Die
Tyrosinkinasehemmer Imatinib,
Dasatinib und
Nilotinib stellen wichtige Eckpfeiler der Behandlung der CML dar. Auch wenn diese Wirkstoffe als sicher und wirksam gelten, können sie Nebenwirkungen verursachen, die zu einer Unverträglichkeit führen und den Wechsel der Therapie erfordern. Ein aktueller Artikel im Fachmagazin "Leukemia", verfasst von den CML-Spezialisten Dr. Jabbour, Dr. Deininger und Dr Hochhaus, setzt sich mit den in
klinischen Studien beobachteten Nebenwirkungen und dem Umgang damit auseinander.
Die kürzlich vom European LeukemiaNet vorgestellten überarbeiteten CML-Therapieleitlinien empfehlen, dass außerhalb von Studien die
Imatinib-Therapie bei gutem Ansprechen unbegrenzt fortgesetzt werden sollte. Ein signifikanter Anteil von Patienten erreichen jedoch kein optimales Ansprechen in der
Imatinib-
Erstlinientherapie aufgrund von
Resistenzen oder Unverträglichkeiten. Nach der
Imatinib-Zulassung wurden mit
Dasatinib und
Nilotinib Zweitgenerationsmedikamente entwickelt, die ebenfalls auf
BCR-ABL abzielen, und die nach
ELN-Leitlinien im Falle des Therapieversagens, suboptimalen Ansprechens oder Unverträglichkeit zur
Imatinib-Erstlinie eingesetzt werden sollten.
Ähnlich wie bei
Imatinib zeigen sich bei manchen Patienten, die
Nilotinib oder
Dasatinib einnehmen, Unverträglichkeiten mit diesen Medikamenten. Es scheint generall akzeptiert, dass Nebenwirkungen des Grads 3-4 einen Therapiewechsel oder eine Therapieunterbrechung anzeigen können - aber diese Maßnahmen könnten gegebenenfalls auch unter Grad-2-Nebenwirkungen erforderlich sein. Eine effektive Handhabung von Nebenwirkungen kann jedoch das Auftreten von Unverträglichkeiten verringern.
Zusammenfassung
Manche Nebenwirkungen treten bei allen drei BCR-ABL-Hemmern gleichsam auf. Dazu gehören niedrige Blutwerte (Zytopenien), Flüssigkeitseinlagerungen, Nebenwirkungen im Verdauungstrakt, Hautirritationen, Knochen- und Muskelschmerzen, Fatigue/Müdigkeit, Kopfschmerzen und selten Herzerkrankungen. Manche Nebenwirkungen treten häufiger bei bestimmten Medikamenten auf: Hautödeme und Muskelkrämpfe bei Imatinib, Pleuraergüsse bei Dasatinib, erhöhte Lipasewerte und Hyperglykämie bei bei Nilotinib, Lebertoxizität bei Imatinib und Nilotinib. Plötzlicher Herztod wurde bei Patienten unter Nilotinib selten berichtet, aber könnte mit Herzeinflüssen verbuinden sein, insbesondere wenn das Medikament ohne die vorgeschriebenen Fastenzeiten eingenommen wird. Zweiterkrankungen sollten in Bezug auf das Nebenwirkungsprofil bei der TKI-Therapiewahl beachtet werden, insbesondere, wenn alle drei Medikamente zukünftig in Erstlinie nach Diagnose eingesetzt werden. So könnte für Patienten mit Risiko von Pleuraergüssen (speziell die mit Herzerkrankungen oder Bluthochdruck) oder erhöhter Blutungsneigung bei Abwesenheit Nilotinib-resistenter Mutationen ein Einsatz von Nilotinib angezeigt sein. In jedem Falle sollte bei Auftreten von Nebenwirkungen die erste Option die Beibehaltung der aktuellen Therapie unter angemessenem Nebenwirkungsmanagement sein, insbesondere, wenn das Ansprechen der CML auf die Therapie gut ist. Der potentielle Verlust der Wirkung gegen die CML im Zusammenhang mit Dosisverringerung als Antwort auf chronische Nebenwirkungen sollte nicht vernachlässigt werden. Mit Früherkennung, Dosisanpassung und unterstützender Therapie können die meisten TKI-Nebenwirkungen kontrolliert werden, und sollten nicht das Therapieansprechen beeinflussen.
