Hi,
ehrlich gesagt hab auch ich mir schon öfters gedanken um die kosten gemacht.
aber wenn man dann mal von den kosten, die auf der rechnung draufstehn etwas über den tellerrand blickt und sich über andere "perversitäten" des lebens ansieht, dann relativiert sich das irgendwie doch wieder etwas.
was ich damit meinte ist folgendes:
90x400mg glivec kosten bei uns doch ca. 9500€...das damit zuerst mal die entwicklungskosten gedeckt werden müssen ist klar. jedoch sind diese doch bereits "abgezahlt"!?
warum wird dann, nachdem die entwicklungskosten gedeckt sind, nicht der preis dementsprechend reduziert?
wieviele leute verdienen ihr geld mit diesen medikamenten? zig tausende, was auch der wirtschaft gut tut.
gäbe es keine konsumenten, gäbe es keine geschäfte. pharmakonzerne würden weniger gewinn machen, der staat würde weniger steuern einnehmen, apotheker hätten weniger zu verkaufen und wenn mans ganz extrem sieht, hätten die krankenkassen auch keine daseinsberechtigung mehr. arztbehandlungen könnten sich nur noch die reichen/halbwegs gesunden leisten.
in einigen industrieländern wurde dieses system aufgebaut, nicht nur mit dem gedanken "leuten leben schenken" zu können, indem man sie behandeln kann. im hinterkopf schwirrt doch ständig auch der profit umher.
9500€...ist sehr viel geld. würden wir darauf verzichten, könnte man dann dadurch wirklich viele andere leben retten? ich bin mir nicht so sicher.
wir haben schließlich auch auf dem tisch immer mehr zum essen als wir essen können, deswegen sterben trotzdem sehr viele leute aufgrund hungersnot.
wieviel leben könnten die multi-millionäre retten?
was ich mit "perversitäten" meinte...
ist es noch normal, was einige leute verdienen? ist es gerecht?
ist es normal, was mit "sinnlosen" medikamenten und mittelchen verdient wird?
wenn man das alles immer so weiter spinnt, dann kommt wohl letztendlich an die frage nach dem sinn des lebens
wir haben verdammt viel glück, dass wir hier leben und es uns verhältnismäßig gut geht. es ist bedauerlich, dass es nicht jedem menschen so gut geht. aber sollen wir uns jetzt in den keller setzen und in mitleid versinken?
sollen wir auf unsere medikamente verzichten, weil es anderen nicht so gut geht?
sollen wir auf unsere medikamente verzichten, weil manche personen durch den preis der medis viel geld verdienen und es die allgemeinheit in form von kk-beiträgen zahlen muss?
sollen wir darauf verzichten, obwohl viele hier in deutschland unmengen von medikamenten nehmen ohne das deren wirkung belegt wurde.
sollen wir wegen den kosten darauf verzichten, obwohl viele zum arzt gehn, damit sie im wartezimmer gespräche führen können und im prinzip kosten für nichts verursachen?
jeder von uns hat durch die krankheit wohl etwas ahnung davon was es heißt, leben zu können. und auch wenn wir viel geld verschlingen (im wahrsten sinne des wortes) schätzen wir das leben vielleicht mehr als so mancher gesunder.
ich bin mir nicht sicher, ob sich gesunde, nicht betroffene leute auch soviel gedanken um die kosten machen wie wir patienten/angehörige.
deswegen denke ich, dass wir dieses glück durchaus so hinnehmen sollten und unser leben so gut es geht auch bewusst leben sollten. schließlich sind wir nur ein ganz kleiner teil in einem großen, sehr komplexen system und können nichts dafür, dass es uns einfach besser geht als so manch andere.
wir können manchen leuten natürlich helfen. was z.b. jan alles tut ist ja hier zu lesen und er hat meinen vollsten respekt!
aber wir helfen den notleidenden wohl kaum, indem wir leukämie-patienten auf wirksame medikamente verzichten, nur weil die armen krankenkassen dadurch mehr ausgaben haben
sorry für meinen etwas wirren beitrag, aber ich hoffe, dass ihr mir ein wenig folgen könnt mit dem, was ich damit eigentlich sagen wollte <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_biggrin.gif">
lg,
scratch
[addsig]