Schwerbehindertenausweis

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Angin
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Re: Schwerbehindertenausweis

Beitrag von Angin » 16.12.2016, 15:15

Hallo MonaLisa,

die Problematik bezüglich Schwerbehindertenausweis kenne ich auch. Bei kompletter Remission und ohne weitere Erkrankungen gibt es,, lt SGB IX, Versorgungsmedizin, kaum noch was.

Hier findest Du die Tabelle; CML auf Seite 96:
[url]http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads ... onFile&v=3

Du hast aber auch selber das Recht, Akteneinsicht in der Geschäftsstelle zu beantragen.
Über die Höhe des Grades der Behinderung entscheidet nicht der Sachbearbeiter eines Versorgungsamtes. Die Akte geht zum Sozial-Medizinischen-Dienst. Hier erstellt ein Arzt ein Gutachten und trifft die Entscheidung.

Solltest Du noch weitere Erkrankungen haben, so werden diese auch berücksichtigt. Allerdings muss bei diesen Erkrankungen mind. ein Grad der Beh. von 30 vorliegen, damit 10 noch zur CML hinzuaddiert werden. Aber auch das gesamte Erkrankungsbild spielt natürlich eine Rolle.

Sollte eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses drohen, so kann mann mit einem Grad der Beh. von 30 oder 40 bei der Agentur für Arbeit eine Gleichstellung beantragen. (Ich gehe davon aus, dass es bei Dir nicht der Fall sein wird). Diese muss aber mind. 2-3 Wochen bevor man Kenntnis vom drohenden Jobverlust erlangt, gestellt werden. Die Arbeitsämter müssen nicht mehr beim Arbeitgeber nachfragen, ob der Job in Gefahr ist, die meisten tun es aber weiterhin.
Eine Gleichstellung bringt weder mehr Urlaubstage noch eine bessere Steuervergünstigung. Sie dient lediglich dem Kündigungsschutz bzw. den Jobsuchenden bei entsprechenden Stellenangeboten.

Ich drück Dir die Daumen, dass es mit dem Widerspruch klappt.

Angin

Meerjogi
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Re: Schwerbehindertenausweis

Beitrag von Meerjogi » 16.12.2016, 00:01

Hallo zusammen,

erst einmal Euch allen viel Erfolg beim Beantragen des Ausweis, beim nötigen Einspruch ect.
Ich selber bin aus BW, ED 2010, habe den Ausweis erst nach einem Jahr beantragt. Bekam ihn dann mit 50 %, rückwirkend für 2010, außer Formular-Ausfüllen musste ich nichts machen. Dieses Jahr lief er aus, ich habe ihn neu beantragt. Stellte mich schon auf eine Reduzierung der % und eine mögliche Beschwerde ein. Allerdings hat nur der Mail-Austausch mit der zuständigen Stelle im Amt nicht gleich geklappt. Zu meiner Überraschung kam der Ausweis dann wieder mit 50 %, diesmal sogar erstmal unbefristet. Ich kann nicht sagen, dass ich damit unzufrieden bin.

Sehr schade finde ich aber, dass allgemein solche Unterschiede zwischen den Ämtern bzw. den Bundesländern gemacht werden. Dass sehr oft die % herabgesetzt werden und erst Einspruch eingelegt werden muss. Selbst dann, wenn nur wenig Nebenw. da sind, haben wir Betroffene doch meist genug Dinge im Kopf herumschwirren (Manche arbeiten auch noch Vollzeit, so wie ich). Und dazu noch solche völlig unnötigen Probleme, Die wir so gar nicht brauchen .

Viele Grüße an Alle,
MJ.

Volker

Re: Schwerbehindertenausweis

Beitrag von Volker » 23.11.2016, 19:51

Hallo,
bei mir war es ähnlich: 40 Prozent GdB.
Aber das reicht nicht, um als Lehrer/Lehrerin eine Unterrichtsentlastung zu erfahren.