Imatinib wird allgemein gut vertragen: Nur knapp 5% der Imatinib-Patienten der IRIS-Studie mußten die Imatinib-Therapie aufgrund von Nebenwirkungen in den ersten 5 Jahren unterbrechen. Ähnliches wurde in anderen Studien gezeigt. Höhere Dosen als 400mg zeigten einen Zusammenhang mit mehr Nebenwirkungen und häufiger erforderlichen Dosisreduktionen oder Therapieabbrüchen. Vor der Einführung der Zweitgenerationsmedikamente Dasatinib und Nilotinib standen neben der Transplantation und Interferon-Alpha-Chemo-Kombitherapie nur schlechtere Alternativen zur Verfügung, wodurch die Nebenwirkungen im Allgemeinen von Patienten und Ärzten in deutlicherem Maße toleriert wurden, als dies heute der Fall ist. Heute können Patienten auf die Zweitgenerationsmedikamente Dasatinib und Nilotinib umgestellt werden, und daher gibt es eine geringere Toleranzschwelle für Imatinib-bedingte Nebenwirkungen.
Therapieunterbrechungen
Unverträglichkeit wird auch unter
Nilotinib und
Dasatinib beobachtet. Unter
Nilotinib (2x400mg/Tag) unterbrachen in den ersten zwei Jahren der
Zweitlinientherapie 58% der Patienten die Therapie zeitweilig und 19% beendeten die
Nilotinib-Therapie dauerhaft. Unter
Dasatinib unterbrachen 62% der Patienten die
Zweitlinientherapie in den ersten zwei Jahren zeitweilig, und 11% beendeten sie dauerhaft. In den
Erstlinientherapie-Studien (d.h. Einsatz von
Dasatinib oder
Nilotinib direkt nach Diagnose) lagen die Abbruchraten niedriger, allerdings war auch die Beobachtungsdauer kürzer. Auch wenn die Daten aufgrund unterschiedlicher
Einschlusskriterien und Definitionen von Unverträglichkeit nicht direkt vergleichbar sind, nehmen die Autoren an, dass die nebenwirkungsbedingten Abbruchraten bei
Nilotinib und
Dasatinib ähnlich sind.
Kreuzunverträglichkeiten und hämatologische Nebenwirkungen
Unverträglichkeit von
Nilotinib und
Dasatinib kann manchmal aufgrund von "Kreuzunverträglichkeiten" vorliegen, d.h. das Auftreten derselben
Grad 3-4 Nebenwirkungen wie unter
Imatinib. Allerdings schienen diese auf hämatologische Unverträglichkeit (z.B. zu geringe
Thrombozyten-, Leukozytenzahlen) beschränkt zu sein; vom
Blutbild unabhängige Kreuzunverträglichkeiten waren unüblich (2% der Patienten bei
Nilotinib, 4% der Patienten bei
Dasatinib).
Zu geringe Zellzahlen (Zytopenien) unter
BCR-ABL-Hemmern werden darauf zurückgeführt, dass es eine reduzierte Restzahl von gesunden,
Philadelphia-Chromosom-negative Knochenmarkstammzellen gibt, die nicht in der Lage sind, die gesunde Blutbildung komplett wiederherzustellen. Dies könne auch erklären, warum es ein häufigeres Auftreten von Zytopenien bei Patienten mit fortgeschrittener CML gibt. Auch könne es sein, dass Vortherapien die Stammzellreserven im
Knochenmark vor Beginn mit
TKI-Therapien beeinträchtigt haben könne. Die meisten Zytopenien treten während der ersten Monate der Therapie auf. Due Autoren empfehlen die Blutbildkontrolle wöchentlich im ersten Monat, monatlich in den Monaten 2 und 3, und danach alle 3 Monate. Patienten sollten auch über das Berichten von
Symptomen wie Fieber,
Fatigue, Kurzatmigkeit und leichte Hautverletzbarkeit aufgeklärt werden.
Flüssigkeitseinlagerungen
Bein alle drei Medikamenten werden Flüssigkeitseinlagerungen beobachtet. Unter
Imatinib bei CML in
chronischer Phase zeigten 60% Hautödeme (häufigst um die Augen) und 7% andere Ödeme (Pleuraergüsse, Herzbeutelödem, Lungenödem, Bauchwasser). Schwerwiegende Ödeme (
Grad 3-4) gab es jedoch bei weniger als 1% der Patienten. In den
Nilotinib-Erstlinienstudien zeigten sich bei
Imatinib äußere Ödeme bei 14% der Patienten (0% schwerwiegend) und bei nur
Nilotinib bei 5% der Patienten. Unter
Dasatinib-Erstlinie wurden bei 10% der Patienten Pleuraergüsse festgestellt (alle nicht schwerwiegend). Der Mechanismus der Entstehung von Pleuraergüssen unter
Dasatinib ist noch unklar; eine Häufung bei Patienten über 65 Jahre und mit Herzerkrankungen oder Niereninsuffizienz scheint jedoch der Fall zu sein. Alle Patienten mit Risikofaktoren sollten bzgl Flüssigkeitseinlagerungen beobachtet werden (starke Körpergewichtszunahme, Herz-/Lungensymptome).
Diuretika und andere Medikationen, zeitweilige Therapieunterbrechungen oder Verringerung des Salzkonsums können geeignete Gegenmaßnahmen sein.
