Vom 3.-5. Mai 2013 versammelten sich 104 Leiter von CML-Patientenorganisationen aus 60 Ländern zur "11. CML Horizons"-Konferenz. Seit 11 Jahren treffen sich einmal jährlich Leukämiepatientenorganisationen aus der ganzen Welt, um sich über Neuigkeiten aus CML-Forschung und Therapie zu informieren und sich über Initiativen in der Selbsthilfe und politischen Arbeit auszutauschen. Dieser Bericht fasst die wichtigsten Diskussionspunkte der Präsentationen in Deutsch zusammen und bietet zusätzlich Videoaufnahmen aller englischsprachigen Sitzungen der Experten Dr. Giantonio Rosti, Dr. Ben Yehuda, Dr. Fabio Efficace, Dr. Tim Hughes, Dr. Jane Apperley, Dr. Katerina Machova-Polakova, Dr Sabine Kopp sowie vielen CML-Aktivisten aus allen Teilen der Welt. 

 

11. CML HORIZONS 2013 - TAG 1

Seit 2012 wird die Konferenz von der in der Schweiz ansässigen, von CML-Patienten geleiteten "Stiftung Leukämiepatientenvertreter" durchgeführt, die auch der Koordinator des internationalen Netzwerks "CML Advocates Network" ist.

Jose CarrerasDie Konferenz wurde eröffnet durch ein Grußwort von Jana Pelouchová, Gründerin der Patientenorganisation "Diagnoza CML" in Tschechien und Gründungsmitglied des CML Advocates Network. Eine Videobotschaft des Startenors José Carreras, der 1988 selbst eine Leukämie überstand und sich seitdem über seine Stiftungen durch die Förderung von hunderten Projekten in Leukämieforschung und Patientenversorgung für Leukämiepatienten einsetzt, sprach den anwesenden Patientenvertretern zusätzlichen Mut zur Initiative zu.

Giora Sharf berichtete von der Arbeit des CML Advocates Network und der Stiftung, die im Jahr 2012 mit einer eigenen Therapietreuestudie, einer Veröffentlichung zur Nutzung von Komplementärmedizin in der CML, der Weiterentwicklung des weltweiten Netzwerks und Betrieb der Online-Plattform cmladvocates.net, der Bereitstellung der patientenfreundlichen Zusammenfassung der ELN-Therapieleitlinien in 11 Sprachen, den Berichten vom amerikanischen Hämatologen-Kongress ASH sowie einer Befragung zu CML-Generika viele Aktivitäten zur Verbesserung der Information und Versorgung von CML-Patienten geleistet hat. Das CML Advocates Network verbindet mittlerweile 77 Patientenorganisationen in 61 Ländern. Es arbeitet eng mit CML-Studiengruppen in Deutschland/Frankreich/Italien, mit Verbänden wie dem Europäischen Hämatologen-Verband EHA, und Initiativen wie "Rare Cancers Europe", EBMT Nurses Group und PatientPower zusammen.

Nutzenbewertung und grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung

In einer ersten Sitzung, die sich auf Europathemen fokussierte, wurde über Nutzenbewertung und Patientenversorgung über EU-Ländergrenzen hinweg diskutiert. Martin Visnansky (Foundation Srak-Slovatha, Slowakei) berichtete über die in verschiedenen EU-Staaten eingeführten Methoden zur Nutzenbewertung (z.B. durch AMNOG/IQWiG in Deutschland oder NICE in England). Ziel der Nutzenbewertung ist die systematische Bewertung der Eigenschaften neuer Therapien, um Entscheidungen über die Erstattung zu unterstützen. Für CML-Patienten wird dieses Thema zunehmend relevant, da neue CML-Therapien in verschiedenen Ländern der Nutzenbewertung unterliegen, die für die Erstattungsfähigkeit dieser Therapien maßgeblich ist.

Der in Litauen und auf EU-Ebene aktive CML-Patientenvertreter Šarunas Narbutas berichtete über die neue EU-Richtlinie zur "grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung", die sich im Moment in der Umsetzung aufSarunas Narbutas EU-Mitgliedsstaatsebene befindet. Die neue Richtlinie regelt die Rechte zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen von Patienten in anderen EU-Ländern als dem Wohnsitzland, definiert die dafür erforderlichen Genehmigungsprozesse, die gegenseitige Anerkennung von Arzneimittelverschreibungen und die Erstattungsprozesse für ausländische Gesundheitsleistungen. Für CML-Patienten ist dies relevant, wenn Patienten an einer Studie in einem anderen EU-Land teilnehmen wollen oder Gesundheitsleistungen benötigen, die im eigenen Land nicht verfügbar sind.

Wunsch oder Realität - Neue Herausforderungen angesichts von Generika und Arzneimittelkopien

In 10 EU-Ländern endet das Patent auf Glivec im Jahr 2013, in anderen Ländern wie Deutschland im Jahr 2016. Die Europäische Arzneimittelbehörde hat erste Generika von Imatinib für die CML-Behandlung zugelassen. Zusätzlich werden Patienten außerhalb des EU-Raums häufig Imatinib- oder Dasatinib-basierte Medikamente von indischen Herstellern angeboten. Da dieses Thema für CML zunehmend an Relevanz gewinnt, behandelte die zweite Sitzung der Konferenz dieses heikle Thema.

