(DAZ) Die Versorgung mit Folsäure und Eisen während der Schwangerschaft minimiert offenbar nicht nur das Risiko eines Neuralrohrdefekts beim Ungeborenen, sondern schützt das Kind auch vor Leukämie (ALL), so eine in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie.

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist bei Kindern die häufigste Krebsart überhaupt. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 600 Kinder daran. Wirksame Behandlungsmethoden sowie Präventionsmaßnahmen sind also dringend notwendig.

Eine Möglichkeit zur Vorbeugung der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) haben nun Wissenschaftler der Krebsstiftung West-Australien aufgedeckt. Von 1984 bis 1992 suchten sie bei 249 australischen Kindern im Alter zwischen 0 und 14 Jahren nach Risiko- und Präventionsfaktoren für die ALL. Dabei fanden sie einen Zusammenhang zwischen dem Krebsrisiko und der Folsäure- und Eisenversorgung der Mutter während der Schwangerschaft.

Diejenigen Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft optimal mit Eisen versorgt waren, hatten gegenüber Kindern, deren Mütter ungenügend Eisen zu sich genommen hatten, ein um 25 Prozent verringertes Krebsrisiko. Nahmen die Mütter während der Schwangerschaft nicht nur Eisen, sondern auch ausreichend Folsäure zu sich, war das Risiko sogar um 60 Prozent verringert.

Anders als beim Neuralrohrdefekt, für dessen Vermeidung ein frühzeitiger Beginn der Folsäuresupplementation in der Schwangerschaft Voraussetzung ist, spielt der Beginn der Vitaminversorgung im Fall der akuten lymphatischen Leukämie keine Rolle. In der Studie profitierten auch solche Kinder von Folsäuregaben, deren Mütter erst im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel ihre Versorgung optimierten.

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