Neue Studiendaten einer Erstlinienstudie deuten an, dass eine höhere Dosis von Imatinib (Handelsname Glivec) bei CML als Erstlinientherapie zwar ein gutes frühes Ansprechen erzeugt, aber nach einem Jahr Therapie keinen Vorteil im Ansprechen bringt.

Die Ergebnisse der Phase-III-Optimierungsstudie TOPS werden am 13.06.2008 bei der Konferenz der Europäischen Gesellschaft für Hämatologie (EHA) in Kopenhagen präsentiert. Die Studie untersuchte den Wert einer Startdosis von 800mg täglich im Vergleich zu 400mg bei 476 Patienten aus 19 Ländern im Ersteinsatz direkt nach Diagnosestellung. Alle Patienten waren Philadelphia-Chromosom-positiv.

Unter 800mg erreichten mehr Patienten eine gutes molekulares Ansprechen (MMR) als unter 400mg (46.4% gegenüber 40.1%), aber die Differenz war statistisch nicht signifikant. 

Das Ansprechen war schneller in der 800mg-Gruppe, da früher ein komplettes zytogenetisches Ansprechen (Eliminierung der Philadelphia-Chromosom-positiven Zellen im Knochenmark) erreicht wurde. Die Ansprechrate war nach 6 Monaten 56.7% gegenüber 44.6%, ein statistisch signifkanter Unterschied. Nach 12 Monaten war die Differenz jedoch statistisch nicht mehr signifikant(69.9% gegenüber 65.6%).

Bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit wurden die Daten der IRIS-Studie auch in dieser Studie erneut bestätigt.

Die TOPS-Studie zeigte auch, dass die Patienten, die im ersten Monat niedrigere Blutspiegel des Medikaments hatten, ein weniger gutes Ansprechen nach einem Jahr zeigten - eine Beobachtung, die auch in anderen Studien gemacht wurde. Die verfügbaren Daten lassen vermuten, dass die Erreichung/Beibehaltung eines adäquaten Blutspiegels das klinische Ansprechen verbessern sollte.

Quelle: APM-News vom 13.06.2008. Übersetzung von Jan, ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

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