Stop-Studie

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utta

Re: Stop-Studie

Beitrag von utta » 06.07.2013, 16:03

Herzlichen Dank, all denjenigen, die auf meinen Beitag geantwortet haben.Ich mus mich bezügl. meiner Erstdiagnose berichtigen, sie war im Sept. 2009. Seit Februar 2012 nehme ich auch nur 300mg Glivec, wg. den Wasseransammlungen. Vielleicht auch für Dich, Schneekaninchen, eine Option bevor Du zu Tasigna wechselst. Die 300mg (Standdarddosis ist zwar 400mg) wurden von einer Oberärztin des Hämatologischen Zentrums der Uni angeordnet, also nicht von irgendeinem Onkologen.Mir ging es auch dann für ca. 1 Jahr ganz gut. Aber nun ist mit Glivec wahrscheinlich alles am Überlaufen!! Also, an der Enest:Path Studie werde ich erst mal nach reiflichen Überlegen nicht teilnehmen. Ich mus erst meine andere Hand wg. KPS operieren lassen, manchmal geschehen doch noch Wunder, dass es sich dann alles wieder normalisiert. Sofern meine Werte weiter so bleiben, schlug mir meine Ärztin außerhalb der Studie vor, ab September 2013 mal am Wochenende, dann mal für 3 Wochen unter Kontrolle zu pausieren. Und die EuroSki Studie ist evtl.auch noch eine Option. Die Zeit zählt hinsichtlich von Studien für uns alle. Unter meinem Leitspruch : "Morgen ist ein neuer Tag, und da geht es mir wieder besser" möchte ich allen auch ein klein wenig Mut machen, ein Mensch hält vieles aus! @ Schneekaninchen, Du kannst mich gern kontaktieren, ich bin gern für einen Austausch bereit.

Viele Grüße
Utta

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Wolfi
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Re: Stop-Studie

Beitrag von Wolfi » 05.07.2013, 11:45

Hallo Schneekaninchen,

auch ich bin mit PNP betroffen. Wir können uns diesbezüglich einmal telefonisch unterhalten. Hier meine Te.Nr.:08321/5633

Herzlichen Gruß
Wolfi

Skifahrer

Re: Stop-Studie

Beitrag von Skifahrer » 04.07.2013, 19:30

Hallo zusammen,ich vertrage Tasigna viel besser als Glivec.Der einzige Nachteil ist die zweimalige Einnahme mit der Fastenzeit-aber auch damit kommt man klar.Fazit bei mir:deutlich bessere Wirkung und Verträglichkeit von Tasigna!
Schönes,sonniges Wochenende

Schneekaninchen
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Re: Stop-Studie

Beitrag von Schneekaninchen » 04.07.2013, 15:32

Hallo Utta,
ich werde demnächst in Absprache mit den Ärzten von Glivec 400mg auf Tasigna wechseln, da ich Verträglichkeitsprobleme habe, v.a. ausgeprägte Polyneuropathie in den Händen und Füßen. Zur besseren Verträglichkeit wollten meine Ärzte im Voraus nichts sagen, da wohl jeder Patient unterschiedlich reagiert - ich hoffe sehr, dass ich mit Tasigna nicht so viele Probleme haben werde. Vielleicht können wir uns mal austauschen?
An einer Studie nehme ich nicht teil.
Gruß, Schneekaninchen

jan
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Re: Stop-Studie

Beitrag von jan » 04.07.2013, 10:04

Liebe Utta

Danke für Deine ausführlichen Schilderungen, und ich verstehe natürlich Deine Sorgen und Beweggründe. Ich möchte aber erstmal vorausschieben, dass ich Dir zu Deinen hervorragenden Ergebnissen gratulieren. Du hast ja mit der aktuellen Therapie Imatinib das ideale Therapieziel, molekular nicht nachweisbare Resterkrankung, erreicht und dies seit beinahe zwei Jahren beibehalten, was super ist. Du bist mit Deiner CML praktisch im sicheren Hafen. Besser geht es nicht, was das Ansprechen angeht.

Ich bin nur medizinischer Laie und darf Dir keinen Rat geben, vor allem aber kann vermutlich Deine Ärztin das Gesamtbild viel besser beurteilen und erwägen, ob ein Medikamentenwechsel eine sinnvolle Option ist. Da möchte ich mich nur ungern einmischen.

