Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML), die nicht auf Imatinib ansprechen oder es nicht vertragen, hilft offenbar der Tyrosinkinase-Hemmer Dasatinib. Das bestätigen die Ergebnisse einer Phase-II-Studie mit fast 400 Patienten.

"Dasatinib ist wirksam sowohl bei CML-Patienten, die Mutationen im BCR-ABL-Gen haben und deshalb nicht auf Imatinib ansprechen, als auch Patienten, die eine davon unabhängige Resistenz haben", hat Professor Andreas Hochhaus aus Mannheim beim Krebskongreß ASCO in Atlanta in den USA berichtet. 

BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22 - bei CML als Philadelphia-Chromosom bezeichnet - und bei den meisten CML-Patienten Ursache der Erkrankung. An der Studie nahmen 387 Patienten in der chronischen Phase der Leukämie teil. Sie erhielten zweimal pro Tag 70 mg Dasatinib. Alle drei Monate wurde das Knochenmark zytologisch und zytogenetisch untersucht.

Die mediane Beobachtungszeit während der Dasatinib-Therapie betrug 7,8 Monate. 90 Prozent der Patienten sprachen komplett hämatologisch an: Die Leukozytenzahl normalisierte sich. Jeder zweite Patient sprach zytogenetisch an, das bedeutet, das Philadelphia-Chromosom war in Knochenmark-Zellen nicht mehr nachweisbar.

Insgesamt 160 Patienten hatten Mutationen im BCR-ABL-Gen, 20 Prozent bei Imatinib-intoleranten und 52 Prozent bei Imatinib-resistenten Patienten.

Das hämatologische Ansprechen war offenbar unabhängig von Mutationen in dem Gen. Es war in den beiden Gruppen mit 88 und 91 Prozent etwa gleich hoch.

Quelle: Ärztezeitung vom 15.09.2006

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