Dr. Sabine Kopp von der Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte die Unterschiede zwischen Generika, Biosimilars und Arzneimittelkopien und fokussierte sich darauf, die Prinzipien und potentiellen Unterschiede in Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit zu erläutern. Arzneimittelfälschungen nähmen, so Dr. Kopp, sowohl im Bereich der Generika wie auch im Bereich der Markenprodukte stetig zu und entwickelten sich zu einem lukrativen Geschäft. Auch die Rolle der staatlichen Behörden in der Regulierung von Arzneimitteln wurde diskutiert. Der Mangel an klaren Sabine KoppVerpflichtungserklärungen seitens der staatlichen Behörden, überzeugende Maßnahmen zur Arzneimittelregulierung voranzutreiben, wurde als entscheidender Faktor für die Verbreitung von Medikamenten minderwertiger Qualität in einzelnen Staaten identifiziert. Dr. Kopp betonte, wie wichtig es sei, dass Patientenvereinigungen ihre jeweiligen Gesundheitsbehörden beim Aufbau und bei der Aufrechterhaltung eines effizienten Regulierungssystems für Arzneimittel unterstützten. Patientenorganisationen sollten "die Implementierung allgemein anerkannter Vorgesehensweisen ("good practices") und internationaler Standards von der Entwicklung bis zur Markteinführung beschleunigen." Nur so könne gewährleistet werden, dass alle erhältlichen Arzneimittel auf Qualität, Arzneimittelsicherheit und Wirksamkeit geprüft wurden und sämtliche Kriterien, die dem Wohl des Patienten dienen, erfüllten. Des Weiteren rief Dr. Kopp die Teilnehmer dazu auf, Ihre Patienten dazu zu animieren, nur Medikamente von verlässlicher Quelle (wie beispielsweise zugelassene Apotheken) zu beziehen und "verdächtige Arzneimittel" umgehend den Behörden zu melden. Auch die internationale Zusammenarbeit bei der Meldung ernsthafter Arzneimittel-Nebenwirkungen sei essentiell. Nicht zuletzt läge es auch in der Verantwortung eines jeden Patienten, gewisse Schutzmaßnahmen zu treffen. Dazu gehöre u.a. nur gut verschlossene Medikamentenpackungen zu kaufen, die Informationen auf Schachtel und Beipackzettel vollständig zu lesen (Wirkstoffname, Hersteller, Verfallsdatum, Anwendung, usw.), einzeln verkaufte, nicht ordnungsgemäß verpackte Tabletten zu verweigern und "suspekte Arzneimittel" der Apotheke, den Gesundheitsbehörden oder den Regulierungs- und / oder Zulassungsbehörden zu melden.

Im Anschluss an diesen Vortrag stellte Jan Geissler vom CML Advocates Network die Ergebnisse der kürzlich durch das CML Advocates Network durchgeführten Umfrage zu CML-Generika und Arzneimittelkopien vor. Jan GeisslerInsgesamt nahmen 86 Mitglieder an der Umfrage teil, und es wurden in nur 4 Wochen Daten zu Markenprodukten, Generika und Arzneimittelkopien aus 55 Ländern zusammengetragen. Während die patentierten Originalprodukte in allen 55 Ländern verfügbar sind, steigt die Anzahl der Generika und Arzneimittelkopien in der CML-Therapie deutlich an. Inzwischen sind diese in 14 Ländern verfügbar, am längsten in Indien, wo sie bereits seit 8 Jahren auf dem Markt sind. Jan zählte einige Maßnahmen auf, die von CML-Patientenorganisationen weltweit unternommen wurden, um die Verbreitung von Arzneimittel zweifelhafter Qualität einzudämmen. Er rief dazu auf, genau hinzusehen, wenn neue Arzneimittel auf den Markt kämen. Nur so könne man sicherstellen, dass alle Patienten sichere Arzneimittel erhalten.

Jelena CugurovicDer dritte und letzte Vortrag widmete sich einem Beispiel aus der Praxis. Dabei erläuterte Jelena Cugurovic von der serbischen CML-Patientenvereinigung, wie ihre Organisation einem fragwürdigen indischen Generikum den Kampf ansagte. Serbien ist eines der ersten europäischen Länder, in denen ein generisches Produkt zur CML-Therapie auf den Markt gekommen ist. Das unter starkem staatlichem Einfluss stehende serbische Krankenversicherungssystem hatte das Produkt Anzovip als Ersatzpräparat für Imatinib genehmigt und stellte alle Patienten ohne nähere Informationen auf das neue Präparat um. Man ging davon aus, dass das Produkt in Indien hergestellt wird, erhielt dazu aber keine genauen Angaben. Nachdem die staatlichen Behörden trotz mehrmaliger Nachfragen nicht auf die Anfragen der Patientenorganisation reagierten, wandte sich die Gruppe an die Presse. Alle Patienten werden seit Einführung des Generikums von der Organisation engmaschig überwacht, um zu überprüfen, ob das gefürchtete Nachahmerprodukt einen negativen Einfluss auf die Remission hat. Ebenso setzt sich die Gruppe dafür ein, die Anzahl jener Patienten, die ein Originalprodukt der 2. Generation zur CML-Therapie bekommen, zu erhöhen, und durchzusetzen, dass diese für die first-line-Therapie anerkannt werden. Jelena gab den Teilnehmern konkrete Tipps mit auf den Weg, darunter die Empfehlung, 1. keine wertvolle Zeit zu verschwenden, sobald erste Gerüchte bzgl. der Einführung eines Generikums im Markt kursieren, und 2. sich darauf zu konzentrieren, dass lediglich qualitativ hochwertige Generika von verlässlichen Herstellern in ihren jeweiligen Ländern zugelassen und eingeführt werden.