Trotzdem muss man meines Erachtens zwei Dinge trennen:
1. Der Wechsel von Imatinib auf Nilotinib wegen Nebenwirkungen
2. Therapiestopp

EUROSKI wäre THEORETISCH meiner Ansicht nach die beste Option, weil in der Studie - unter welchem TKI auch immer - ein Absetzen unmittelbar in MR4 (BCR-ABL IS <0,01%) erlaubt. Das Problem: EUROSKI ist in Deutschland nicht aktiv, weil es eine regulatorische (nicht inhaltliche) Diskussion mit der deutschen Bundesoberbehörde, die für Arzneimittelstudien zuständig ist, gibt. Ich hoffe weiterhin, dass EUROSKI bald in Deutschland neue Patienten aufnehmen kann - 19 Patienten sind ja schon drin, aber die Neuaufnahme ist wegen der Diskussionen gestoppt. Und in Schweden, Frankreich und anderen Ländern läuft EUROSKI ja schon seit Monaten.

Ob die neurologischen Nebenwirkungen, die Du beschreibst, vermutlich durch Imatinib verursacht sind, und ob diese unter Nilo auch auftreten würden, können nur Deine Ärzte vernünftig beurteilen, ich selbst kann das nicht. Wenn ein Wechsel aus diesen Gründen sinnvoll ist, ist es sicherlich am Besten, dies in der ENESTpath-Studie zu tun, weil dann der Vorteil des späteren Stopps praktisch ohne Zusatzaufwand "mitkommt".

Allerdings habe ich im Vorfeld der Vorbereitung von ENESTpath immer kritisiert, dass Patienten, die bereits unter Imatinib die Zugangsvoraussetzungen für den Stopp erfüllt haben, noch auf Nilotinib (mit neuen Nebenwirkungen und auch der zweimal täglichen Einnahme mit Fastenzeiten) wechseln müssen. Für Patienten, die noch nicht im "Zielkorridor" von MR4.5 (BCR-ABL IS <0,0032%) sind, mag ein Medikamentenwechsel ja Sinn machen, aber der Nutzen vs. Aufwand des Wechsels für Patienten mit optimalem Ansprechen bereits unter Imatinib ist mir unklar. Ich habe auch noch noch keine vernünftige Begründung gehört und vermute, dass dieser Wechsel für Imatinib-"Optimalresponder" eher firmenpolitische Gründe hat.

Daher in Zusammenfassung: wenn ich in Deiner Situation wäre, würde ich mich für oder gegen den Wechsel des Medikaments entscheiden, je nach dem, ob Du und Deine Ärztin gemeinsam erwartet, dass Deine Lebensqualität unter Nilotinib besser wird als unter Imatinib (bekannte Imatinib-Nebenwirkungen wie Ödeme sind ziemlich sicher besser, Neuro-Nebenwirkungen-Zusammenhang unklar vs. andere potentielle Nilotinib-Nebenwirkungen und zweimal täglich / Fasten). Wenn Du wechselst, ist ENESTpath eine super Option. Wenn Du nicht wechselst, könntest Du unter Imatinib im "sicheren Hafen" weitermachen und vielleicht später an EUROSKI oder zukünftigen Stopp-Studien teilnehmen.

Tut mir leid, ist lang geworden. Ich hoffe aber, meine Gedanken sind nachvollziehbar. Wie gesagt, kein Rat, sondern nur Gedanken eines Mitpatienten.

Viele Grüße
Jan

paradoxon
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Re: Stop-Studie

Beitrag von paradoxon » 03.07.2013, 22:10

Hallo Utta,

da gibt es also noch eine weitere Absetz-Studie. Von Enest Path hatte ich bisher noch nichts gehört.
EuroSKI hat wohl nach wie vor einen Aufnahmestopp, aber die wird wieder starten.
Ich (ebenfalls Patient und medizinischer Laie) finde aber auch (wie Niko und offensichtlich dein Arzt), dass bei den Nebenwirkungen, mit denen du zu kämpfen hast, ein Medikamentenwechsel eine sinnvolle Option sein könnte. Auch wenn man natürlich nicht vorher wissen kann, ob du mit Nilotinib (Tasigna) besser zurecht kommst, aber die Chancen sind gar nicht so schlecht, glaube ich. Grundsätzlich reagiert jeder Patient anders auf die unterschiedlichen TKI, deshalb kann man dazu leider keine pauschale Vorhersage machen.

