Die Deutsche CLL-Studiengruppe hat für ältere Patienten mit
chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) eine Studie begonnen, deren
Protokoll für jene Patienten konzipiert wurde, die eine stark eingeschränkte funktionelle Organreserve haben und deren
Komorbidität (Erkrankung an zwei oder mehr unterschiedlichen Krankheiten) stark ausgeprägt ist.
In vielen Studien mit Krebspatienten waren bisher bekanntlich gerade ältere Kranke über 65 Jahre kaum vertreten. In der kontrollierten und
randomisierten Studie mit insgesamt 348 Patienten soll jetzt die Wirksamkeit des Blutwachstumsfaktors Darbopoetin alfa bei CLL-Patienten mit
Komorbidität geprüft werden.
Die Patienten werden mit Fludarabin (Handelsname Fludara), derzeitiger Standard in der
Primärtherapie, nach einem dosisreduzierten Applikationsschema behandelt. Liegt die Hämoglobinkonzentration bei Aufnahme in die Studie unter 12 g/dl, erhalten die Patienten
randomisiert das Erythropoetin oder nicht. Patienten mit einem Hb über 12 g/dl werden so lange nur chemotherapiert, bis der Wert darunter sinkt. Beim nächsten Zyklus werden die Patienten dann dem einen oder anderen Studienarm zugeteilt.
Primärer Endpunkt der Studie, die im Dezember 2007 abgeschlossen sein soll, ist ereignisfreies Überleben. Sekundäre Endpunkte sind unter anderem der Schweregrad der
Anämie während und nach der
Chemotherapie, transfusionsfreies Überleben, Lebensqualität sowie Gesamt- und progressionsfreies Überleben. Studienleiter ist Professor Michael Hallek von der Universität Köln.
Weitere Informationen zur Studie unter
dcllsg.de.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 08.04.2005 Primärtherapie
Therapieschema zur Behandlung von Patienten bei Erstauftreten der Erkrankung
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Komorbidität
Das Vorkommen von zwei oder mehr diagnostisch zu unterscheidenden Krankheiten bei einem Patienten, wobei die eine Krankheit ursächlich nichts mit den anderen zu tun haben muss.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Morbidität
Krankheitshäufigkeit
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
Anämie
Blutarmut, Mangel an roten Blutkörperchen oder Verminderung ihres Gehaltes an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin)
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
BID
zweimal täglich (lat. BID = bis in die)
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
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