Herzfunktion
Der Einfluss der
TKI-Medikamente auf die Herzfunktion ist eine seltene, aber manchmal kritische Problematik. Bisher ist das Auftreten nur schwer abzuschätzen, da Patienten mit Herzerkrankungen von der Teilnahme an
klinischen Studien ausgeschlossen waren. Rückblickende Auswertungen zeigen ein nur seltenes Auftreten von Herzversagen oder Herzrhythmusstörungen unter
Imatinib-Therapie (0,5-1.1%). Schwerwiegende Veränderungen des Herzrhythmus (QT Prolongation) wurde bei
Nilotinib und
Dasatinib nicht beobachtet. Unter allen drei
TKI-Medikamenten sollte bei Patienten mit Herzvorerkrankungen genau beobachtet werden. Bei
Nilotinib ist zusätzlich die deutlich höheren Blutspiegel bei fettreicher Nahrungsaufnahme zu beobachtet, weshalb die Fastenzeiten einzuhalten sind. Zusätzlich sollten Medikamente mit starkem CYP3A4-Wirkweg mit Vorsicht angewendet (
Imatinib) oder vermieden (
Nilotinib,
Dasatinib) werden.
Verdauung
Nebenwirkungen der Verdauung werden bei ca. 25-50% aller Patienten unter
BCR-ABL-Hemmern beobachtet, aber nur bei 0-3% sind diese Nebenwirkungen schwer.
Symptome werden unter
Imatinib oder
Dasatinib mit gleichzeitiger Nahrungsaufnahme oftmals geringer. Unter
Nilotinib sind die Fastenzeiten zu beachten. Medikationen gegen Durchfall oder Antemetika können unterstützend wirken.
Hautausschläge werden unter
TKIs häufig beobachtet: im Erstlinieneinsatz unter
Imatinib bei 11%, unter
Nilotinib bei 31%, unter
Dasatinib bei 11%. Bei allen waren diese Nebenwirkungen nur bei 3% der Patienten schwer. Antihistamine oder Steroide können lindern.
Muskel- und Knochenschmerzen
Muskelkrämpfe und Knochenschmerzen treten unter
Imatinib bei ca. 24% der Patienten auf, unter
Nilotinib nur bei 7%, unter
Dasatinib 11-6%. Schwerwiegende Fälle gab es unter
Dasatinib und
Nilotinib nur selten (0-1%). Muskelkrämpfe können mit Kalzium und Chinin verringert werden. Kopfschmerzen und Müdigkeit tritt bei 25-35% aller Patienten bei allen drei Medikamenten auf.
Bei
Dasatinib wurde gelegentlich mit Blutungsereignissen verbunden (bei 1% schwerwiegende Blutungen im Verdauungstrakt).
Dasatinib sollte bei Patienten mit Blutungsneigung oder mit Medikationen zur Hemmung der Gerinnungsfunktion mit Vorsicht verwendet werden.
Vorgeschlagene Definition von Unverträglichkeit
Aufgrund unerschiedlicher Definitionen von Unverträglichkeit schlagen die Autoren folgende Festlegung vor: Unverträglichkeit liegt vor, wenn einer der folgenden Faktoren erfüllt ist:
- eine lebensbedrohliche, nicht-hämatologische Nebenwirkung von Grad 4
- jede Grad-3/4 nicht-hämatologische Nebenwirkung, die trotz Dosisreduktion und symptomatischen Maßnahmen wiederkehrend war
- jede Grad-2 nicht-hämatologische Nebenwirkung, die trotz optimaler Gegenmaßnahmen für mehr als 1 Monat bestehen bleibt, oder
- eine Grad 3-4 hämatologische Nebenwirkung, die mit Gegenmaßnahmen nicht beeinflußbar ist und die Dosisreduktionen unter die allgemein akzeptierte Minimaldosis erfordern würde.
Quelle: "Management of adverse events associated with tyrosine kinase inhibitors in the treatment of chronic myeloid leukemia"; E Jabbour, M Deininger and A Hochhaus - online publiziert am 23. Sept 2010 in Leukemia (2010) - Übersetzung und Zusammenfassung durch Jan, ohne jede Gewähr
Kreuzunverträglichkeit
Gleiche schwere Nebenwirkungen bei einem Patient bei zwei verschiedenen Medikamenten
Philadelphia-Chromosom
Charakteristisches Merkmal der chronisch myeloischen Leukämie. Die Chromosomenmutation entsteht durch Transfer des Hauptteils des langen Arms von Chromosom 9 nach Chromosom 22 (= Translokation).