Neueste Entwicklungen in der CML

Giantonio RostiDr. Gianantonio Rosti aus Italien gab in seinem Vortrag einen Überblick über die Wirksamkeit derzeit verfügbaren CML-Medikamente und verglich ältere und neuere Produkte in dieser Hinsicht. In seinem Vortrag konzentrierte er sich vor allem auf die Ergebnisse von klinischen Studien, in denen Imatinib und Nilotinib verglichen wurden. Dabei kam es mit Nilotinib, ein TKI der zweiten Generation, schneller und deutlicher zu einer Verbesserung des Krankheitsbildes als unter Imatinib. Patienten, bei denen man bereits in kurzer Zeit nach Therapiebeginn (nach drei Monaten) eine deutliche Verbesserung ihrer Werte erlangte, hätten bessere Chancen, ein vollständiges molekulares Ansprechen (CMR) zu erreichen, so Dr. Rosti.

Obwohl seit der Einführung der TKIs die Überlebenschancen von CML-Patienten deutlich gestiegen sind und diese von den meisten Patienten auch gut vertragen werden, wirken sie nicht ausschließlich BCR-ABL-spezifisch, was zu unerwünschten Nebenwirkungen führt. Dr. Dina Ben Yehuda aus Israel betonte in ihrem Vortrag die Notwendigkeit, Nebenwirkungen zu verstehen und zu erkennen und so die für jeden Patienten die passende Therapie auszuwählen und weitere Komplikationen möglichst zu vermeiden. Unerwünschte blutbildbezogene Nebenwirkungen von Imatinib, Nilotinib und Dasatinib können sein: Neutropenie (ein Mangel an weißen Blutkörperchen), Thrombozytopenie (ein Mangel an Thrombozyten, also: Blutplättchen) und Anämie. Weiterhin wurde über Durchfall, anhaltende Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, periphere Ödeme, oberflächliche Ödeme, Pruritus (Juckreiz), Hautausschlag und Pleuraerguss (Wasseransammlung im Rippenfell) berichtet. Dr. Ben Yehuda zufolge treten mit Imatinib häufiger Ödeme und Hautprobleme auf, während es mit Dasatinib häufiger zu Pleuraergüssen kommt.

 Dina Ben YehudaDr. Ben Yehuda gewährte in ihren weiteren Ausführungen tiefe Einblicke in die Fakten und Mythen in Bezug auf Langzeitnebenwirkungen. Zusammenfassend hielt sie fest, dass Herzprobleme selten seien und vor allem bei vorerkrankten Patienten auftreten. Bezüglich der Auswirkungen auf das Immunsystem und der Gefahr, an weiteren Krebsarten zu erkranken, zitierte sie eine über 10 Jahre durchgeführte Studie, die am MD Anderson Cancer Center der Universität von Texas an 3.000 CML-Patienten durchgeführt wurde und ergab, dass sich die Infektionsraten und Krebserkrankungsraten bei mit TKI behandelten Patienten nicht von denen der allgemeinen Bevölkerung unterscheiden. Bei einigen Patienten wurde über akutes Nierenversagen berichtet. Die Datenlage sei aktuell aber noch zu dünn. Wenige Patienten klagten über Vergesslichkeit und Erektionsstörungen. Hinsichtlich der Fruchtbarkeit wies Dr. Ben Yehuda darauf hin, dass Männer, die mit Imatinib behandelt werden, problemlos zeugen können. Jedoch sind die Auswirkungen auf die Zeugungsfähigkeit bei neueren TKIs noch nicht ausreichend erforscht, so dass zur Vorsicht geraten wird. Frauen mit Kinderwunsch wird empfohlen, Ihren Arzt zu Rate zu ziehen. Studien zum neuesten TKI, Ponatinib, berichten über Nebenwirkungen wie Thrombozytopenie, Neutropenie und Anämie, sowie Hautausschlag, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Verstopfungen, Bluthochdruck, erhöhte Lipase-Werte im Blut sowie Pankreatitis (Bauchspeichelddrüsenentzündung). Für Bosutinib werden in der sog. BELA-Studie am häufigsten gastrointestinale (Magen-Darm) und hepatische (Leber) Nebenwirkungen beschrieben.

