Sodbrennen

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Homar
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Re: Sodbrennen

Beitrag von Homar » 20.10.2018, 20:47

Liebe alle

Ich leide nach 2 Jahren Sprycel-Medikation seit Neustem ebenfalls an Sodbrennen (wobei vermutlich eher nicht Sprycel-bedingt).
Dass Protonenpumpenhemmer sich nicht mit Sprycel vertragen ist schon mal klar.
Da mein Onkologe aktuell für 2 Wochen abwesend ist, hat meine Hausärztin mir vorgeschlagen, evt. ein Antazidum in Betracht zu ziehen (z.B. Riopan). Sie bezieht sich dabei auf folgende Aussage im Kompendium:

"Der Einsatz von H2- Antagonisten und Protonenpumpeninhibitoren wird nicht empfohlen. Ist eine Suppression der Magensäure angezeigt, ist ein Al/Mg-haltiges Antazidum in Erwägung zu ziehen, die Behandlung mit Dasatinib sollte aber in einem Abstand von 2 Stunden vor/nach Einnahme des Antazidums erfolgen...."

Da die Ärztin weiss, dass ich im Leukaemie-Online-Formum aktiv bin, hat sie mir vorgeschlagen, diese Variante hier zur Diskussion zu stellen. Kann sich jemand dazu äussern (allenfalls aus eigener Erfahrung)?

Vielen Dank und Gruss
Markus

Uwe13
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Re: Sodbrennen

Beitrag von Uwe13 » 06.02.2017, 12:13

Sodbrennen habe ich in den letzten Monaten auch manchmal. Bin mir aber nicht sicher, ob das eine Nebenwirkung von Glivec ist oder einfach nur so andere Ursachen hat, wie bei nicht an CML- erkrankten Menschen mit gelegentlichen Sodbrennen.

Prof. Hochhaus hatte mir gegen Übelkeit den Tip gegeben, die Glivec Tablette mit einem Teelöffel Nutella einzunehmen. Seither schlucke ich die Tablette zum Frühstück mit Nutella und trinke erst danach ein Glas Wasser. Geht bei mir sehr gut. Seither bekomme ich kaum noch Übelkeit nach der Tabletteneinnahme - davor kam diese stets für 1 - 2,5 Stunden kurz nach der Einnahme. Selbst wenn ich mal aus Zeitgründen das Frühstück einspare und die Glivec ohne Mahlzeit nur mit einem Teelöffel Nutella (ähnliche Produkte gehen auch) und einem Glas Wasser einnehme, ist die Verträglichkeit relativ gut. Und mit der Schokocreme lässt sich die Tablette auch gut schlucken - ist vielleicht eine Alternative zum hier genannten Auflösen der Tablette in Wasser oder Apfelsaft.

Viele Grüße
Uwe

NL
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Re: Sodbrennen

Beitrag von NL » 17.01.2017, 20:00

Eine Bemerkung zu Heilerde:
Heilerde kann die Wirkstoffe Deiner Medikamente binden und damit unwirksam machen. Ich würde die parallele Einnahme von Heilerde und Krebsmedikamenten wie Tyrosinkinasehemmern (Glivec, Tasigna, Sprycel, Bosutunib) mit einem Apotheker besprechen. Möglicherweise ist ein zeitlicher Mindestabstand der Einnahmen notwendig.
Etwas das Nebenwirkungen reduziert, kann (muss aber nicht) auch die Wirkung reduzieren.
Gruss
Niko

Gast

Re: Sodbrennen

Beitrag von Gast » 16.01.2017, 20:16

Hallo ,ich hatte auch eine zeitlang Sodbrennen und habe das durch Einnahme von Heilerde wegbekommen, die neutralisiert die Säure im Magen , von Omeprazol wurdeces bei mir nur noch schlimmer. Lg5U

NL
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Re: Sodbrennen

Beitrag von NL » 16.01.2017, 06:14

Gastricumeel ist eine homöopathische Mischung aus Antimonsulfid, Arsen, Silbernitrat, Strychnin usw.
Mir ist bekannt, dass homöopathische Dosierungen üblicherweise deutlich unterhalb einer Wirkung dieser Substanzen liegt. Trotzdem würde ich mir keine als Kanzerogen (Arsen) oder möglicherweise Kanzerogen (Antimon) bekannten Substanzen zuführen, egal ob homöopathisch oder nicht, es sei denn, in Form einer vom Arzt verordneten Chemotherapie.
Gruss
Niko

marpar
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Re: Sodbrennen

Beitrag von marpar » 15.01.2017, 20:07

Hallo zusammen,
Sodbrennen kenne ich auch und nehme dagegen Gastricumeel. Die helfen mir sehr gut.