Alles Gute
Jonathan

NL
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Re: Stop-Studie

Beitrag von NL » 03.07.2013, 20:48

Hallo Utta,
wenn Du tatsächlich so grosse Schwierigkeiten mit Glivec hast, ist ein Medikamentenwechsel möglicherweise eine gute Idee. Ich weiss aber nicht, ob sich die Verträglichkit vorhersagen lässt. Es gibt meines Wissens Patienten, die mit Glivec nicht zurechtgekommen sind und unter Tasigna oder Sprycel keine Probleme mehr hatten. Ich drücke die Daumen, dass es bei Dir gut geht.
Gruss
Niko, der medizinischer Laie ist

utta

Re: Stop-Studie

Beitrag von utta » 03.07.2013, 18:59

Hallo ins Forum,
ich bin im Moment total durcheinander und weiß nicht so recht wie ich mich entscheiden soll. Ich wurde für die Enest:Path Studie ausgewählt, die insgesamt 5 Jahre gehen soll .Der Ablauf der Studie ist in 2 Phasen aufgeteilt.Die Behandlung mit Nilotinib in der ersten Phase erfolgt für 2 Jahre. Nach dieser Zeit wird entschieden, ob mit der 2.Phase fortgefahren werden kann.Wenn auf die Behandlung gut angesprochen wird und innerhalb der letzten 12 Monate nur noch eine sehr geringe Anzahl an Leukämiezellen im Blut (MR 4) nachgewiesen wird, wird in 2 Behandlungsarme randomisiert (zufällig) eingeteilt.
Arm 1:sofortiges Absetzen von Nilotinib und Eintritt in die 3 Jahre behandlungsfreie Remissionsphase
Arm 2: Weiterbehandlung mit Nilotinib für weitere 12 Monate danach Absetzen und Eintritt in 2 Jahre behandlungsfreie Remissionsphase.
Dies nur kurz zum Ablauf der Studie. Mein eigentliches Problem ist jetzt die Umstellung von Glivec auf Tasigna in der nächsten Woche. Ich nehme seit 11.2009 Glivec mit folgenden Werten: 3.9.11 ED 100% pos. (b3/a2)
05.03.10 0,06
31.05.10 0,004
27.08.10 0,002
19.04.11 0,002
23.08.11 - 14.03.13 (bei 6 PCR) immer 0%
Vom 19.04.2013 - 23.05.13 hatte ich eine Glivecpause aufgrund von starken Ödemen nicht nur im Gesicht,Augen sondern auch in den Füßen. Zudem hatte und habe ich noch ein Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Fingern (bd.Hände), die dann auf das Karpaltunnelsyndrom geschoben wurde. Eine OP der li.Hand habe ich schon machen lassen, aber das Kribbeln ist noch da, angeblich dauerts 6 Wo bis 1/4 Jahr oder die Nerven sind von den TKS schon geschädigt. Meine PCR am 23.05.13 war nach dieser Pause wieder positiv und lag bei 0,0010 (trotzdem immer noch guter wert). Aufgrund der Nebenwirkung von Glivec riet mir meine Hämatologin auf Tasigna innerhalb der o.g. Studie umzustellen. Ich muß ehrlich sagen, nach der ganzen Odysssee der letzten 3 Monate habe ich Angst vor anderen Nebenwirkungen unter Tasigna.
Ich habe mich hier mal bischen durchgelesen und fand die EuroSKI Studie für die ich eigentlich die Voraussetzungen mitbringen würde.Kann man da noch aufgenommen werden in Jena z.B.? Könnte ich dann sofort absetzen und muß mich nicht noch mit Nilotinib quälen? Mir ist aber schon bewußt, wenn der Absetzversuch nicht klappt, daß ich dann auf eine von den TK`s wieder zurückgreifen muß. Unter der Glivecpause habe ich sofort einen Rückgang der Lidödeme gespürt. Da ich aber noch mit einem Schilddrüsenproblem (keine UF bzw.UF) während dieser Pause eingestellt werden mußte, gings mir auch nicht sehr gut, vor allem Wassereinlagerungen, die sehr quälend sein können, man glaubt man erstickt! Wassertabletten haben etwas geholfen.
Vielleicht kann mir der eine oder andere über evtl Wechsel von Glivec auf Tasigna bzgl. der Nebenwirkungen berichten. Ich würde mich über Eure Antworten sehr freuen.

