Imatinib (Handelsname Glivec) bewirkt substantielles Ansprechen bei Patienten mit CML. Der Abbruch der Therapie führt jedoch zu einer schnellen Progression der Krankheit. Deshalb muss Imatinib lebenslang eingenommen werden. Interferon-Alpha (IFN) kann im Falle minimaler Resterkrankung unreife PH+-Vorläufer durch Erregung einer antileukämischen Immunreaktion durch CML-spezifische T-Zellklone bekämpfen. Deshalb führt das Absetzen der IFN-Therapie im Gegensatz zu Imatinib in Patienten in Remission oft nicht zu einer Progression der Krankheit. Eine israelische Studie untersucht eine Therapieform, bei bei nach durch Imatinib induzierter kompletter zytogenetischer Remission erst Interferon hinzugegeben, dann Glivec abgesetzt, und dann Interferon abgesetzt wird.
Imatinib (Handelsname Glivec) kann zytogenetisches und molekulares Ansprechen in substantiellem Ausmass bei neu diagnostizierten und vorbehandelten Patienten mit CML bewirken.
Der Abbruch der Therapie führt zu einer schnellen Progression der Krankheit, in den meisten Fällen wegen der reduzierten Aktivität von Imatinib auf unreife Philadelphia-Chromosom-positive Vorläuferzellen (Ph+Vorläuferzellen). Deshalb muss Imatinib lebenslang eingenommen werden, wobei die Dauer der Wirksamkeit von Tyrosinkinase-Hemmer und die Nebenwirkungen einer Langzeiteinwirkung dieser Medikamente noch unbekannt sind. Interferon-Alpha (IFN) kann unreife PH+-Vorläufer kontrollieren, haupsächlich im Falle minimaler Resterkrankung, durch Erregung einer autologen antileukämischen Aktivität durch CML-spezifische T-Zellklone. Deshalb führt das Absetzen der IFN-Therapie im Gegensatz zu Imatinib in Patienten, die eine Remission erreicht haben, oft nicht zu einer Progression der Krankheit. Eine israelische Studie untersucht die Wirksamkeit der weiteren Eliminierung restlicher Ph+-Vorläuferzellen in Patienten mit durch Imatinib induzierter kompletter zytogenetischer Remission (CCyR) durch, um dadurch das Absetzen antileukämischer Therapie zu erleichtern (oder die weitere Therapie unnötig zu machen).
Die Eignung für die Studie setzt mindestens ein Jahr dokumentierte komplette zytogenetische Remission unter Imatinib-Therapie sowie das Fehlen bekannter IFN-Unverträglichkeit voraus. PEG-IFN2a (Pegasys) wurde zusätzlich zur Imatinib-Therapie vom Studienbeginn an 12 Monate lang gegeben. Die Imatinib-Therpie wurde 9 Monate nach Beginn der IFN-Gabe abgesetzt. So blieben Patienten 12 Monate nach Studienbeginn ohne antileukämische Therapie.
Zwölf Patienten (9 männlich, 3 weiblich, mittleres Alter 47 Jahre, von 32-61) wurden in die Studie aufgenommen. Die mittlere CML-Erkrankungsdauer bei Studienbeginn betrug 61 Monate (24-108). Sechs Patienten wurden schon vorher mit IFN behandelt, ein Patient hatte eine vorgängige autologe und einer eine allogene Knochenmarkstransplantation. Drei Patienten hatten eine CML in akzelerierter Phase. Der Hasford-Score war bei Diagnose bei sieben Patienten tief, mittel und hoch bei 3 bzw. 2 Patienten. Die mittlere Dauer der Imatinib-Therapie betrug 54 Monate (21-72). Bei Studienbeginn hatten sieben Patienten eine gutes molekulares Ansprechen (major molecular response, MMR) in den Knochenmarkszellen, einschliesslich eines Patienten mit nicht mehr detektierbaren BCR-ABL-Transskripten (vollständige molekulare remission, CMR).
Ein Patient brach die Behandlung mit IFN nach 4 Wochen wegen Nebenwirkungen ab. 11 Patienten wurden mit 90-180mg PEG-IFN2a pro Woche entsprechend der Blutbilder während 52 Wochen behandelt. Die Imatinib-Therapie wurde 39 Wochen nach Beginn der IFN-Therapie beendet.