Zusammenfassend könne gesagt werden, so Dr. Ben Yehuda, dass bei der Wahl des richtigen TKIs verschiedenste klinische Faktoren berücksichtigt werden müssen, darunter auch der sog. "X-Faktor" - also die Optionen, die dem Patienten nicht zur Verfügung stehen, ob aus Preisgründen oder weil das Präparat in seinem Land schlichtweg nicht erhältlich ist. Ergänzend fügte sie hinzu, dass sich viele Ärzte aufgrund der deutlich besseren Datenlage mit dem ersten TKI Imatinib grundsätzlich sicherer fühlten.

Der Vortrag von Dr. Tim Hughes aus Australien widmete sich dem Fragestellung der idealen Therapieabfolge, bei der die Behandlungsoptimierung im Vordergrund steht, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der damit verbundenen Kosten. Diesem Therapiekonzept zufolge könnte die Mehrheit, Niedrigrisikopatienten, auf das kostgengünstigere Imatinib eingestellt werden, während Patienten mit höherem Risiko zum Diagnosezeitpunkt sehr frühzeitig zu einem potenteren TKI wechseln sollten. Auf die Frage, ob die Einnahme von weniger starken TKIs die Chance auf ein späteres vollständiges Absetzen des Medikaments reduzieren könnte, meinte Dr. Hughes, dass dafür mehr evidenzbasierte Daten vorliegen müssten. Sollte sich aber zeigen, dass stärkere Präparate die Chancen erhöhten, gebe es hinreichende Gründe, die Behandlung entsprechend umzustellen. Andererseits rief er auch zur Vorsicht auf: sollte es nicht ausreichend klinische Nachweise dafür geben, dann sei die Erstlinienanwendung der stärkeren Medikamente nur schwer zu rechtfertigen. Eine Ausnahme stellten Hochrisikopatienten dar.

Der erste Tag der Konferenz endete mit einem gemütlichen Abendessen und anregenden, ausgelassenen Gesprächen in entspannter Atmosphäre.

 

11. CML HORIZONS 2013 - TAG 2

Thai ChiDer Tag begann für etliche Kongress-Teilnehmer mit einer Tai-Chi-Stunde, die von Zhengchen Liu, einem engagierten Patientenvertreter aus China, gehalten wurde. Frisch und munter starteten die Teilnehmer in die nächste Runde.

Der Weg zur Heilung und medikamentenfreies Überleben

Der Vormittag begann mit einem interessanten Vortrag der Britin Dr. Jane Apperley. Dr. Apperley gab zunächst anhand praktischer Fallbeispiele einen Überblick über die Rolle von Knochenmarkstransplantationen.  im Rahmen der CML-Behandlung und verglich dabei die Bedeutung von Transplantationen früher und heute. Während die Zahl an transplantierten Patienten deutlich zurückgegangen ist, sei die Transplantation für einige Patienten im fortgeschrittenen Stadium immer noch die einzige Alternative und damit die letzte Hoffnung, so Dr. Apperley. Auch wenn Transplantationen heutzutage selten seien, so müssten sie dennoch als Option bestehen bleiben, zumindest für all jene CML-Patienten, die sie dringend benötigen. Ebenso sei es notwendig, jene Patienten zu identifizieren, deren Chancen durch eine frühzeitige Transplantation deutlich verbessert werden könnten und in deren Fall die Chancen auf eine spätere erfolgreiche Transplantation durch das erfolglose Ausprobieren verschiedenster TKIs nur erschwert würden.

Tim HughesDr. Tim Hughes Vortrag im Anschluss widmete sich den Ergebnissen diverser TKI-Absetzstudien (sog. Stopp-Studien). Er fand sowohl Argumente für als auch gegen die behandlungsfreie Remissionsphase (d.h. dem Absetzen in tiefer molekularer Remission) als Primärziel vieler Patienten. Man verfüge bis dato nicht über ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse, um eine klare Aussage treffen zu können. Dazu seien weitere klinische Studien notwendig. Anfang 2013 wurde begonnen, Probanden in zwei internationale Stopp-Studien aufzunehmen. In Fachkreisen arbeite man daran, den Therapieablauf in den ersten Jahren nach Diagnosestellung darauf abzustimmen, die Chancen des einzelnen Patienten auf eine tiefe molekulare Remission und damit auf die Möglichkeit eines Therapiestopps zu maximieren.

Dr. Ben Yehuda zeigte auf, wie schwierig es sei, sich auf eine einheitliche Definition von "Heilung" zu einigen. Während die einen es bereits als Erfolg werten, wenn es gelinge, die weitere Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Patienten in Form von Progressionen einzudämmen oder eine "faktische Heilung" mit stabiler, kaum mehr meßbarer Resterkrankung zu erreichen, ist in den Augen der anderen die Heilung erst dann gelungen, wenn auch die letzten leukämischen Stammzellen beseitigt werden konnten. Die sogenannte "faktische Heilung" könne, so Dr. Ben Yehuda, heute für nahezu alle Patienten erzielt werden. Doch um abschließend zu klären, welche Patienten ihre Behandlung in tiefer Remission sicher beenden können und wie auch die restlichen leukämische Stammzellen endgültig zu beseitigen sind, bedarf es weiterer Forschungsarbeiten.

