Ergebnisse von drei neuen klinischen Studien mit FTI (Farnesyltransferase-Hemmer) legen nahe, daß dieser Wirkstoff starke Antitumor-Wirkung bei verschiedenen Bluterkrankungen haben könnte.

Eine Phase I/II-Studie mit R115777 (Janssen) hat ergeben, daß das Medikament wirksam bei Patienten mit myelodysplastischem Syndrom ist, eine andere zeigt die Wirksamkeit in fortgeschrittenem mehrfachen Myelom und eine Dritte, dass SCH66336 (Schering) wirksam in Verbindung mit oder als eine Alternative zu STI571 (Gleevec, Novartis) bei Patienten mit Philadelphia-positiven Leukämien sein kann. Diese Ergebnisse wurden bei der 93. Jahrestagung des AACR vorgestellt.

In einer gemeinsamen Studie wurde bei 6 von 18 untersuchten Patienten mit myelodysplastischem Syndrom an M.D. Anderson Krebszentrum in Houston und H. Lee Moffitt Cancer Center in Tampa unter Leitung von Razelle Kurzrock ein klinisches Ansprechen beobachtet. Vierzehn Patienten in der Studie waren Männer. Mittleres Alter der untersuchten Patienten war 66 Jahre.

Eine japanische Studie vom FTI-Medikament SCH66336 in Philadelphia-Chromosom-positiven Zellen, die gegen STI (Imatinib/Gleevec) resistent sind, ergab, daß der Wirkstoff ein vielversprechender Kandidat für die Leukämie-Behandlung ist. 

Forscher Tetsuzo Tauchi, Arzt an der Medizinischen Universität von Tokio, zeigt in seiner Studie, die auf genetischen und biochemischen Daten basiert, dass die RAS-Aktivierung eine zentrale Rolle in der leukämischen Transformation durch BCR-ABL spiele. BCR-ABL ist eine zentrale für Chronische Myeloische Leukämie (CML) als ursächlich angesehene genetische Abnormität. 

SCH66336 kann H-RAS hemmen und Eigenschaften von BCR-ABL-positiven Zellen blockieren. Tetsuzo untersuchte SCH66336 in Kombination mit STI, Daunorubicin, Ara-C und Etoposide. In den Untersuchungen zeigte SCH66336 mit STI und Ara-C additive oder synergetische Effekte, in Kombination mit Daunorubicin oder Etoposide jedoch gegensätzliche Wirkungen. 
Die Kombination von STI571 und SCH66336 hemme die hämatopoetische Koloniebildung primär bei CML-Patienten, so Tauchi. "Wir haben auch beobachtet, daß SCH66336 Apoptose (Zelltod) bei STI-resistenten BCR-ABL-Zellen in Verbindung mit STI auslöst". SCH66336 sei ein vielversprechender Kandidat dafür, Patienten mit STI-resistenten Philadelphia-positiven Leukämien zu behandeln, und [eine] Kombination von SCH66336 und STI kann nützlich sein, die Resistenz zu umgehen.

Quelle: Artikel: 'New FTI data show efficacy in three types of hematology malignancies' (Hem/Onc Today, 6/2002)

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