Der US-amerikanische Krebsforscher Brian Druker hat heute für seine bedeutenden Entdeckungen zur Krebs-Behandlung am Montag den mit 50.000 Euro dotierten "Braunschweig Preis 2003" erhalten. Der Leiter der Blutkrebs-Forschung an der Oregon Health & Sience University (OHSU) in Portland, USA, gilt als Erfinder des CML-Medikaments Glivec und als Wegbereiter der molekularen Krebstherapie.

Er hatte vor fünf Jahren den Wirkstoff Imatinib gegen die Blutkrebsform "Chronische Myeloische Leukämie" (CML) identifiziert, die Schätzungen zufolge etwa einen von 100.000 Menschen trifft. Imatinib, im Handel als Glivec bekannt, blockiert erstmals gezielt ein Gen, das die unkontrollierte Vermehrung unreifer weißer Blutkörperchen auslöst.

"Der Name Brian Druker steht für einen Durchbruch in der Krebstherapie," sagte Braunschweigs Oberbürgermeister und Juryvorsitzender Dr. Gert Hoffmann am 8. Juli nach dem Votum des Rates der Stadt. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 1.700 Menschen an CML. Aus Braunschweig kamen einige der ersten Patienten, die mit Glivec behandelt wurden.

Der Braunschweig Preis wird seit 1999 alle zwei Jahre für Forschungsprojekte vor allem aus den Natur- und Ingenieurswissenschaften vergeben. Er gilt als der höchstdotierte Wissenschaftspreis einer deutschen Kommune. Gefordert sind fachübergreifende Produkte oder Verfahren, die zum einen schnell in der Praxis umsetzbar sind, zum anderen die Lebensgrundlagen künftiger Generationen im Blick haben. Die Preisverleihung 2003 ist in den Kongress "Lebenswelten für Morgen" eingebettet.

Druker absolvierte sein Medizinstudium an der University of California in San Diego. An der Harvard Medical School in Boston spezialisierte er sich auf Krebsforschung. Seit 1993 leitet er die Leukämie-Forschung an der Oregon Health & Science University in Portland.

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