Expertenmarktplatz

Für die "Expertenmarktplatz"-Sitzungen teilten sich die Teilnehmer in kleine Gruppen auf, was den interaktiven Austausch zwischen den Teilnehmern ermöglichte. Die folgenden Themen standen zur Auswahl:

  • CML-Patientenvertretung im Internet (Kris Griffin, "Access CML Drugs" Blog, UK)
  • Dialog mit Entscheidungsträgern (Nicola Bedlington, European Patients' Forum)
  • Zusammenarbeit mit Pharma (Sandy Craine, CML Support UK; Helen Roberts, Novartis Oncology)
  • Organisation von Patiententreffen (Viji Venkatesh, The MAX Foundation, Indien; Markus Wartenberg, Das Lebenshaus e.V., Deutschland)

Jede der vier Sitzungen wurde mehrfach wiederholt, was den Anwesenden ermöglichte, an drei von vier Sitzungen aktiv teilzunehmen. Blogger Kris Griffin demonstrierte den Teilnehmern, wie wirkungsvoll er das Internet und die neuen sozialen Medien in seiner täglichen Arbeit als CML-Patientenvertreter in England einsetzt. Jeden Konferenztag von CML Horizons 2013 hielt er zudem in seinem Blog fest und teilte Fotos, Infos und Eindrücke mit seinen "Social-Media-Fans". Nicola Bedlington vom European Patients' Forum gab den Teilnehmern ihrer Sitzung praktische Tipps für den Dialog und Umgang mit Entscheidungsträgern. Sie erklärte, wie man politische Botschaften proaktiv und reaktiv übermittelt und in welchen Fällen es Sinn macht, sich mit Allianzen wie dem European Patients' Forum zusammenzutun. Markus WartenbergSandy Craine und Helen Roberts berichteten, wie die Zusammenarbeit zwischen Patientengruppen und Pharmaunternehmen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen und Selbstverpflichtungs-Chartas erfolgreich umgesetzt werden kann und Patientengruppen finanzielle Unterstützung erhalten können, bei gleichzeitiger Wahrung ihrer Unabhängigkeit. Schließlich teilten Viji Venkatesh und Markus Wartenberg Ihre Erfahrungen hinsichtlich der Organisation von Patientenkonferenzen und Patiententreffen.

CML im Alltag - Lebensqualität, Therapietreue und Schwangerschaft

Erster Redner dieser interessanten Sitzung war der italienische Experte Fabio Efficace. Er kam zu dem Schluss, dass es noch recht wenig wissenschaftliche Beweise gebe, wie sich gezielte CML-Therapien auf die Lebensqualität sowie körperliche und geistige Gesundheit der Patienten auswirkt. Aufgrund der Dringlichkeit des Themas seien weitere Forschungsarbeiten in Arbeit. Viele Ärzte unterschätzten die unerwünschten Nebenwirkungen der Therapie, unter denen viele Patienten sehr leiden würden, v.a. unter der anhaltenden Müdigkeit, die häufig mit der CML-Therapie unter Imatinib einhergehe - dies ginge aus einer von seiner Forschungsgruppe kürzlich in der Fachzeitschrift "Leukemia" veröffentlichten Studie hervor.

Dieses Thema wurde von Giora Sharf, der die Ergebnisse der weltweiten Umfrage des CML Advocates Network zur Therapietreue vorstellte, aufgegriffen. Jene Patienten mit einer niedrigen Therapietreue empfinden die Auswirkungen der Therapie Giora Sharfauf Ihre Lebensqualität als besonders belastend, fürchten langfristig negative Auswirkungen der Therapie und haben ein geringeres Verständnis für die Folgen nicht eingenommener Dosen. Therapietreue Patienten sind zufriedener mit den Informationen, die sie von ihrem Arzt erhalten, und beschreiben diesen eher als sehr zugänglich. Letztlich ließen sich Giora zufolge aus der Studie folgende Schlüsse ziehen: Erinnerungsinstrumente seien ebenso sinnvoll und notwendig wie die bessere und gezieltere Wissensvermittlung an Patienten und Ärzte. Ebenso sei es wichtig, dem Arzt seine Unterstützer- und Beraterrolle in der Therapietreue bewusst zu machen und gemeinsam mit dem Patienten über die Wichtigkeit der Therapietreue zu sprechen. Auch zu erkennen, welche Patienten besonders gefährdet sind, ihre Medikation nicht vorschriftsmäßig einzunehmen, und sich diesen besonders zu widmen, sei Aufgabe des Arztes.

Jane ApperleyDer letzte Vortrag dieser Sitzung widmete sich dem Thema: Fruchtbarkeit und Schwangerschaft bei CML. Dr. Jane Apperley betonte, dass sich der Arzt dem Thema Fruchtbarkeit bei Patienten & Patientinnen mit Kinderwunsch unmittelbar nach Diagnosestellung widmen sollte. Eine Studie mit 60 schwangeren Frauen, deren Partner mit Imatinib behandelt wurden, deutet auf keine Auffälligkeiten hin. So waren weder Zeugung, noch Schwangerschaft, noch Geburt problematischer als in der Normalbevölkerung. Auch eine höhere Rate an angeborenen Missbildungen konnte nicht beobachten werden. Anders hingegen sähe es bei mit Imatinib behandelten Frauen mit CML aus. Hier sei es durchaus zu angeborenen Missbildungen und Spontanabbrüchen gekommen, doch auch viele gesunde Kinder seien geboren. Frauen mit Kinderwunsch müssten je nachdem, im welchem Stadium sich ihre CML befindet und wie gut sie auf die Therapie ansprechen, individuell beraten werden. Grundsätzlich gelte jedoch: je besser das molekulare Ansprechen vor Abbruch der Therapie ist (als Voraussetzung für eine Schwangerschaft), desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass die Patientin nach Wiederaufnahme der CML-Therapie erneut gut anspreche. Bisher sei die Studienlage hinsichtlich der Auswirkungen von TKIs der zweiten und dritten Generation auf die Schwangerschaft noch sehr dünn und empfahl, diese unter engmaschiger Betreuung durch den CML-Experten auszusetzen oder den Beginn der Einnahme hinauszuzögern.

