Patienten mit
chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) überleben länger krankheitsfrei, wenn sie den
monoklonalen Antikörper Rituximab zusätzlich zur Standard-
Chemotherapie bekommen. Die Therapie ist auch für Patienten über 70 Jahre geeignet.
Das Hauptergebnis der Studie ist, dass nach einer Beobachtungszeit von zwei Jahren knapp 77 Prozent der Patienten aus der Rituximab-Gruppe krankheitsfrei blieben, verglichen mit rund 63 Prozent der Patienten aus der Standardtherapie-Gruppe. Die Ergebnisse der CLL8-
Protokoll genannten Studie werden am heutigen Montag beim US-amerikanischen Hämatologenkongress erstmals vorgestellt. Die Ergebnisse setzen einen neuen Standard in der Erstbehandlung bei CLL, so die Forscher um Studienleiter Professor Michael Hallek von der Uniklinik Köln.
Die Studie wurde von der Deutschen CLL-Studiengruppe initiiert. Es nahmen 817 Patienten an 203 Prüfzentren in elf Ländern teil. Die Patienten erhielten entweder die Standardtherapie, bestehend aus einer
Chemotherapie (Fludarabin und Cyclophosphamid, FC), oder die gleiche
Chemotherapie kombiniert mit Rituximab (FCR).
"Die Studie zeigt, dass Kombinationsbehandlung aus
Chemotherapie plus
Antikörper (FCR) der alleinigen
Chemotherapie deutlich überlegen ist: Sie erzielt ein besseres Ansprechen und eine längere progressionsfreie Zeit", so Hallek in einer Mitteilung der Uni Köln. Die neue Therapie sei relativ gut verträglich. Zwar verursachte sie etwas mehr Veränderungen des
Blutbilds, vor allem eine vorübergehende Verringerung der weißen Blutkörperchen, als die bisherige Standardtherapie. Ansonst wurden keine zusätzlichen Nebenwirkungen, vor allem keine zusätzlichen Infektionen, verursacht.
"Auch Patienten über 70 Jahren können diese neue Kombinations-Behandlung gut vertragen, wenn sie fit genug sind. Ich gehe davon aus, dass die Kombinationstherapie mit Rituximab der neue Standard für die Erstbehandlung von körperlich fitten Patienten mit CLL wird", so Hallek.
Nach Angaben der Universität Köln handelt es sich bei dem CLL8-
Protokoll um eine der bisher größten weltweit durchgeführten Studien zur Therapie bei CLL.
Rituximab ist ein
monoklonaler Antikörper. Das Medikament ist als MabThera® in Deutschland bislang zur Therapie bei Lymphomen und schwerer aktivierter rheumatischer Arthritis zugelassen.
Stichwort CLL
Die
chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Leukämie in westlichen Ländern. Die CLL tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Im statistischen Mittel sind die Patienten bei Diagnose 65 bis 70 Jahre alt. Diese Leukämie wird deshalb manchmal auch als Altersleukämie bezeichnet. Aber auch Menschen unter 50 Jahren können erkranken.
Quelle: Ärztezeitung vom 8.12.2008 Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
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