Durch die Therapie mit dem
monoklonalen Antikörper Alemtuzumab läßt sich bei Patienten mit B-CLL, verglichen mit der Standardtherapie mit Chlorambucil, eine deutlich höhere
Ansprechrate erzielen, vor allem bezüglich der Rate der kompletten Remissionen. Dies sind die Ergebnisse einer
randomisierten Phase-III-Studie mit 297 B-CLL-Patienten.
CLL ist mit einer
Inzidenz von drei pro 100 000 Einwohner in den westlichen Ländern die häufigste Leukämieform. Die Patienten leben nach der Diagnose, je nach Stadium der Erkrankung, im Mittel noch zwei bis zehn Jahre. Konventionelle
Chemotherapien können
maligne Zellklone nicht vollständig beseitigen.
Seit kurzem gibt es neue Therapie-Ansätze, etwa mit Antikörpern. Sie könnten, so die Hoffnung, auch die restlichen Leukämiezellen töten. Bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie in Leipzig sind jetzt erste Daten der CAM307-Studie mit dem
Antikörper Alemtuzumab vorgestellt worden.
Dr. Barbara Eichhorst vom Kölner Uni-Klinikum hat vorläufige Daten der
randomisierten, offenen Phase-III-Studie bei einem Symposium des Unternehmens Schering vorgestellt. 297 CLL-Kranke - 213 Männer und 84 Frauen - haben teilgenommen. Sie hatten eine
progressive, histopathologisch bestätigte CLL vom B-Zell-Typ und waren zuvor nicht behandelt worden.
Die Probanden sind in zwei Gruppen
randomisiert worden: Sie erhielten Alemtuzumab (MabCampath®, 30 mg i.v. drei Mal pro Woche) für maximal drei Monate oder Chlorambucil (40 mg / m2 Körperoberfläche) alle 28 Tage in maximal zwölf Zyklen.
In der Alemtuzumab-Gruppe kamen etwa 24 Prozent in eine komplette
Remission, waren also unter anderem symptomfrei und hatten keine tastbaren
Lymphknoten, zwei Prozent waren es in der Chlorambucil-Gruppe. Partiell in
Remission kamen 60 Prozent der Kranken in der
Verum-Gruppe, fast 53 Prozent in der Vergleichsgruppe. Insgesamt sprachen mit etwa 83 Prozent in der Alemtuzumab-Gruppe signifikant mehr Patienten auf die Therapie an als unter Chlorambucil (56 Prozent).
"Zuvor nicht behandelte Patienten mit B-CLL sprechen exzellent auf eine Alemtuzumab-
Monotherapie an", sagte Eichhorst. Das Sicherheitsprofil sei bei beiden Substanzen ähnlich. Allerdings habe es bei der Behandlung mit dem
Antikörper mehr Infektionen mit Zytomegalie-Viren (11 versus 0 Prozent) sowie mehr
Neutropenien (42 versus 23 Prozent) gegeben als unter Chlorambucil.
Alemtuzumab
Alemtuzumab ist ein humanisierter IgG1-
Antikörper. Er bindet spezifisch an das Glykoprotein CD52 auf der Oberfläche von Makrophagen, Monozyten, B- und T-Zellen sowie auf CLL-Zellen. Der
Antikörper bindet das Serumprotein Komplement. Es verursacht zudem über die Komplement-vermittelte Zytolyse und eine antikörperabhängige, zellvermittelte Zytotoxizität zum Absterben der CD52-Zellen. Alemtuzumab ist für die Rezidivtherapie zugelassen.
Quelle: Ärzte Zeitung, 09.11.2006 Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Monotherapie
Behandlung mit nur einem Medikament
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
Lymphknoten
Kleine, etwa bohnenförmige Organe, die im ganzen Körper entlang der Lymphbahnen angeordnet sind. Sie beherbergen weiße Blutkörperchen (besonders Lymphozyten) mit wichtigen Abwehrfunktionen und dienen als Filter für Bakterien und auch für Krebszellen.
Neutropenie
Verminderung der Anzahl neutrophiler Granulozyten im Blut - bestimmter weißer Blutzellen, die besonders für die Abwehr gegen Bakterien und Pilze wichtig sind
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
Inzidenz
Die Anzahl Personen, die innerhalb eines Jahres neu an einem bestimmten Leiden erkranken (lt. Epidemiologie)
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Verum
Wirkstoffhaltiges Präparat, das im Rahmen einer klinischen Studie getestet wird.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
CAM
Komplementär- und Alternativmedizin (englisch abgekürzt: CAM, Complementary and Alternative Medicine)
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Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Neutropenie
Verminderung der Anzahl neutrophiler Granulozyten im Blut - bestimmter weißer Blutzellen, die besonders für die Abwehr gegen Bakterien und Pilze wichtig sind
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
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