Zweitlinientherapie
Erstlinientherapie ist die erste Therapie, die nach der Diagnosestellung bei einem Patienten eingeleitet wird. Wenn diese nicht anschlägt oder nicht vertragen wird, folgt die Zweitlinientherapie
Einschlusskriterien
Einschlusskriterien bestimmen, wer an einer klinischen Studie teilnehmen darf. Teilnehmer müssen diese Kriterien erfüllen (z.B. Geschlecht, Alter, Vorerkrankungen), damit das Risiko verfälschender Einflüsse auf das Studienergebnis gering gehalten wird.
Erstlinientherapie
Erstlinientherapie ist die erste Therapie, die nach der Diagnosestellung bei einem Patienten eingeleitet wird. Wenn diese nicht anschlägt oder nicht vertragen wird, folgt die Zweitlinientherapie
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Lebertoxizität
Die Eigenschaft chemischer Stoffe, für die Leberepithelzellen giftig zu sein. Diese Stoffe werden als hepatotoxische Substanzen (Lebertoxische Substanzen, Hepatotoxine, Lebertoxine oder Lebergifte) bezeichnet
hämatologisch
das Blut bzw. die Blutbildung betreffend
Hyperglykämie
Uu hoher Blutzuckerspiegel (Überzucker)
ELN-Leitlinien
Therapieleitlinien des European Leukemia Net, dem paneuropäischen Netzwerk von Ärzten und Forschern im Bereich Leukämie
Dosisreduktion
Verringerung der Dosis des Medikaments
Tyrosinkinase
Enzym, das das Wachstum von Leukämiezellen anregt und therapeutisch durch Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren) gehemmt werden kann.
Thrombozyten
Blutplättchen, die die Gerinnung unterstützen. Blutplättchen verhindern Blutungen, sind also unentbehrlich.
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Risikofaktor
Umstand, der eine besondere Gesundheitsgefährdung begründet
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
IRIS-Studie
Phase-III, in der Imatinib mit Interferon+AraC verglichen wurde, und die zur Marktzulassung von Imatinib führte. Viele der 1106 Patienten werden bis heute weiter in der Studie betreut, wodurch Langzeit-Sicherheitsdaten gesammelt werden. IRIS steht für International Randomized trial of Interferon/Ara-C versus STI571.
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Zytopenie
Zellzahlverminderung im Blut. Je nach dem, welcher Zelltyp verringert ist, spricht man auch von z.B. Leuko-, Granulo-, Lympho-, Mono-, Erythro- oder Thrombozytopenie.
Diuretika
Harntreibende, den Harnfluss (Diurese) fördernde Wirkstoffe, v.a. zur Förderung der Ausschwemmung extrazellulärer Flüssigkeit bei Ödemen (Wassereinlagerungen).
Dasatinib
Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825, hemmt u.a. die BCR-ABL- und SRC-Tyrosinkinasen. Zugelassen in der EU seit 2006 für die Behandlung von CML und Ph+ALL.
Nilotinib
Nilotinib, Handelsname Tasigna, Laborname AMN107, hemmt u.a. die BCR-ABL-Tyrosinkinase. Zugelassen in der EU seit 2007 für die Behandlung der CML und Ph+ALL.
Hautödem
Teigige Schwellung der Haut infolge vermehrter Wasseransammlung im Unterhautgewebe
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
Fatigue
Besonders quälende Form von Müdigkeit, oft bis zur völligen Erschöpfung, nach dem Schmerz belastendstes Symptom bei Tumorerkrankung. An der Erschöpfungssymptomatik können bei Krebskranken psychologische Faktoren, Blutbildveränderungen und Ernährungseinflüsse beteiligt sein. Sie kann durch durch die Erkrankung selbst oder im Zusammenhang mit einer Therapie ausgelöst werden. Typische Merkmale sind eine anhaltende Schwäche und Abgeschlagenheit trotz ausreichender Schlafphasen, eine Überforderung bereits bei geringen Belastungen und eine deutliche Aktivitätsabnahme im privaten und beruflichen Umfeld.
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Ödeme
Wassersucht, Ansammlung von Wasser und zugehörigen Salzen im Gewebe.
Grad 3
starke Nebenwirkung, Unterbrechung der Therapie oftmals notwendig
Grad 4
Sehr starke Nebenwirkung, stationäre Krankenhausbehandlung oftmals erforderlich
Lipase
Eine Lipase ist ein Enzym, das Fett in deren Bestandteile zerlegt.
Leber
Die Leber (griech. Hepar) ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels. Zu den wichtigsten Funktionen gehören die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe wie z. B. Gerinnungsfaktoren, die Verwertung von Nahrungsbestandteilen, die Galleproduktion und damit einhergehend der Abbau und Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden, gelangen zur Leber und werden dann von dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernt. Sie ist maßgeblich für die Umsetzung von Medikamenten verantwortlich.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Ödeme
Wassersucht, Ansammlung von Wasser und zugehörigen Salzen im Gewebe.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
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