Im Dezember 2008 startete ein neues Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Mannheim, welches von der José Carreras Leukämie-Stiftung gefördert wird. Das Ziel ist die Frühdiagnostik und Differenzierung von Lungenentzündungen bei Patienten mit akuten Leukämien.

Geklärt werden soll, ob die mit Magnetresonanz-Tomografie (MRT; 3 Tesla) bei diesen Patienten zukünftig als alternatives, strahlenfreies Diagnostikverfahren eingesetzt werden kann. Die Leitung haben Privatdozent Christian Fink vom Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin und Professor Dieter Buchheidt von der III. Medizinischen Klinik der Universität Mannheim. Die José Carreras Leukämie-Stiftung mit Sitz in München fördert das auf die Dauer von zwei Jahren angelegte Forschungsprojekt mit 120.000 Euro.

Eine Folge bei akuter Leukämie sind lebensbedrohliche Infektionen durch Pilze, die etwa Lungenentzündungen hervorrufen können. Die Diagnose ist schwierig, da die Genauigkeit der verwendeten mikrobiologischen und radiologischen Verfahren in dieser speziellen Situation eingeschränkt ist, so dass eine Behandlung mit Medikamenten häufig bereits beim Verdacht auf eine Pilzinfektion ungezielt eingeleitet werden muss.

Das Standardverfahren bei der Diagnostik ist bisher die hochauflösende Computertomografie der Lunge (HRCT). Dagegen spielt die MRT bislang eine nur untergeordnete Rolle, wenngleich sie als strahlenfreies Verfahren aufgrund ihres höheren Weichteilkontrastes und verschiedener Kontrastmöglichkeiten durchaus Vorteile bieten kann.

Durch neue technische Entwicklungen wie die parallele Bildgebung und die Hochfeld-Technologie bei 3 Tesla könnte die MRT zukünftig eine größere Rolle bei der Lungendiagnostik von Patienten mit akuten Leukämien spielen. Die Forscher erhoffen sich durch die MRT vor allem eine bessere Charakterisierung von entzündlichen Gewebebestandteilen der Lunge, um so frühzeitig eine zielgerichtete Therapie von Lungenentzündungen bei Leukämiepatienten zu ermöglichen.

Stichwort José Carreras Leukämie-Stiftung


Der spanische Tenor José Carreras gründete die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung im Jahre 1995 aus Dankbarkeit, dass er von seiner Leukämie-Erkrankung geheilt werden konnte. Die Stiftung hat bislang über 600 Projekte ermöglicht, die die Erforschung von Heilungsmöglichkeiten, die Finanzierung von Transplantationseinheiten, Tageskliniken und Rehabilitationszentren und die Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen zum Ziel haben.

Quelle: Ärzte Zeitung online, 28.11.2008

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