Lg
Markus

Marc
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Re: Sodbrennen

Beitrag von Marc » 15.01.2017, 18:54

Hallo,

nicht medikamentöse Hilfe bei Sodbrennen können sein:

- Du versuchst auf der linken Seite zu schlagen.
- Du legst das Bett am Kopfende etwas höher. Z.B. durch unterlegen von 2 Holzklötzen, 2 Steinen, etc.. So um 15-20cm.

Zumindestens bei Sprycel (Dasatinib) sollte man auf alle Fälle die Finger von Protonenpumpeninhibitoren (z.B. Omeprazol) lassen!!!

Gruss

Marc

RenateW

Re: Sodbrennen

Beitrag von RenateW » 15.01.2017, 18:09

Hallo Melanie,

mir geht es leider nicht gut mit Glivec, bin mittlerweile voll berentet, weil die Erschöpfung und diverse andere Nebenwirkungen leider ein Dauerthema sind. Die ersten Jahre habe ich Vollzeit gearbeitet, aber dann ging es mir immer schlechter. Ich befasse mich gerade auch mit dem Thema Wechsel des TKI. Zum Einen wegen der NW, zum anderen wegen des misslungenen Absetzversuchs. Ich habe seit Beginn zwar eine volle Remission erreicht (zwischen MR 4.5 und MR 5), dennoch habe ich nach Absetzen innerhalb von fünf Monaten die MMR verloren. Jetzt plane ich einen zweiten Absetzversuch, da die nicht messbare Resterkrankung wohl mit Glivec allein nicht so gering wird, dass ich erfolgreich absetzen kann.

Nachdem Du nach zwei Jahren noch immer keine volle Remission hast, würde ich den Wechsel ernsthaft prüfen. Eine volle Remission sollte das Ziel sein, damit eine Progression der Erkrankung unwahrscheinlich wird. Damit möchte ich Dir keine Angst machen, es ist aber wichtig zu wissen, dass es auch nicht ohne Risiko ist, mit einem "Rest" an leukämischen Stammzellen zu leben. Zumal mit einem TKI der zweiten Generation (Tasigna, Sprycel etc.) die hohe Chance besteht, eine volle Remission zu erreichen. Welcher TKI in Frage kommt, solltest Du natürlich mit Deinem Hämatologen besprechen. Tasigna hat den Nachteil mit der Nahrungskarrenz und den zwei Einnahmen am Tag und natürlich wie alle TKI Nebenwirkungen. Bevor Du Tasigna nimmst, solltest Du Dich kardiologisch untersuchen lassen, da das Herz-Kreislauf-System intakt sein sollte, um in diesem Bereich keine unnötige Flanke zu bieten. Tasigna ist bekannt für NW in diesem Bereich (laienhaft formuliert). Sprycel kommt natürlich auch in Frage, häufigste NW ist hier ein Pleuraerguss (Wasser in der Lunge). Mit den NW ist das so eine Sache, sie können, aber sie müssen nicht auftreten. Ich rate Dir aber, Dir selbst eine Meinung über die unterschiedlichen TKI zu bilden. Hole Dir ggf. eine Zweitmeinung. Und versuche nüchtern über die Sache zu denken und nicht nur mit der Angst im Genick. Ich weiß, dass das schwer ist.

Glivec in Wasser schmeckt grauenhaft, ich weiß. Nur mit Wasser ist aber besser als mit Saft (hätte ich auch nicht gedacht, lasse es paar Stunden vor der Einnahme stehen, das verbessert den Geschmack). Und bewahre es "Kinder-Sicher" auf. Ich trinke es immer auf Ex und sage mir, dass es mein Überleben sichert.

Lieber Gruß
Renate

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Re: Sodbrennen

Beitrag von NL » 15.01.2017, 17:05

Hallo Melanie,
wenn Du Schwierigkeiten beim Schlucken der 400mg-Brocken hast, frag mal Deinen Arzt, ob Du nicht Deine Dosis in 100mg-Tabletten schlucken kannst. Die sind viel kleiner, vielleicht fällt Dir das leichter. ZUmindest von Glivec gibt es 100mg-Tabletten, bei den gerade aufkommenden Generika weiss ich es nicht.
Gruss
Niko

Gast

Re: Sodbrennen

Beitrag von Gast » 15.01.2017, 16:49

Hallo Renate

Ich werde es mal mit Wasser versuchen wobei es in Apfelsaft schon schrecklich schmeckt. Aber ein Versuch ist es Wert.