9 von 11 Patienten verbesserten während der IFN-Therapie ihr molekulares Ansprechen (entweder auf MMR oder CMR, einer blieb bei CMR und einer in MMR). Am Tag des IM-Therapieendes hatten 7 von 11 Patienten eine vollständige molekulare Remission (CMR).
Nach im Mittel 9 Monaten nach dem Absetzen von Imatinib (3-16 Monate) erlitten 2 Patienten einen Rückfall (8 bzw. 9 Monate nach Ende der Imatinib-Therapie), konnten aber mit Imatinib-Therapie ihr Ansprechen wieder herstellen. 9 der 11 Patienten blieben in kompletter zytoggenetischer Remission ohne Therapie.
4 Patienten sind mehr als 15 Monate nach dem Absetzen von Imatinib und mehr als 12 Monate ohne jede Therapie. Diese Patienten befinden sich in dauerhafter zytogenetischer Remission (zwei mit CMR, zwei mit MMR).
Ein zusätzliches Jahr mit einer IFN-Konsolidierungstherapie mit IFN kann das Absetzen von Imatinib (und jeglicher antileukämischer Therapie) für CML-Patienten in zytogenetischer Remission erleichtern. Eine längere Überwachungsdauer und grössere Erfahrung sind nötig, um die die Dauerhaftigkeit der Remission ohne Therapie sowie den Anteil der Patienten, die von dieser Strategie profitieren können, zu bestimmen.
COMBINED THERAPY WITH IMATINIB FOR INDUCTION AND INTERFERON AS CONSOLIDATION INDUCES A SUSTAINED CYTOGENETIC REMISSION THAT FACILITATES DISCONTINUATION OF ANTI LEUKEMIC THERAPY IN CHRONIC MYELOGENOUS LEUKEMIA, I Hardan et al., EHA-Abstract Nr. 0132. Übersetzung und Zusammenfassung durch Niko.
Imatinib (Handelsname Glivec) kann zytogenetisches und molekulares Ansprechen in substantiellem Ausmass bei neu diagnostizierten und vorbehandelten Patienten mit CML bewirken.
Der Abbruch der Therapie führt zu einer schnellen Progression der Krankheit, in den meisten Fällen wegen der reduzierten Aktivität von Imatinib auf unreife Philadelphia-Chromosom-positive Vorläuferzellen (Ph+Vorläuferzellen). Deshalb muss Imatinib lebenslang eingenommen werden, wobei die Dauer der Wirksamkeit von Tyrosinkinase-Hemmer und die Nebenwirkungen einer Langzeiteinwirkung dieser Medikamente noch unbekannt sind. Interferon-Alpha (IFN) kann unreife PH+-Vorläufer kontrollieren, haupsächlich im Falle minimaler Resterkrankung, durch Erregung einer autologen antileukämischen Aktivität durch CML-spezifische T-Zellklone. Deshalb führt das Absetzen der IFN-Therapie im Gegensatz zu Imatinib in Patienten, die eine Remission erreicht haben, oft nicht zu einer Progression der Krankheit. Eine israelische Studie untersucht die Wirksamkeit der weiteren Eliminierung restlicher Ph+-Vorläuferzellen in Patienten mit durch Imatinib induzierter kompletter zytogenetischer Remission (CCyR) durch, um dadurch das Absetzen antileukämischer Therapie zu erleichtern (oder die weitere Therapie unnötig zu machen).
Methode
Die Eignung für die Studie setzt mindestens ein Jahr dokumentierte komplette zytogenetische Remission unter Imatinib-Therapie sowie das Fehlen bekannter IFN-Unverträglichkeit voraus. PEG-IFN2a (Pegasys) wurde zusätzlich zur Imatinib-Therapie vom Studienbeginn an 12 Monate lang gegeben. Die Imatinib-Therpie wurde 9 Monate nach Beginn der IFN-Gabe abgesetzt. So blieben Patienten 12 Monate nach Studienbeginn ohne antileukämische Therapie.
