Ein neuer
Tyrosinkinase-Hemmstoff könnte in Zukunft zum Rettungsanker für Kranke mit
chronisch-
myeloischer Leukämie (CML) werden. Erste Studien deuten darauf hin, daß
Dasatinib (BMS-354825) auch dann noch hilft, wenn das als Wunderwaffe geltende
Imatinib (
Glivec) nicht anschlägt.
Dasatinib ist ein Hemmstoff der BCR/ABL
Tyrosinkinase, ein Signalmolekül, das bei CML überaktiv ist und zu abnormer
Proliferation der Knochenmarkstammzellen führt. Mehrere Phase-I-Studien hätten jetzt zu so überzeugenden Ergebnissen geführt, daß der Weiterentwicklung von
Dasatinib nun höchste Priorität eingeräumt werde, so Dr. Bernd Winterhalter, Medizinischer Direktor bei Bristol-Myers Squibb.
In einer Studie wurde
Dasatinib bei 36 CML-Patienten geprüft, die gegen
Imatinib resistent waren. Bei 31 von ihnen kam es zur hämatologischen
Remission, bei acht von 29 Patienten nach über dreimonatiger Therapie sogar zur zytogenetischen
Remission. In anderen Studien bei fortgeschrittener CML waren die Resultate ähnlich ermutigend. So wurde bei 15 von 19 Patienten mit einer
Blastenkrise eine hämatologische
Remission erzielt, bei acht von 15 Patienten mit
Blastenkrise, die das Präparat über drei Monate einnahmen, eine zytogenetische
Remission.
Aufgrund dieser Ergebnisse habe die amerikanische Zulassungsbehörde
FDA jetzt grünes Licht für ein beschleunigtes Zulassungsverfahren gegeben, so Winterhalter auf dem Berliner Hauptstadtkongreß. Phase-II-Studien werden gerade gestartet.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 20.06.2005 hämatologisch
das Blut bzw. die Blutbildung betreffend
Proliferation
Vermehrung von Zellen
Tyrosinkinase
Enzym, das das Wachstum von Leukämiezellen anregt und therapeutisch durch Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren) gehemmt werden kann.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Dasatinib
Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825, hemmt u.a. die BCR-ABL- und SRC-Tyrosinkinasen. Zugelassen in der EU seit 2006 für die Behandlung von CML und Ph+ALL.
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
Blasten
Unreife Zellen, z. B. Blutzellvorläufer im Blut oder Knochenmark
Glivec
Imatinib wird unter dem Handelsnahmen Glivec (Hersteller Novartis) vertrieben.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
FDA
Amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde (Food and Drug Administration)
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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