Dann hast du das ja auch schon richtig lange uns wie sich das anhört geht es dir gut!!! Nimmst du die ganze Zeit schon Glivec?

Ja zum Glück geben uns die Medikamente die Möglichkeit trotzdem lange leben zu können.
Auch wenn es Einbußen hat. Meine Kinder wissen noch nicht das ich die Krankheit habe will ihnen keine Angst machen.

Mein Arzt will das ich auf Tasigma wechsle weil mein Wert auf 0,03 hängen bleibt. ....aber ich habe zu große Angst vor neuen Nebenwirkungen. ....würdet ihr wechseln?

Lg
Melanie

Gast

Re: Sodbrennen

Beitrag von Gast » 15.01.2017, 16:05

Hallo Melanie,

wenn Du die Tablette auflöst (und das geht auch in stillem Wasser), ist das doch besser als "zermalmen". Ich mache das ein paar Stunden vor der Einnahme, dann ist das Ganze flüssig. Und wie gesagt die Halbierung der Tablette bringt auch etwas. Der Apfelsaft ist definitiv zu sauer. Du kannst mit Deiner Ernährung auch einen günstigen Einfluss erzielen, indem Du Dich eher basisch ernährst. Ab und zu ein paar Mandeln essen ist auch gut für den Magen.

Mich hat es mit 40 (also jetzt acht Jahre chronische Phase) erwischt und ich denke, dass Du Dir in Sachen Lebenserwartung keine Sorgen machen musst. Wenn Glivec nicht mehr wirken sollte (was ja nicht im Raum steht) gibt es noch andere TKI, die dann helfen werden.

Alles Gute für Dich.
Renate

Gast

Re: Sodbrennen

Beitrag von Gast » 15.01.2017, 15:24

Danke für eure Antworten diese beruhigen mich etwas. BIn ein schrecklicher Angsthase zumal ich mit 38 noch relativ jung bin und zwei kleine Kinder habe......vermutlich kommt es wirklich vom Glivec da ich es seit Beginn mit Apfelsaft auf löse und somit vielleicht zuviel Säure nehme. Aber ich kann einfach keine Tabletten schlucken......hab schon überlegt sie zu zermalmen aber glaub nicht das man das darf.

Ich danke euch für die lieben schnellen Antworten.

Lg
Melanie

NL
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Re: Sodbrennen

Beitrag von NL » 15.01.2017, 15:12

Moin Zusammen,
mich hat man zu Beginn der Behandlung mit Esmeprazol (ist fast das selbe wie Omeprazol) behandelt, um Magenproblemen vorzubeugen. Ich habe das nach etwa 3 Monaten abgesetzt, und seitdem keine Schwierigkeiten mit dem Magen gehabt. Glivec nehme ich seit 2006. Vor Glivec hatte ich lustigerweise häufiger Sodbrennen. Wie unterschiedlich wir doch alle reagieren.

Ob es ratsam ist, Glivec mit Omeprazol, Esmeprazol oder Ranitidin zu kombinieren, ist eine gute Frage. Ein Artikel zu Wechselwirkungen (Blood 2011) sieht für alle drei einen Anstieg der Imatinib-Exposure, wobei Ranitidin intrazellulär etwas weniger wirksame sein könnte. Ich würde das auf jeden Fall mit dem Hämatologen und evtl. dem Apotheker besprechen. Ich weiss nicht, was besser ist.

Gruss
Niko

RenateW

Re: Sodbrennen

Beitrag von RenateW » 15.01.2017, 14:47

Hallo Hunter,

ich habe von einer Hämtologin den Hinweise bekommen, dass Protonenpumpenhemmer wie z.B. Omneprazol oder Pantoprazol den Wirkstoffspiegel von Glivec beeinflussen und daher nicht eingenommen werden sollten. Alternative hierzu ist wohl "Ranitidin". Hinzu kommt, dass Protonenpumpenhemmer dauerhaft das Säuremilieu im Magen verändern.

Ich wollte das nicht unkommentiert lassen, da wir alle keine Wechselwirkungen mit den TKI brauchen.

Lieber Gruß
Renate

Gast

Re: Sodbrennen

Beitrag von Gast » 15.01.2017, 13:10

Hallo Melanie,

Ich nehme seit über elf Jahre glivec und hatte auch schon vorher öfter mit Sodbrennen zu tun. Ich nehme daher 20 mg omeprazol dazu. Morgens glivec und Abend omeprazol. Seither habe ich keine Probleme mehr.

Gruß Hunter

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