Eine stetig sinkende Rate von Nebenwirkungen, ein seltenes Auftreten von schwerwiegenden Nebenwirkungen, und keine unerwarteten Langzeit-Nebenwirkungen - so die Beobachtung der IRIS-Studie nach 5 Jahren Behandlungsdauer von CML-Patienten in Glivec-Erstlinientherapie

Die IRIS-Studie verglich eine Kombination von Interferon und Ara-C mit der Erstlinientherapie von Imatinib (Glivec). Von den 553 Patienten im Imatinib-Studienarm mußten nur 2,4% der Patienten die Therapie wegen medikamentenbedingten Nebenwirkungen abbrechen. Die durchschnittliche tägliche Dosis waren 390mg, woraus geschlossen werden kann, dass keine bedeutendere Dosisreduktion zur Vermeidung von Nebenwirkungen erforderlich war.

Die Nebenwirkungen nahmen über die Therapiedauer in aller Regel deutlich ab. Im folgenden eine Liste der Nebenwirkungen. Die Prozentzahl gibt jeweils den Anteil der Patienten nach Therapiebeginn, nach 2 Jahren Therapie und nach vier Jahren Therapie an, bei denen sich diese Nebenwirkungen zeigten:
  • Flüssigkeitseinlagerungen fielen von 61% bei Therapiebeginn auf 20% nach zwei Jahren und 6% nach vier Jahren
  • Übelkeit fiel von 49% über 15% auf 3%,
  • Erbrechen von 22% über 9% auf 4%,
  • Muskelkrämpfe von 49% über 22% auf 7%,
  • Knochenschmerzen von 47% über 20% auf 6%,
  • Durchfall von 45% über 23% auf 5%,
  • Hautausschläge von 40% über 13% auf 2%,
  • Fatigue/Erschöpfung von 39% über 11% auf 3%,
  • Kopfschmerzen von 37% über 12% auf 3,4%
  • Bauchschmerzen von 37% über 15% auf 3,4%
  • Gelenkschmerzen von 31% über 9% auf 2%
  • Infektionen von 21% über 11% auf 3%
  • Blutungen von 29% über 14% auf 5%
  • Muskelschmerzen von 24% über 5% auf 1,5%
  • Atemwegsbeschwerden von 21% über 11% auf 2,7%
  • Husten von 20% über 8% auf 3,4%

Die hämatologischen Nebenwirkungen stellten sich wie folgt dar:
  • Neutropenien (niedrige Leukozytenwerte) fielen von 17% bei Therapiebeginn auf 4% nach 2 Jahren und 1% nach 4 Jahren
  • Thrombozytopenien von 9% über 1,5% auf 0,2%
  • Anämie von 4,4% über 2% auf 0,5%
  • Erhöhte SGOT/SGPT von 5% über 0,4% auf 0%
  • Erhöhtes Bilirubin von 1,1% auf 0,2%

Herzinsuffizienz zeigte sich bei 3% der Patienten, allerdings in schwerer Form nur bei 1%, und weniger als 1% entwickelte Pleuraergüsse. Die Forscher berichten, dass die Patienten im IFN/Ara-C-Arm einen ähnlichen Anteil dieser Herz- und Lungennebenwirkungen zeigten, obwohl die Dauer in diesem Therapiearm meist nur 12 Monate (Imatinib: 4 Jahre) war.

Quelle:


ASH-Abstract #2136. ASH-Abstracts nach kostenloser Registrierung einsehbar (englisch)

[2136] Declining Rates of Adverse Events (AEs), Rare Occurrence of Serious AEs (SAEs), and No Unexpected Long-Term Side Effects at 5 Years in Patients with Newly Diagnosed Chronic Myeloid Leukemia (CML) in Chronic Phase (CP) Initially Treated with Imatinib (IM) in the International Randomized Study of Interferon vs STI571 (IRIS). Session Type: Poster Session, Board #314-II

Hagop M. Kantarjian, Richard A. Larson, Francois Guilhot, Stephen G. O'Brien, Brian J. Druker, on Behalf of IRIS Study Group Dept of Leukemia, MD Anderson Cancer Ctr, Houston, TX, USA; Univ of Chicago, Chicago; CHU La Miletrie, Poitiers; Univ of Newcastle, Newcastle; OHSU, Portland; IRIS Study Group

Übersetzung/Zusammenfassung durch Jan, ohne Gewähr

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