Spannende Beispiele aus der täglichen Arbeit von CML-Patientenvertretern

Best Practice SessionIn dieser Sitzung stellten 6 Patientenvertreter aus Asien, Osteuropa, Afrika und Nordamerika eine Reihe spannender Praxisbeispiele aus der Selbsthilfearbeit vor, die sich in ihren jeweiligen Ländern bewährt haben. Zunächst beschrieb Rod Padua von den Philippinen wie seine Konferenz Rising Sun inzwischen sehr erfolgreich 18 Organisationen aus 25 Ländern aus dem asiatisch-pazifischen Raum unter sich vereint. Alle 18 Organisationen widmen sich der Unterstützung von CML-Patienten und deren Angehörigen. Milena Remic aus Slowenien gewährte interessante Einblicke in ihr "Freiwilligen-Beratungsprogramm", in welchem sich Hämatologen freiwillig, in lockerer Atmosphäre und unabhängig der regulären Sprechstunde mit Patienten zusammensetzen und deren Fragen beantworten. Dies ermöglicht jedem Patienten, sich eine zweite Meinung von einem weiteren Experten einzuholen, seine Krankheit besser zu verstehen und den Alltag mit CML besser zu bewältigen. Als nächstes zeigte Ferdinand Mwangura aus Kenya am Beispiel eines Radrennens, wie erfolgreich seine Organisation mit anderen Krebsorganisationen zusammen arbeitet. Dank der Partnerschaften, so Ferdinand, sei es gelungen, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung für CML deutlich zu erhöhen und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Bahija Gouimi aus Marokko berichtete über die Gründung von "CML Life Africa", Bahija Gouimieiner Dachorganisation, welche CML-Patientenvertreter aus 12 afrikanischen Ländern unter sich vereint. Erstmals kamen die Vertreter auf einem Gipfel 2012 zusammen. Seitdem wird ein regelmäßiger und reger Austausch unter den Gruppen gepflegt. Der nächste gemeinsame Workshop soll Ende 2013 stattfinden. Pat Garcia-Gonzalez aus der Region "Lateinamerika" berichtete über "What is My PCR?", eine weltweite Kampagne, die initiiert wurde, um auf die Notwendigkeit regelmäßiger PCR-Kontrollen zur Verbesserung des der Behandlungsergebnisse von CML-Patienten aufmerksam zu machen. Im Rahmen der Kampagne wurden über 32.000 Buttons verteilt. Inzwischen haben sich 36 Organisationen der Kampagne angeschlossen. Ein besonders bewegender Moment war es, als Pat erzählte, dass Kitti, der anwesend war, sie vor längerer Zeit in einem Gespräch zu der PCR-Kampagne inspiriert hatte. Im Gespräch mit ihm war ihr damals bewusst geworden, dass die doch so notwendigen PCR-Tests in vielen Ländern der Welt keinesfalls eine Selbstverständlichkeit sind. Kitti wurde aufgefordert, aufzustehen, auf und erntete viel Applaus von der gerührten Menge.

Zu guter Letzt teilte Cheryl-Anne Simoneau aus Kanada die Ergebnisse einer weltweiten Patientenumfrage zum Thema "CML & Lebensqualität" mit. Die Umfrage-Teilnehmer beklagten, dass sie seit Beginn der Therapie erheblich an Lebensqualität eingebüßt hätten, bei 40% wirkt sich die Krankheit negativ auf das Haushaltseinkommen aus. Die Umfrage offenbarte gravierende Mängel und Wissenslücken bei den Teilenehmern in Bezug auf ihre Krankheit und ein fehlendes Bewusstsein für die Folgen einer niedrigen Therapietreue. Eine entscheidende Erkenntnis der Umfrage war außerdem: je besser es gelingt, die unerwünschten Nebenwirkungen in den Griff zu bekommen, desto therapietreuer sind die Patienten, desto besser sprechen sie auf die Therapie an und desto höher ist ihre Lebensqualität.

