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Wie können Mediziner bereits frühzeitig erkennen, dass eine Chemotherapie bei einem Krebspatienten möglicherweise keinen langfristigen Erfolg verspricht? Und welche Konsequenzen sollten sie dann daraus ziehen? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich jetzt Wissenschaftler der Essener Universitätskliniken für Hämatologie und Nuklearmedizin. In ihrer Studie werden sie 700 Patienten untersuchen, die unter Lymphknotenkrebs leiden - vor und während der Chemotherapie mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie, kurz PET genannt. Sie versprechen sich davon eine wirkungsvollere Behandlung der Betroffenen. 

Patienten mit aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen, der häufigsten Form des Lymphknotenkrebses, erhalten momentan überall auf der Welt die gleiche Chemotherapie. Rund die Hälfte von ihnen wird dadurch langfristig geheilt. Auch bei den anderen gehen die Tumoren vielfach zunächst zurück, kehren aber oft schon nach kurzer Zeit wieder. "Im PET können wir schon nach wenigen Chemotherapie-Zyklen erkennen, ob die Aussichten gut sind, dass die Medikamente bei einem Patienten tatsächlich zur Heilung führen", so Studienleiter und Direktor der Universitätsklinik für Hämatologie Prof. Dr. Ulrich Dührsen. "Auf den PET-Bildern können wir den Stoffwechsel der Tumorzellen darstellen und dadurch bereits kurz nach Beginn der Behandlung sehen, ob die Chemotherapie die bösartigen Zellen abgetötet hat. Patienten, bei denen dies nicht gelingt, haben erfahrungsgemäß ein sehr hohes Rückfallrisiko", erläutert Prof. Dührsen.

Welche Konsequenzen aus einem ungünstigen PET-Befund kurz nach Behandlungsbeginn zu ziehen sind, ist bisher ungeklärt. Diese Frage soll nun in einer deutschlandweiten Studie gemeinsam mit zahlreichen anderen hämatologischen und nuklearmedizinischen Behandlungseinrichtungen bearbeitet werden. "Wir bilden zwei Gruppen. Die eine bekommt weiterhin die herkömmliche, die andere eine anders zusammengesetzte, intensivere Therapie, die bei anderen Formen des Lymphknotenkrebses und bei bestimmten Leukämien sehr gut wirksam ist. Anschließend ermitteln wir durch Verlaufsuntersuchungen, welche der beiden Behandlungen erfolgreicher war", erklärt Priv.-Doz. Dr. Andreas Hüttmann, Studienkoordinator und Wissenschaftler der Essener Universitätsklinik für Hämatologie.

Die Ärzte hoffen, auf diese Weise eine Behandlung zu finden, mit der noch mehr Menschen mit aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen geheilt werden können. "Ob dies gelingt, werden wir allerdings erst in einigen Jahren wissen", dämpft Prof. Dührsen vorschnelle Erwartungen. Denn nach Berechnungen des Zentrums für Klinische Studien des Essener Universitätsklinikums (ZKSE) müssen insgesamt etwa 700 Patienten behandelt werden, um die Frage zu klären. Und dies braucht Zeit. Voraussetzung für die Durchführung der Studie unter Federführung der Essener Hämatologen war die Zusage einer finanziellen Unterstützung durch die Deutsche Krebshilfe. Die Organisation ist der größte private Drittmittelgeber im Bereich der Krebsforschung in Deutschland. Die Deutsche Krebshilfe finanziert all ihre Aktivitäten ausschließlich aus Spenden.

Zum Hintergrund: Lymphknotenkrebs ist eine Tumorerkrankung des Immunsystems, die aus unbekannten Gründen in den vergangenen Jahrzehnten ständig an Häufigkeit zugenommen hat. Hierbei kommt es zu Fehlern bei der Bildung von weißen Blutzellen, den Lymphozyten. Es entstehen kranke Zellen, die zu Krebszellen werden und sich im ganzen Körper ausbreiten können, insbesondere in Lymphknoten, Milz und Knochenmark, aber auch in anderen Organen. Durch eine Chemotherapie lässt sich Lymphknotenkrebs in vielen Fällen heilen. 

Quelle: idw-Pressemitteilung des Universitätsklinikums Essen, 18.02.2008

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