Viele Grüße
Utta

Skifahrer

Re: Stop-Studie

Beitrag von Skifahrer » 03.07.2013, 14:52

Hallo Ruth,Danke für die Info.Viel Glück weiterhin!1Jahr ohne Medikation-ist doch der Hammer.Wir drücken die Daumen.Wie oft wird die PCR bei dir bestimmt?

RuthM

Re: Stop-Studie

Beitrag von RuthM » 03.07.2013, 11:29

Der niedergelassene Onkologe/Haematologe sieht und behandelt viele Krankheitsbilder.
In den Studienzentralen sind es CML-Experten mit der entsprechenden Erfahrung. Beim
Absetzen von Glivec - seit 1 Jahr in Mannheim - gibt mir dieses Expertenwissen Sicherheit und Vertrauen.
Das Ziel der Studie ist herauszufinden, bei welchen Pat. das Absetzen von TKI erfolgversprechend ist. Aus meinem Blut werden nicht nur meine Werte ermittelt es wird auch für wissenschaftliche Arbeiten benötigt.
Für mich waren das Gründe, an der Euro-SKI-Studie teilzunehmen. Sie läuft über 3 Jahre, das 1. Jahr ist vorbei, für mich ist es gut gelaufen. PCR neg. Noch keine Heilung aber ein Schritt in diese Richtung.
Gruß Ruth

Skifahrer

Re: Stop-Studie

Beitrag von Skifahrer » 02.07.2013, 15:34

Hallo zusammen,Studien sind deshalb so wichtig,weil ohne sie keine allgemeinen und speziellen Erkenntnisse zu erhalten sind-d.h.dass viele Patineten teilnehmen müssen um möglichst aussagekräftige und harte Daten zu erhalten.Für uns Alle ist es daher von großer Wichtigkeit,dass ein Absetzen der TKI´s NICHT ohne Teilnahme an einer Studie durchgeführt wird!!!!Das macht absolut keinen Sinn!!!!

froeschken
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Re: Stop-Studie

Beitrag von froeschken » 02.07.2013, 13:00

Wir waren heute wieder in der Uniklinik Düsseldorf zur Kontrolle. Auch da wurde uns gesagt, dass wohl nächstes Jahr mit Ergebnissen aus Studien gerechnet wird, Und danach könnte man sich auch da vorstellen ohne Studien - natürlich unter enger Kontrolle - die Tabletten abzusetzen. Aber noch ist das für meinen Mann kein Thema. Macht aber natürlich trotzdem Hoffnung!

Lg Sandra

paradoxon
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Re: Stop-Studie

Beitrag von paradoxon » 02.07.2013, 10:30

Hallo zusammen,

danke für eure Berichte, es ist spannend zu sehen, dass durchaus einige auch einen Therapiestopp außerhalb von Studien durchführen. Auch wenn ich nicht beurteilen kann, ob damit ein höheres Risiko verbunden ist.

Interessant ist auch folgender Abschnitt in den neuen ELN-Empfehlungen (siehe Artikel auf der Homepage):
Absetzen könnte auch außerhalb von Studien erwägt werden, wenn hochqualitatives, zertifiziertes Monitoring in monatlichen Intervallen sichergestellt ist. Dies könnte insbesondere relevant für Frauen im [gebär]fähigen Alter sein
Viele Grüße
Jonathan

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Re: Stop-Studie

Beitrag von Agronom » 25.06.2013, 20:02

Hallo Skifahrer,

mit Blutuntersuchung habe ich PCR gemeint, die im Rhythmus von ca. 8 Wochen durchgeführt wurden und weiter werden.

Wenn es Dich interessiert: Unter der Überschrift "Ratio" finden sich im Laborbericht seit dem Absetzen der Medikation in der Regel Werte von 0,000. Die Ausnahmen: 0,003 im November 2011 und 0,006 im Dezember 2011.

Beste Grüße

Agronom

Skifahrer

Re: Stop-Studie

Beitrag von Skifahrer » 25.06.2013, 13:24

Hallo Andreas,vielen Dank für die Info.Alles Gute weiterhin.Wir drücken Dir die Daumen

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