Marburger Mediziner erproben eine neuartige Therapie, die Heilung bei Blutkrebs verspricht. Das Team um Professor Dr. Andreas Burchert und Dr. Stephan Metzelder testet die Wirkung des Medikaments „Sorafenib“ an Patienten, die an Akuter Myeloischer Leukämie (AML) erkrankt sind und eine Stammzellbehandlung erhalten haben.
Die aktuelle Studie knüpft an früher veröffentlichte Ergebnisse der Marburger Onkologen an; sie belegen, dass mit Sorafenib gute Behandlungserfolge bei AML-Patienten zu erzielen sind, die eine Mutation im Gen FLT3-ITD tragen. Nun liegen vermehrt Fallberichte vor, denen zufolge das Medikament auch nach einem Rückfall hilft, wie er nach einer Stammzelltherapie auftreten kann. „Es besteht die Hoffnung, dass bei dieser sehr aggressiven Leukämieform die Überlebenswahrscheinlichkeit verbessert werden kann, wenn man nach einer Stammzelltransplantation prophylaktisch Sorafenib verabreicht“, erklärt Projektmitarbeiter Stephan Metzelder.
Die aktuelle Studie mit dem Titel „SORMAIN“ soll diese Beobachtungen nun absichern. Die wichtigsten Kriterien für eine Teilnahme sind eine AML-Erkrankung, die mit einer FLT3-ITD-Mutation einhergeht, und eine vollständige Rückbildung der AML nach einer allogenen Stammzelltransplantation, die nicht länger als 100 Tage zurückliegt; außerdem dürfen Studienteilnehmer noch nicht mit Sorafenib behandelt worden sein.
Weitere Informationen
Ansprechpartner:
Dr. Stephan Metzelder,
Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Immunologie
Tel.: 06421 58-62724
E-Mail:
Professor Dr. Andreas Burchert,
Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Immunologie
Tel.: 06421 58-65112
E-Mail:
Siehe auch: Sorafenib verspricht Hilfe gegen AML, Leukämie-Online vom 18.07.2009
Quelle: Mitteilung der Uniklinik Marburg vom 15.04.2011
Siehe auch:
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Stammzelltherapien
Meist ist der Ersatz der Knochenmarkfunktion im Rahmen von Krebsbehandlungen gemeint. Bei hochdosierten Chemotherapien, mit dem Ziel der Zerstörung aller Krebszellen, wird als Nebenwirkung auch das Knochenmark geschädigt. Störungen der Blutbildung sind die Folge, die eventuell auch zum Tod des Patienten führen können. Durch die rechtzeitige, geplante Transplantation von Blutstammzellen, wird die Funktion ersetzt. Stammzellen für andere Organe, z.B. Leber, Herzmuskel, Nervengewebe, können in speziellen Laboren zu Zellverbänden gezüchtet werden. Diese können dann dem Patienten zum Ersatz der durch Krankheit zerstörten Gewebe transplantiert werden (derzeit noch experimentell).
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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