Zwölf Patienten (9 männlich, 3 weiblich, mittleres Alter 47 Jahre, von 32-61) wurden in die Studie aufgenommen. Die mittlere CML-Erkrankungsdauer bei Studienbeginn betrug 61 Monate (24-108). Sechs Patienten wurden schon vorher mit IFN behandelt, ein Patient hatte eine vorgängige autologe und einer eine allogene Knochenmarkstransplantation. Drei Patienten hatten eine CML in akzelerierter Phase. Der Hasford-Score war bei Diagnose bei sieben Patienten tief, mittel und hoch bei 3 bzw. 2 Patienten. Die mittlere Dauer der Imatinib-Therapie betrug 54 Monate (21-72). Bei Studienbeginn hatten sieben Patienten eine gutes molekulares Ansprechen (major molecular response, MMR) in den Knochenmarkszellen, einschliesslich eines Patienten mit nicht mehr detektierbaren BCR-ABL-Transskripten (vollständige molekulare remission, CMR).
Ergebnisse
Ein Patient brach die Behandlung mit IFN nach 4 Wochen wegen Nebenwirkungen ab. 11 Patienten wurden mit 90-180mg PEG-IFN2a pro Woche entsprechend der Blutbilder während 52 Wochen behandelt. Die Imatinib-Therapie wurde 39 Wochen nach Beginn der IFN-Therapie beendet.
9 von 11 Patienten verbesserten während der IFN-Therapie ihr molekulares Ansprechen (entweder auf MMR oder CMR, einer blieb bei CMR und einer in MMR). Am Tag des IM-Therapieendes hatten 7 von 11 Patienten eine vollständige molekulare Remission (CMR).
Nach im Mittel 9 Monaten nach dem Absetzen von Imatinib (3-16 Monate) erlitten 2 Patienten einen Rückfall (8 bzw. 9 Monate nach Ende der Imatinib-Therapie), konnten aber mit Imatinib-Therapie ihr Ansprechen wieder herstellen. 9 der 11 Patienten blieben in kompletter zytoggenetischer Remission ohne Therapie.
4 Patienten sind mehr als 15 Monate nach dem Absetzen von Imatinib und mehr als 12 Monate ohne jede Therapie. Diese Patienten befinden sich in dauerhafter zytogenetischer Remission (zwei mit CMR, zwei mit MMR).
Schlussfolgerung
Ein zusätzliches Jahr mit einer IFN-Konsolidierungstherapie mit IFN kann das Absetzen von Imatinib (und jeglicher antileukämischer Therapie) für CML-Patienten in zytogenetischer Remission erleichtern. Eine längere Überwachungsdauer und grössere Erfahrung sind nötig, um die die Dauerhaftigkeit der Remission ohne Therapie sowie den Anteil der Patienten, die von dieser Strategie profitieren können, zu bestimmen.
Quelle:
COMBINED THERAPY WITH IMATINIB FOR INDUCTION AND INTERFERON AS CONSOLIDATION INDUCES A SUSTAINED CYTOGENETIC REMISSION THAT FACILITATES DISCONTINUATION OF ANTI LEUKEMIC THERAPY IN CHRONIC MYELOGENOUS LEUKEMIA, I Hardan et al., EHA-Abstract Nr. 0132. Übersetzung und Zusammenfassung durch Niko.
Weiterführende Informationen:
- EHA-Abstracts 2008 (englisch)
- Interferon kann Imatinib-induzierte Remission nach Imatinib-Stopp halten, Leukämie-Online 21.04.2008
- ASH: Anhaltende Remissionen mit IFN-Erhaltungstherapie nach Remission mit Glivec, Leukämie-Online 01.12.2007
- ASH: Zugabe von Interferon kann Remissionen unter Imatinib weiter verbessern, Leukämie-Online 04.12.2006
- Kombinationsstudien von Glivec und Interferon sowie Glivec und AMN107, Leukämie-Online 11.02.2006
- Interferone: Was macht die Wunderwaffe stumpf?, Leukämie-Online 11.06.2005
- Kombination von Interferon und Glivec: Gute und stabile Remissionen, Leukämie-Online 01.06.2005
- Glivec-Interferon-Kombinationsstudie nimmt weiterhin CML-Patienten auf, Leukämie-Online 16.10.2003
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