Wahl des neuen Vorstandes für "CML Horizons"

Election time!Die "CML Horizons"-Konferenz wird von einem globalen Vorstand ausgerichtet, der sich aus CML-Patientenvertretern aus Nordamerika, Lateinamerika, Asien, Europa, Mittlerer Osten und Afrika zusammensetzt. Die folgenden Vorstandsmitglieder wurden für eine Amtszeit von 2 Jahren gewählt (bzw. teilweise wiedergewählt):

  • Anita Welborn (USA, Region Nordamerika)
  • Bahija Gouimi (Marokko, Region Afrika)
  • Mina Daban (Frankreich, Region Europe)
  • Pat Garcia-Gonzalez (USA, Region Lateinamerika)
  • Zhengchen Liu (China, Region Asien-Pazifik)

Weitere Vorstandsmitglieder sind:

  • Giora Sharf (Israel/Mittlerer Osten)
  • Jan Geissler (Deutschland/Europa)
  • Jana Pelouchová (Tschechische Republik/Europa)

Das Plenum bedankte sich mit großem Applaus beim alten Vorstand für die tolle Arbeit der letzten 2 Jahre. Ein besonderer Dank galt Euzebiusz Jan Dziwinski aus Polen, dessen Amtszeit mit der neuen Wahl endete.

Gemütlicher Abend im Herzen Prags

Nach einem interessanten und äußerst lehrreichen Tag, begaben sich die Konferenzteilnehmer am Abend mit einer alten, traditionellen Straßenbahn, vorbei an glamourösen Einkaufsstraßen und prächtigen Gebäuden, in die Prager Altstadt. Zum Abendessen versammelte man sich im Kaiserstein Palast, einem prachtvollen, 1654 erbauten historischen Gebäude, wo die Gäste mit live gespielter Harfenmusik empfangen wurden. Für eine weitere Überraschung sorgten Viji Venkatesh, María Isabel Gómez und Pat Garcia-Gonzalez, die ihr gemeinsames Kinderbuch Máximo and the Big C vorstellten. Autorin Viji las die Geschichte von Máximo vor, dem kleinen Spatzen, der die Angst vor dem Fliegen dank seiner Willenskraft, anderen zu helfen, bezwingt. Bei guten Essen und gutem Wein bot der Abend die Gelegenheit zu interessanten Gesprächen und zum informellen "Netzwerken" in geselliger Runde.

 

11. CML HORIZONS 2013 - TAG 3

Verlaufskontrolle und Therapieleitlinien

Der Morgen Katerina Machova-Polakovabegann mit einem spannenden Vortrag von Dr. Katerina Machova-Polakova, die einen Überblick über CML-Diagnostik-Techniken gab, die zur Erhebung zytogenetischer und molekularer Daten bei CML-Patienten zur Verfügung stehen. Ebenso erklärte Dr. Machova-Polakova die Grundlagen der Verlaufskontrolle sowie des Nachweises von Mutationen. Ergebnisse der Zytogenetik aus dem Knochenmark seien vor allem in der Zeit der Diagnosestellung essentiell, während molekulare Daten relevant seien, um das Ansprechen auf die Therapie zu überprüfen und Resistenzen bzw. das Fortschreiten der Krankheit frühzeitig zu erkennen.

Dr. Tim Hughes gewährte Einblicke in die CML-Diagnostiktechniken der Zukunft und stellte unter anderem das Cepheil GeneXpert-System vor, ein genauer und vollautomatisierter BCR-ABL-Molekulartest, der bereits nach zwei Stunden Ergebnisse liefert. Das Molekulardiagnostiksystem überprüft Abweichungen zwischen den Proben und normiert die Ergebnisse entsprechend der Internationalen Skala. Die Genauigkeit des Systems ist vergleichbar mit jener Panelherkömmlicher Systeme. Aktuell befindet sich eine neue Version in der Entwicklung, womit voraussichtlich eine um eine Zehnerpotenz höhere Messgenauigkeit von 4.5 Logstufen möglich wird.

Dr. Gianantonio Rosti stellte die offiziellen neuen ELN-Therapieempfehlungen (Europäisches Leukämie-Netz) sowie die amerikanischen NCCN-Leitlinien für CML vor. Kürzlich wurden neue ELN-Expertenempfehlungen beim Blood-Journal zur Publikation eingereicht. Dr. Rosti betonte, die neuesten klinischen Daten zeigten, dass die molekularen und zytogenetischen Ansprechraten nach 3 und 6 Monaten nach Behandlungsbeginn gute Prognosefaktoren für das Fortschreiten der Krankheit und das Langzeit-Ergebnis seien. Die Wichtigkeit des frühzeitigen Ansprechens auf die Therapie fände in den neuen ELN-Empfehlungen Berücksichtigung.

Das "Action Forum" - Patientenvertreter in Aktion

Diese praktischen und interaktiven Sitzungen im Anschluss an die Fachvorträge ermöglichten den Austausch untereinander und das Lernen voneinander. Ebenso boten sie den Teilnehmern die Möglichkeit, sich Initiativen und Projekten anzuschließen und ihre Bereitschaft kund zu tun, sich in geplanten globalen CML-Initiativen aktiv einzubringen. Folgende Themen standen zur Auswahl:

  • Engagement für den Welt-CML-Tag (Kathy Redmond, unabhängige Beraterin, Schweiz & Erin Schwartz, The MAX Foundation, USA)
  • Training zur Kompetenzsteigerung von CML-Gruppen (René Steuer, Brazilian Association of Fundraising Executives, Brasilien)
  • Call for Better Care: Aktualisierung der Baveno-Deklaration (Pat Garcia-Gonzalez, The MAX Foundation, USA)

Die Sitzungen fanden jeweils in kleinen Arbeitsgruppen statt. Anschließend wurden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt. Erin SchwartzErin Schwartz berichtete, ihre Gruppe hätte sich darauf geeinigt, dass die Zusammenarbeit bei der Planung des Welt-CML-Tag notwendig sei und ein gemeinsamen Motto gefunden werden sollte. Die Implementierung der jeweiligen "Aktion" müsse jedoch auf lokaler Ebene stattfinden. Es wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu gründen, die die Projekte und Kampagnen für 2013 abstimmt und für den nötigen Feinschliff zuständig ist.

