Das bei rezidivierter AML in Erprobung befindliche Medikament Cloretazine/VNP40101M wird nun in den USA in einer Phase-III-Studie untersucht. Vion kündigte an, dass die ersten Patienten mit der Einnahme des Medikaments begonnen haben, die hatten zuvor einen Rückfall von
Akuter Myeloischer Leukämie (AML) erlitten.
Susan O'Brien, MD, Professor der Medizin in der Leukämieabteilung und Verantwortliche für die Studie am MD Anderson Krebszentrum in Houston, Texas, kommentierte, "die therapeutischen Optionen für Patienten mit rückfälliger AML sind eingeschränkt und ungenügend. Da nachgewiesen werden konnte, dass Cloretazine/VNP40101M eine Anti-Leukämie-Aktivität aufweist, ist das MD Anderson erfreut, die leitende Institution in dieser weltweiten klinischen Phase-III-Studie zu sein."
"Ermutigende Ergebnisse von Cloretazine/VNP40101M in früheren Studienphasen haben auch wichtige Ableitungen für anderen Malignitäten geliefert," so Dr. Frank Giles, Leiter des Bereichs Therapieentwicklung der Leukämieabteilung am MD Anderson Krebszentrum, Universität von Texas, USA. "Die Einführung einer zentralen Phase-III-Studie ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung jedes neuen Medikaments; es ist besonders erfreulich, einen AML-Forschungswirkstoff so schnell in
Phase III eintreten zu sehen", so Giles.
Alan Kessman, CEO von Vion, gab an: "Wir sind stolz auf unseren fortwährenden Fortschritt beim Entwicklungsprogramm für Cloretazine/VNP40101M. Wir betrachten den Anfang dieses zentralen Versuchs als eine größere Meilensteinleistung für Vion. Wir sind hoffnungsvoll, dass die Phase-III-Studie das Potential von Cloretazine/VNP40101M, eine neue Therapie für AML-Patienten nach einem ersten Rückfall darzustellen, beweisen wird. Hierfür existiert gegenwärtig ein unerfüllter medizinischer Bedarf."
Vion erreichte kürzlich eine Einigung mit der US-Zulassungsbehörde
FDA (U.S. Food and Drug Administration) zugunsten einer speziellen Protokollprüfung (SPA) für diese Studie. Die Studie ist eine
doppelblinde, placebokontrollierte
randomisierte Auswertung einer experimentellen Therapie, die aus Ara-C plus Cloretazine/VNP40101M gegen ein Kontrollarmregime von Ara-C und Placebo geprüft wird. In die Studie werden Patienten aufgenommen, die das erste Mal einen Rückfall erlitten, nachdem sie für mindestens drei und maximal 24 Monate eine andauernde Komplettremission (CR) erreicht hatten. Patienten werden stratifiziert entsprechend: (i) Alter, jünger oder älter als 60 Jahre, und (ii) Länge der ersten CR, mehr oder weniger als 12 Monate Dauer.
Der primäre Endpunkt für die Studie ist die definierte objektive
Ansprechrate, definiert als CR und CRp (eine vollständige
Remission mit inkompletter Erholung der Thrombozytenwerte). Sekundäre Endpunkte schließen Dauer bis zur
Progression, Dauer des Ansprechens, allgemeinen Überleben und
Toxizität ein. Ein Zwischenbericht ist geplant.
Quelle: Vion Pharmaceuticals Mitteilung vom 28.03.2005, aus dem Englischen übersetzt von Jan (Übersetzung ohne Gewähr auf Richtigkeit oder Vollständigkeit).
Thrombozyten
Blutplättchen, die die Gerinnung unterstützen. Blutplättchen verhindern Blutungen, sind also unentbehrlich.
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Doppelblind
Art von klinischer Studie, bei der weder Patienten noch Studienärzte wissen, welche Teilnehmer das Testpräparat nehmen und welche nicht. Diese Methode wird verwendet, um eine Voreingenommenheit gegenüber dem Test- oder Vergleichspräparat zu vermeiden.
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Phase III
In der letzten Phase wird das Medikament bei Gruppen von vielen hundert Menschen (oft über einen längeren Zeitraum) erprobt. Die Wirksamkeit wird genauer und statistisch zuverlässiger erfasst, seltene unerwünschte Nebenwirkungen werden exakt untersucht. Um eine ausreichende Zahl von Teilnehmenden zu erhalten, werden diese Studien meist international oder als so genannte Multizenterstudien, d.h. an verschiedenen Orten, durchgeführt. In der Regel erhält ein Medikament erst dann eine offizielle Zulassung, wenn diese Phase erfolgreich abgeschlossen ist. Wenn jedoch ein öffentliches Interesse besteht, kann die Zulassung in einem beschleunigten Verfahren (Fast-track- Verfahren) auch frühzeitig erfolgen, wie dies beispielsweise bei dem Medikament Glivec geschehen ist.
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
Phase II
Hat das Medikament die Prüfung in Phase I bestanden, wird es bei einer kleinen Patientengruppe bezüglich der Wirksamkeit untersucht. Ziele der Studie können dabei beinhalten: Sinkt die Restleukämie? Bei welchem Prozentsatz der Testpersonen sinkt die Resterkrankung ab? Wird das Fortschreiten der Krankheit verzögert? Üblicherweise beteiligen sich einige hundert Menschen an einer solchen Studie, um möglichst genaue Zahlen zu erhalten. Um zu klären, ob es sich bei der Wirkung um zufällige Effekte oder um tatsächliche Medikamentenwirkungen handelt, werden die Teilnehmenden in eine Untersuchungsgruppe und eine Kontrollgruppe eingeteilt.
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
Phase I
Die klinische Erprobung eines Medikaments erfolgt in der Regel in drei Phasen, um Menschen vor noch unbekannten gefährlichen und unerwünschten Nebenwirkungen zu schützen und um die finanziellen Mittel möglichst effizient einzusetzen. In einer Phase-I-Studie wird ein Medikament von wenigen Testpersonen eingenommen. Dabei wird untersucht, ob das Medikament gut verträglich ist, welche Nebenwirkungen auftreten und welche Dosierungsart optimal ist. Diese Studien werden ohne Kontrollgruppe durchgeführt.
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
FDA
Amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde (Food and Drug Administration)
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Doppelblind
Art von klinischer Studie, bei der weder Patienten noch Studienärzte wissen, welche Teilnehmer das Testpräparat nehmen und welche nicht. Diese Methode wird verwendet, um eine Voreingenommenheit gegenüber dem Test- oder Vergleichspräparat zu vermeiden.
Doppelblind
Art von klinischer Studie, bei der weder Patienten noch Studienärzte wissen, welche Teilnehmer das Testpräparat nehmen und welche nicht. Diese Methode wird verwendet, um eine Voreingenommenheit gegenüber dem Test- oder Vergleichspräparat zu vermeiden.
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
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