffen, die unter bestimmten strengen Kriterien wegweisende Untersuchungsmethoden erarbeiten und die extrem teuren Medikamente auf ihre Wirksamkeit testen. Die Ergebnisse sollen dann anderen Kliniken zur Verfügung gestellt werden. Und die Finanzierung erfolgte zunächst einmal durch Umschichtung von Mitteln.

Mittelfristig, das weiß auch Kanz, werden sich die Beteiligten, Politik, Patienten, Kassen, Pharmaindustrie und Krankenhausträger, darüber unterhalten müssen, wieviel mehr Geld für die Krebsdiagnose und Krebstherapie bereit gestellt werden muss. Diese Diskussion müsse dann aber in der Gesellschaft geführt werden, bei dieser Diskussion gehe es vor allem darum, welchen Stellenwert die Tumorbehandlung einnehme. Wie die Diskussion ausgehen wird, lässt vielleicht die Statistik erahnen: Rund 40 Prozent der Menschen in der westlichen Hemisphäre erkranken an Krebs, die Hälfte davon ist heilbar.

Wie erfolgreich der Einsatz neuer Substanzen sein kann, zeigt für Kanz die Therapie bei der chronisch myeloischen Leukämie (CML). Während lange Zeit eine mittlere Überlebensrate von rund fünf Jahren die Regel war, können Patienten heute mit einer Heilungschance von 90 Prozent nach fünfjähriger Behandlung mit der neuen Substanz rechnen: "Das ist ein Quantensprung und nur möglich, weil die Therapie zielgerichtet an dem Tumor ansetzt." Und gerade diese Therapie ist außergewöhnlich teuer.

Nicht gerechnet ist dabei, die Begleittherapie zum Beispiel bei einer Chemotherapie. Diese Begleittherapie soll die Folgen der Chemotherapie mildern und kann dies anders als vor zehn Jahren ganz offenbar auch leisten. Doch auch diese Therapie ist teuer und niemand weiß so recht, woher die Mittel stammen sollen.

Auch wenn Kanz sagt, dass nicht notwendig Unikliniken zu Tumorzentren ausgebaut werden müssen, so denkt Tübingen mit seinem Comprehensive Cancer Center einen Schritt weiter: Es soll ein Lehrstuhl für Palliative Medizin in der Onkologie eingerichtet werden. Diese Abteilung garantiere Patienten, die nicht geheilt werden können, "ein Optimum an Lebensqualität". Doch auch hier ist die Frage noch nicht beantwortet, wer bezahlt.

Sicher geht dies nicht aus eigenen Mitteln des Uniklinikums, sagt Kanz. Bislang werden hier 800.000 Euro im Jahr für das Center aufgebracht, "irgendwann geht einfach nichts mehr".

Quelle: Reutlinger General-Anzeiger 14.11.2006

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