Pat Garcia-Gonzalez fasste die Ergebnisse der Baveno-Gruppe zusammen: die Baveno-Deklaration, die 2008 ins Leben gerufen wurde, gilt in vielen Ländern als eine Art "Rechte-Charta" für Patienten. Allerdings sei nicht klar, an wen die Deklaration eigentlich gerichtet ist. Klar verfolgbare, erreichbare und messbare Ziele müssten in der Deklaration aufgenommen werden. Ebenso müsse die Deklaration gekürzt werden. Auch dafür soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden.

René Steuer erläuterte, er habe sich mit seiner Gruppe darauf konzentriert, wie Patientengruppen in Lateinamerika funktionierten. Während diese früher eher aus dem Herzen heraus und voller guter Absicht geführt wurden, habe inzwischen ein Umdenken eingesetzt. Die Organisationen seinen professioneller und besser organisiert und damit deutlich effizienter. Er schloss seine Rede mit einem Plädoyer ab: um erfolgreich zu sein, müssen Patientengruppen einen klaren Auftrag und klare Ziele haben. Dafür sei es notwendig, sich folgende Fragen zu stellen: "Was tun wir, was nicht getan werden sollte?" und "Was tun wird nicht, was getan werden sollte!". Ebenso sei es essentiell, Prioritäten zu setzen und sich lieber weniger Ziele zu stecken und beherzt an deren Umsetzung zu arbeiten.

Auszeichnung des "Besten Posters" - und Verabschiedung

Bevor vor Ende der Konferenz erhielt Mina Daban der Patientenorganisation "LMC France" (Frankreich) die Auszeichnung für das beste Poster. Ihr Poster und die darin aufgezählten Aktionen hätten mehr Bewusstsein für die Krankheit geschaffen und Patienten und deren Angehörigen Hoffnung gemacht und sie ermutigt, die CML zu besiegen. Viele weitere Poster aus den verschiedensten Ländern konnten in den Tagen der Konferenz bestaunt werden und als Anregung dienen.

Zusammenfassend war die "CML Horizons"-Konferenz 2013 ein großer Erfolg. Die Konferenz hat wieder einmal bewiesen, wie hilfreich und wichtig das Teilen von Wissen und Informationen und der Austausch praktischer Erfahrungen für alle Beteiligten ist. CML Horizons 2013 hat die weltweite CML-Gemeinschaft durch das Zusammenführen von Aktivisten aus den verschiedensten Teilen der Erde, die alle im Dienste der CML Patienten arbeiten, zweifellos weiter gestärkt - die beste Voraussetzung für eine spannende Konferenz 2014!

Danksagung

Ein besonderer Dank gilt allen Referenten für die exzellenten Beiträge und die Bereitschaft, ihr Wissen mit der Community zu teilen, dem Vorstand, der ein äußerst spannendes und vielseitiges Programm zusammen gestellt hat und allen Patientenvertretern, die jeden Tag aufs Neue für die Rechte von Patienten kämpfen!

Wir danken außerdem den folgenden Sponsoren für die bereitgestellten Mittel, die uneingeschränkt der Weiterbildung unserer Mitglieder dienen. Ohne deren Unterstützung hätte sich diese Konferenz nicht realisieren lassen: Novartis Oncology, Bristol-Myers Squibb, Pfizer Oncology, ARIAD, The Leukemia & Lymphoma Society, International CML Foundation und AsuraGen.

Weitere Informationen:

Veranstalter der Konferenz ist das "CML Advocates Network" (www.cmladvocates.net), ein gemeinnütziges, von der in der Schweiz ansässigen Stiftung Leukämiepatientenvertreter getragenes Netzwerk. Die Organisation oblag einem globalen Vorstand, der sich aus CML-Patientenvertretern aus Nordamerika, Lateinamerika, Asien, Europa, Mittlerer Osten und Afrika zusammensetzt. Mitglieder des CML-Vorstandes 2011-2013 waren:

  • Anita Welborn (USA/Nordamerika)
  • Bahija Gouimi (Marokko/Afrika)
  • Euszebius Jan Dziwinski (Polen/Europa)
  • Giora Sharf (Israel/Mittlerer Osten)
  • Jan Geissler (Deutschland/Europa)
  • Jana Pelouchová (Tschechische Republik/Europa)
  • Pat Garcia-Gonzalez (Lateinamerika)
  • Zhengchen Liu (China/Asien-Pazifik)

Verfasser des Berichts:

 

 

 

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