Um die 50 Prozent zu erhalten, solltest Du noch das Gutachten eines Psychologen/Psychoonkologen einholen, der Dir - soweit das zutreffend ist- psychische Probleme mit der Krankheit bescheinigen könnte.
Andernfalls dürfte es schwer sein, hier die 50 Prozent zu erreichen.
Viel Erfolg
Gast

Gast

Re: Schwerbehindertenausweis

Beitrag von Gast » 22.11.2016, 09:21

Hallo MonaLisa,

mir erging es wie Dir. Ich bin auch Lehrerin (Baden-Württemberg). Diagnose CML 2008, Schwerbehinderung 50 %. Dann Herabstufung auf 30 % angekündigt. Ich habe Widerspruch eingelegt. Dieser wurde abgelehnt. Im September fand dann eine Anhörung vor dem Sozialgericht statt. An meiner Seite eine Vertretung des VdK. Es wurde entschieden, dass meine Schwerbehinderung auf 40% festgesetzt werden soll, Allerdings musste ich nochmals ärztliche Gutachten einreichen. Auf das endgültige Ergebnis warte ich noch, habe aber für mich beschlossen,dieses dann zu akzeptieren und keine weitere Klage einzureichen.
Wichtig auch aus meiner Sicht: Für alle Malaisen ärztliche Stellungnahmen von Fachärzten (weder mein Hausarzt, noch Physiotherapeuten etc. wurden vor Gericht berücksichtigt) einholen. Ich habe Glivec im Februar 2016 abgesetzt. Man hat bei mir aber dennoch berücksichtigt die psychische Komponente ( bin bei einer Psychoonkologin in Behandlung), körperl. Beschwerden nach dem Absetzen .....
Gern kannst Du Dich mit mir direkt in Verbindung setzen. Bei Interesse, können wir Telefonnummer oder email-Adresse austauschen. :D
Liebe Grüße
Marita

Johnny
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Re: Schwerbehindertenausweis

Beitrag von Johnny » 21.11.2016, 15:03

Hallo MonaLisa,
ich würde erst mal gegen Einspruch gegen Bescheid einlegen. Dann hat man Zeit um weiteres zu unternehmen z.B. einen Anwalt oder zum VdK / SoVD gehen der dich dabei unterstützt. Wichtig ist laut Aussage vom SoVD das Gutachten vom Arzt sollte sehr ausführlich und detailliert sein. Die Ärzte erhalten von der Krankenkasse ein sehr kleinen Betrag für das Erstellen des Gutachten. Man kann das ja mit seinem Arzt besprechen und ihm sagen das man für die Mehrkosten selber aufkommt um das Gutachten ausführlicher und detaillierter ausfallen zu lassen. Ich glaube man sollte es den Versorgungsämtern nicht so einfach machen. Leider muss man für viele Dinge kämpfen. Wer nicht wagt der nicht gewinnt.

LG

Johnny

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Re: Schwerbehindertenausweis

Beitrag von steef1973 » 21.11.2016, 10:43

Hallo Mona,

ich hatte im ersten Jahr nach der Diagnose auch 50% und wurde dann wg. Remission auf 20% runter gestuft. Einspruch ist da wohl sehr schwierig durchzusetzen.
Grüße
Stephan

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Schwerbehindertenausweis

Beitrag von MonaLisa » 21.11.2016, 09:21

Seit 20017 hatte ich nach meiner Diagnose einen Schwerbehindertenausweis mit dem GdB 50%.
Nun wurde ich nach fast 10 Jahren auf 40 % heruntergestuft, was für mein Arbeitsleben als Lehrerin doch einige belastende Folgen haben wird, da ich ja nun keinen Ausweis mehr habe.
Hat jemand damit Erfahrung?
Bringt es etwas, den Ausweis noch mal neu zu beantragen?
Welchen Grad der Behinderung habt ihr (10 Jahre CML, einmal Wechsel von glivec zu tasigna wegen schlechten Werten)?

Würde mich über eine Rückmeldung freuen!

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