Studientitel
DC-CML = Dendritische Zellen als Vakzine bei Chronischer Myeloischer Leukämie
Wissenschaftlicher Titel
Dendritische Zellen als autologe Vakzine bei Patienten mit Chronischer Myeloischer Leukämie (EudraCT-Nummer 2006-006962-41)
Indikation und wichtigste Einschlusskriterien
Patienten mit Bcr-Abl-positiver CML in der chronischen Phase in stabiler zytogenetischer/ molekularer Remission nach einer Behandlung von mindestens 18 Monaten mit einem TKI. Folgende Gruppen von Patienten werden eingeschlossen:
a) Patienten mit vollständiger zytogenetischer Remission (CCyR), aber stabilem Nachweis von bcr/abl-Transkript mittels PCR zu zwei verschiedenen Zeitpunkten über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten. Eine stabile molekulare Remission wird angenommen, wenn die Differenz zwischen den PCR-Werten einen Faktor von 5 (= 0,5 log) nicht überschreitet.
b) Patienten ohne CCyR, aber Nachweis von bcr/abl Transkript < 10% (= MCyR) mittels PCR nach einer mindestens 24-monatigen Therapie mit einem TKI der zweiten Generation.
c) Patienten mit Interferon- (IFN-)Therapie, die sich mindestens in guter molekularer Remission (MMR) befinden, bei denen bcr/abl aber noch nachweisbar ist.
Potenzielle Studienteilnehmer im Alter zwischen 18 und 80 Jahren müssen eine geschätzte Lebenserwartung von mindestens 18 Monaten und einen Allgemeinzustand zwischen 0 und 1 gemäß WHO-Index oder Karnofsky-Index > 70 % haben.
Die Thrombozytenzahl muss > 50.000/μl und der Hb-Wert > 8 g/dl betragen.
Kurzbeschreibung der Intervention
Untersuchung der Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Impfstoffes (Vakzine) gegen Chronische Myeloische Leukämie (CML). Die Patienten erhalten über insgesamt 6 Monate 10 Impfungen mit sogenannten Dendritischen Zellen (DC), welche aus Vorläuferzellen des eigenen Blutes gewonnen wurden.
Zunächst waren in dieser Studie Knochenmarkspunktionen für alle Studienteilnehmer vorgesehen. Diese Punktionen sind jetzt freiwillig.
Art der Studie
Therapieoptimierungsstudie
Aktueller Status
nimmt keine weiteren Patienten auf
Sponsor der Studie
Charité Universitätsmedizin Berlin
Wissenschaftliche Leitung
PD Dr. Jörg Westermann
Charité – Campus Virchow Klinikum
Dept. of Hematology and Oncology
Berlin
Studienleitung
PD Dr. Jörg Westermann
Charité – Campus Virchow Klinikum
Dept. of Hematology and Oncology
Berlin
Studienzentren / Studienleitung
Berlin
Charité – Campus Virchow Klinikum
Dept. of Hematology and Oncology
Dresden
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
(voraussichtlich ab Anfang 2016)
Zusätzliche Informationen
Patienteninformation und Einwilligungserklärung
Knochenmarkspunktion
Bei einer Knochenmarkpunktion werden Zellen oder Gewebe aus dem Knochenmark entnommen. Sie dient der Beurteilung der Blutbildung und der Diagnose oder Ausbreitungsdiagnostik von Erkrankungen des Knochenmarks und des blutbildenden Systems, aber auch der Klärung der Frage, ob das Knochenmark von disseminierten Metastasen solider Tumoren betroffen ist.
Einschlusskriterien
Einschlusskriterien bestimmen, wer an einer klinischen Studie teilnehmen darf. Teilnehmer müssen diese Kriterien erfüllen (z.B. Geschlecht, Alter, Vorerkrankungen), damit das Risiko verfälschender Einflüsse auf das Studienergebnis gering gehalten wird.
Thrombozyten
Blutplättchen, die die Gerinnung unterstützen. Blutplättchen verhindern Blutungen, sind also unentbehrlich.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
Transkript
Mit Hilfe der PCR lassen sich kleinste Mengen an Erbinformationen in kurzer Zeit stark vervielfältigen, so dass auch das BCR-ABL-Gen so oft kopiert wird, bis es in ausreichender Menge vorliegt, dass es eindeutig nach- gewiesen werden kann. Diese BCR-ABL-Kopien nennt man Transkripte.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Punktion
Entnahme von Flüssigkeit oder Zellen zur zytologischen oder histologischen Untersuchung durch Einstechen einer Hohlnadel (Kanüle) in (Blut-)Gefäße, Körperhohlräume, Organe oder Tumoren zur Entnahme von Flüssigkeiten bzw. Gewebe (Biopsie, Feinnadelbiopsie) od. zur Einbringung (Injektion bzw. Infusion) von Medikamenten. Bei Leukämie wird eine Punktion meist im Beckenkammknochen zur Entnahme von Knochenmark vorgenommen.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
Phase I
Die klinische Erprobung eines Medikaments erfolgt in der Regel in drei Phasen, um Menschen vor noch unbekannten gefährlichen und unerwünschten Nebenwirkungen zu schützen und um die finanziellen Mittel möglichst effizient einzusetzen. In einer Phase-I-Studie wird ein Medikament von wenigen Testpersonen eingenommen. Dabei wird untersucht, ob das Medikament gut verträglich ist, welche Nebenwirkungen auftreten und welche Dosierungsart optimal ist. Diese Studien werden ohne Kontrollgruppe durchgeführt.
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
CCyR
Sinkt die Zahl der Leukämiezellen mit Philadelphia-Chromosom in der Folge unter die Nachweisgrenze zytogenetischer Methoden, bezeichnet man dies als vollständige zytogenetische Remission: CCyR.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
PCR
Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction: Untersuchungsverfahren zur schnellen Vervielfältigung (Amplifikation) bestimmter Abschnitte der RNA oder DNA.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
CAM
Komplementär- und Alternativmedizin (englisch abgekürzt: CAM, Complementary and Alternative Medicine)
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MMR
Gutes molekulares Ansprechen, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,1% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
GUS
ß-Glucuronidase ist ein Enzym
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Punktion
Entnahme von Flüssigkeit oder Zellen zur zytologischen oder histologischen Untersuchung durch Einstechen einer Hohlnadel (Kanüle) in (Blut-)Gefäße, Körperhohlräume, Organe oder Tumoren zur Entnahme von Flüssigkeiten bzw. Gewebe (Biopsie, Feinnadelbiopsie) od. zur Einbringung (Injektion bzw. Infusion) von Medikamenten. Bei Leukämie wird eine Punktion meist im Beckenkammknochen zur Entnahme von Knochenmark vorgenommen.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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